Albert III. Graf von Bogen

Albert III. Graf von Bogen, auch Adalbert III., Albrecht III., nach anderer Zählung Albert IV. beziehungsweise Adalbert IV. (* 19. Juli 1165; † 20. Dezember 1197) war ein Graf von Bogen.

Leben und Wirken

Er war der einzige Sohn des Grafen Berthold II. und dessen Ehefrau Mathilde. Albert wurde bereits 1168 Vogt von Kloster Windberg, was ihm als ältestem Sohn zustand. 1179 hielt er öffentlich Gericht. Seine erste Konfrontation suchte er mit dem Kloster Niederaltaich, wo er 1180 eine Burg errichtete. Um 1184 heiratete er Ludmilla, die Tochter des böhmischen Herzogs Friedrich und Nichte des Königs Ottokar von Böhmen. Sie brachte große Besitztümer um Winterberg und Schüttenhofen in die Ehe. Mit ihr hatte er die Söhne Berthold, Leopold und Albert.

Ebenso wie die Grafen von Ortenburg beanspruchte Graf Albert die bambergischen Lehen der 1188 ausgestorbenen Sulzbacher im Donauraum, und im August 1192 begann er aufgrund von Grenz- und Jagstreitigkeiten einen Krieg gegen den Grafen Rapoto II. von Ortenburg, wobei das Donaugebiet von Alberts böhmischen Hilfstruppen schwer heimgesucht wurde. Er eignete sich die umstrittenen Lehen der Sulzbacher an und besiegte mit Hilfe der Böhmen auch den jungen Herzog Ludwig I. von Bayern, den er bis Mühldorf zurückdrängte. Erst durch das Eingreifen von Kaiser Heinrich VI. konnte der Herzog sich behaupten. Auf dem Reichstag zu Regensburg am 6. Januar 1193 wurde Graf Albert, weil er das „barbarische und wilde Volk der Böhmen nach Bayern gerufen“, von Kaiser Heinrich VI. zum Reichsfeind erklärt.

Von Juli 1193 bis Dezember 1194 hielt er sich in der Verbannung in Apulien auf. 1194 überbrachte er als Erster dem Kaiser die Nachricht, dass Kaiserin Konstantia einen Sohn geboren habe und erlangte dadurch wieder die Gunst des Kaisers, mit dem er 1195/1196 nach Italien zog. Graf Albert starb beim Kreuzzug Heinrichs VI. und hinterließ eine Witwe mit drei Söhnen.

Literatur

• Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 1 A-G, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5
• Bernhard Grueber, Adalbert Müller: Der bayrische Wald (Böhmerwald), Regensburg 1846, Neudruck 1993, Grafenau, Morsak Verlag, ISBN 3-87553-415-8.