Alfred Kubatsch
Alfred Kubatsch (* 9. Dezember 1924 in Hindenburg, Oberschlesien; † 15. Januar 2014) war ein Tittlinger Oberlehrer. Er war verheiratet und hatte zwei Töchter.
Leben und Wirken
Alfred Kubatsch wurde im oberschlesischen Hindenburg geboren. Nach Ablegung seiner ersten Lehramtsprüfung 1943 erfolgte die Einberufung zur Wehrmacht. Sein letztes Einsatzgebiet 1945 lag zwischen Vilshofen an der Donau und Tittling. 1946 erhielt er eine Lehrerstelle an der Volksschule Rappenhof. Vier Jahre später wurde er an die Schule Tittling versetzt, an der er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1989 unterrichtete. Im Jahr seiner zweiten Lehramtsprüfung 1950 hatte er 90 Schüler, aufgeteilt auf eine Vormittags- und Nachmittagsklasse.
1952 heiratete Alfred Kubatsch seine Lehrerkollegin Maria Baier, mit der er zwei Töchter hatte. Wie in der damaligen Zeit üblich, setzte sich der Lehrer Alfred Kubatsch in seiner freien Zeit ehrenamtlich für das öffentliche Leben an seinem Schulort ein. Mit größtem Einsatz widmete er sich von 1953 bis 2013 dem von Lehrer Walter Herles gegründeten Volksbildungswerk. Anfangs hatte das VBW auch Außenstellen in Fürstenstein, Neukirchen vorm Wald, Rappenhof, Spitzendorf und Witzmannsberg. All die Jahre gelang es Alfred Kubatsch ein umfangreiches, zeitgemäßes und attraktives Programm zusammenzustellen. Kubatsch kümmerte sich um so gut wie alles – von der Werbung bis zur Abrechnung mit der VHS, dessen Zweigstelle das VBW vor gut 25 Jahren geworden war.
Ein schwerer Schicksalsschlag war der tragische Verkehrsunfall seiner Tochter Claudia im Jahr 1989, dem Jahr der Ruhestandsversetzung von Alfred und Maria Kubatsch. Alle persönlichen Wünsche und Bedürfnisse wurden fortan dem Wohl der kranken Tochter untergeordnet. Nach den täglichen Krankenbesuchen in Regensburg und Schaufling erfolgte die langjährige Pflege der nach dem Unfall schwerstbehinderten Tochter im elterlichen Wohnhaus. Nach dem schmerzlichen Tod der Ehefrau Maria im Jahr 2009 pflegte Kubatsch, wie schon immer bestens unterstützt durch die Tochter Monika und deren Ehemann sowie einem Pflegedienst, seine Tochter Claudia daheim weiter. Ende 2013, kurz vor dem 89. Geburtstag, erzwangen gesundheitliche Probleme bei Kubatsch den Umzug von Claudia in das Wohn- und Pflegezentrum St. Marien in Tittling.
2009 wurde Alfred Kubatsch das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens verliehen, seine kurz vorher verstorbene Gattin Maria erhielt diese Auszeichnung posthum. Im Alter von 89 Jahren starb Alfred Kubatsch am 15. Januar 2014. Er wurde in Tittling beigesetzt.
Auszeichnungen
- Bürgermedaille des Marktes Tittling (1978)
- Bundesverdienstmedaille (1983)
- Urkunde für verdienstvolles Wirken in der kommunalen Selbstverwaltung (1984)
- Pflegemedaille für die häusliche Pflege (2003)
- Bundesverdienstkreuz am Bande (2009)
Literatur
- Herbert Zauhar: Alfred Kubatsch ist tot. In: Passauer Neue Presse vom 17. Januar 2014 (S. 29)
