Adolf Hiendl

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Adolf „Adi“ Hiendl in seinem Garten in der Innstadt.

Dipl.-Ing. Adolf „Adi“ Hiendl (* 16. November 1934 in Passau; † 4. Oktober 2021 in Passau ) war ein ehemaliger Passauer Architekt und Stadtrat sowie Gründer und langjähriger Präsident der Deutsch-Österreichischen Gesellschaft Passau. Er war der Sohn von Josef Hiendl und der Bruder von Rudolf Hiendl.

Leben und Wirken

Privatleben und Beruf

Adi Hiendl war das achte Kind von Anna und Josef Hiendl und wuchs in der Innstadt auf. Seine Eltern hatten sich schon in den 1920er Jahren mit einer Firma für Orgelbau, einer Schreinerei und einem Möbelhandel einen Namen in der Stadt gemacht. Sein Vater war Orgelbaumeister und Schreiner, die Mutter trieb das Möbelgeschäft voran. Den Betrieb seiner Eltern übernehmen wollte Adi Hiendl aber nicht. Schon mit 14 kristallisierte sich bei ihm der Berufswunsch Architekt heraus. Er ging auf die Handelsschule, machte das Fachabitur und studierte dann Bauingenieurswesen und Architektur in München. 1957 begann er seine Karriere bei der Baufirma Kirschner in Ortenburg und sammelte Berufserfahrungen in der Schweiz sowie in Schweden.

1960 machte Hiendl sich als Architekt in Passau selbstständig. Mit seinem Büro, das zur Blütezeit bis zu 18 Mitarbeiter beschäftigte, verwirklichte er in mehr als 40 Jahren rund 900 Projekte in ganz Deutschland: Große Betriebsanlagen, Sportanlagen, Schulen. In Passau gehören die Turnhalle des Leopoldinums, der Schanzlturm, die Tiefgarage am Römerplatz und das Feuerwehrhaus in der Innstadt dazu. Von 1963 bis 1965 leitete er den Bau der Pfarrkirche St. Konrad in Passau-Hacklberg.

Im Jahr 2000 ging Hiendl als Architekt in den Ruhestand und übergab das Büro seinem Sohn Stefan, der ebenfalls Architekt ist. Mit seiner ersten Frau Karin hat Adi Hiendl zwei weitere Kinder: Sohn Tobias und Tochter Sabine. Seit 2010 war er in zweiter Ehe mit Evelin verheiratet.

Politisches und ehrenamtliches Engagement

Neben seinem Beruf verfolgte Hiendl viele andere Interessen: Anfang der 1970er saß er eine Amtsperiode lang für die CSU im Passauer Stadtrat. Er war und ist Mitglied der Vertretersammlung und in diversen Ausschüssen der Bayerischen Architektenkammer und Vizepräsident der Freischaffenden Architekten Deutschlands. Von 1978 bis 1991 führte er den Turnverein Passau 1862, in dieser Zeit schafften die Volleyballer den deutschen Pokalsieg. 14 Jahre lang war Hiendl zudem Vorsitzender des Motorsportclubs Passau 1927 und initiierte als solcher zahlreiche Flohmärkte; die Erlöse von mehr als einer Million Mark gingen in das Rettungswesen von Stadt und Landkreis Passau.

1995 gründete er die Deutsch-Österreichische Gesellschaft Passau. Dort verlieh man ihm später den Spitznamen „der Mischer“, weil er immer darauf achtete, dass Österreicher und Deutsche nicht unter sich blieben, sondern sich kennenlernten. 2007 verzichtete er auf eine neuerliche Kandidatur als Präsident. Infolgedessen wurde er bei der Vollversammlung am 1. Dezember des Jahres in Krems zum Ehrenpräsidenten ernannt. Adi Hiendl kannte Akita ebenso wie Cagnes-sur-Mer, denn neben der Deutsch-Österreichischen Gesellschaft war er Mitglied in fast allen anderen Passauer Städtepartnerschafts-Vereinen.

Er verstarb am 4. Oktober 2021 in Passau im Alter von 86 Jahren und wurde auf dem Innstadt-Friedhof beigesetzt.

Auszeichnungen

Literatur