Alkofen

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Blick auf die Alkofener Höhen vom Vilstal aus. Links ist die Pfarrkirche St. Josef erkennbar.

Alkofen ist ein Ortsteil der Stadt Vilshofen an der Donau im niederbayerischen Landkreis Passau. Bis 1978 war Alkofen eine selbstständige Gemeinde.

Die Pfarrkirche St. Josef
Die Bründlkapelle

Lage

Alkofen liegt auf den Alkofener Höhen etwa 2,5 Kilometer westlich der Stadt Vilshofen.

Geschichte

Noch um 1800 bestimmten über 40 weit verstreute Einzelhöfe den Charakter der Alkofener Höhen, in denen die Weiler Alkofen, Daxlarn und Dorf kleinste Mittelpunkte bildeten. Sie gehörten größtenteils zur Obmannschaft Hundsöd im Amt Pleinting des Landgerichtes Vilshofen. Am 19. November 1803 verkaufte der Kurfürstliche Generallandesdirektionsrat Joseph von Hazzi auf Meistgebot 48 Tagwerk Staatsgrund in acht Partien zu je fünf Tagwerk. Weitere Verkäufe folgten, und so wurden zwischen den vorhandenen Einöden und Weilern hauptsächlich auf Waldflächen auswärtiger Besitzer vier Neusiedlungen, sogenannte „Colonien“ angelegt: Hennermais, Thannet, Schullering und Pleckental.

Die Ansiedler in Alkofen und dem benachbarten Forsthart kamen zu 41% aus den Nachbargemeinden, zu 63% aus dem alten Kreis Vilshofen und zu 96% aus Niederbayern. 1818 entstand mit dem zweiten Gemeindeedikt die politische Gemeinde Alkofen, die 1821 um große Teile der aufgelösten Gemeinde Mattenham erweitert wurde.

Schon 1842 umfassten die Siedlungsgründungen in Alkofen insgesamt 116 Anwesen, womit die meisten niederbayerischen Gemeinden dieser Zeit übertroffen wurden. Das lag besonders an der ungewöhnlich rasanten Entwicklung Pleckentals. Der Grund von 48 Tagwerk wurde in zwei großen Stücken an den Vilshofener Bierbrauer Wieninger (19 Tagwerk) und den Bauer Knollmüller (20 Tagwerk) verkauft. Während das Versteigerungsangebot bei 20, maximal 60 Gulden pro Hektar gelegen hatte, konnten die beiden Grundstücksbesitzer in den folgenden Jahren die Parzellen gestückelt auf drei, zwei, meist aber nur einem halben Hektar für maximal 200 Gulden je Hektar an Siedlungswillige verkaufen.

Ursache für diese rege Nachfrage war das Bestreben zahlreicher Kinder von Handwerkern und Bauern, sich eine eigene selbstständige Existenz zu schaffen, da eine Familiengründung zur damaligen Zeit ohne Haus- und Grundbesitz verboten war. 1829 befanden sich auf nunmehr 40 Hektar bereits 59 Anwesen, 1860 hatte Pleckental schon 202 Einwohner. Mit 503 Einwohnern pro km² hatte Pleckental 1861 eine weit höhere Bevölkerungsdichte als Vilshofen und Osterhofen, aber auch der Wert von Thannet mit Schullering von 377,5 Einwohnern pro km³ übertraf den von Vilshofen.

Der Plan der General-Landes-Direction München, dass die Neusiedler von der Landwirtschaft leben sollten, erwies sich als gescheitert. In einem Bericht der Regierung des Unterdonaukreises aus dem Jahre 1816 wird vermerkt: „Alles wimmelt von Menschen. Die Hälfte bettelt, ein Viertel stiehlt!“ Häufiger Besitzwechsel, Auswanderung nach Amerika und das Hausiergewerbe waren üblich. 1835 wurde in Alkofen eine Schule errichtet „um die Sittlichkeit zu heben“. 1887 erhielt Alkofen eine eigene Expositur, die Pfarrei Alkofen wurde am 2. November 1893 errichtet.

In der Bevölkerung der umliegenden Gebiete setzte sich häufig die Meinung durch, bei den Bewohnern der einstigen Kolonien handele es sich ursprünglich um ehemalige Strafgefangene oder Zigeuner. Umgekehrt solidarisierten sich diese untereinander, und nach dem Ersten Weltkrieg ging 1918 von Pleckental der Versuch aus, in Vilshofen eine sozialistische Revolution auszulösen. Erst in den 1960er Jahren verschwanden die Integrationsprobleme weitgehend. Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Alkofen mit über 3000 Einwohnern in die Stadt Vilshofen an der Donau eingemeindet.

Sehenswürdigkeiten

Bildung und Erziehung

  • Kindergarten St. Benedikt Alkofen
  • Grundschule Alkofen-Pleinting

Vereine

  • Arbeiter-Kranken-Untersützungs-Verein Alkofen
  • Frauenbund Alkofen
  • Freiwillige Feuerwehr Alkofen
  • Fußballclub Alkofen
  • Heimat- und Volkstrachtenverein d´Horibergler Alkofen e.V.
  • König-Ludwig-Verein Alkofen
  • Krieger- und Soldatenverein Alkofen
  • Landfrauen Alkofen
  • Landjugend Alkofen
  • Reservistenkameraden Alkofen
  • Skiclub Alkofen
  • Tennisclub Alkofen
  • Theatergruppe Alkofen
  • VdK Alkofen

Literatur

  • Donatus Moosauer, Günther Michler, Ulrich Pietrusky: Niederbayern – im Fluge neu entdeckt, Morsak Verlag, Grafenau, 2. Aufl. 1982, ISBN 3-87553-135-3