Alles im Fluss

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Asiatische Musik präsentiert die Harfenistin Han-An Liu
Am großen Spieltisch der größten Kirchenorgel der Welt im Passauer St.-Stephans-Dom: Domorganist Ludwig Ruckdeschel, der die Idee zur Orgelnacht der Improvisation hatte. - Toni Scholz


Das Festival Alles im Fluss ist in einen bundesweiten Rahmen gestellt. In ganz Deutschland werden 15 Projekte verwirklicht, darunter in Städten wie Berlin, Hamburg oder Köln. Die Passauer Projektentwicklung von Annette Reisinger wurde aus 82 Anträgen ausgewählt.

Das Festival ist in drei Teile gegliedert: ein Festival mit Konzerten im Frühjahr und einem Wanderkonzertprojekt, einer Jazz- und Weltmusik-Konzertreihe im Café Museum und einer Projektwoche im November mit städtischen Partnern wie der Niederbayerischen Philharmonie, der Dommusik St. Stephan, der Universität Passau oder dem ScharfrichterHaus. Es startet am 8. März 2008.

Die künstlerische Leitung des Festivals liegt bei:

  • Annette Reisinger, Musikerin beim Minguet Quartett
  • Paul Zauner, österreichischer Jazzmusiker

Über das Festival

Der Name des Projekts Alles im Fluss bezieht sich auf den spezifischen geographischen und kulturellen Kontext Passaus und seiner Umgebung. Er spielt auf die drei Flüsse an, die Donau, den Inn und die Ilz, die am Dreiflüsseeck in Passau zusammenfließen. Initiatorin des Festivals ist die Passauer Geigerin Annette Reisinger, die das Projekt „Alles im Fluss“ 2008 ins Leben gerufen hat.

Geschichte

Seit 1878 bei der Pariser Weltausstellung asiatische Kunst präsentiert wurde, setzte ein Prozess der gegenseitigen Wertschätzung und Befruchtung ein: Französische Impressionisten ließen sich von japanischen Einflüssen inspirieren, im Gegenzug wuchs in Fernost das Interesse an westlicher Kunst. Man findet auch sprachliche und kulinarische Spuren Frankreichs in Kambodscha und Indonesien.

Programm

Zusammen mit dem Jazzmusiker und Veranstalter Paul Zauner hat Annette Reisinger ein Programm erstellt, das nach dem Motto „Du Mekong à la Seine – Neue Musik aus Asien und Frankreich“ läuft. Anders als 2008 findet das Festival 2009 in kompakter Form mit sechs Konzerten an vier Tagen von 16. bis 19. April statt. Mit dabei sind etwa mehrere Hochschulprofessoren: der renommierte Schweizer Klarinettist Eduard Brunner, der über 250 Werke eingespielt hat, der international vielfach ausgezeichnete Organist und Komponist Theo Brandmüller, Harfenistin Han-An Liu und die Geigerin Mi-Kyung Lee, die ehemalige Lehrerin von Annette Reisinger, deren Minguet Quartett das Festival als Begleitensemble erneut mehrfach unterstützt.

16. April

Auf dem Programm des Auftaktkonzertes am 16. April um 19 Uhr im Passauer Rathaussaal stehen Werke von Debussy, der sich intensiv mit Gamelan-Musik beschäftigt hat, von Messiaen und vom jungen Franzosen Bruno Mantovani, der unter andrem Alfred Kubins Roman „Die andere Seite“ als Oper verarbeitet hat. Den Brückenschlag nach Asien schafft ein Violin-Solo des Deutsch-Koreaners Isang Yun, das auf dem „Musikalischen Opfer“ von Johann Sebastian Bach basiert.

17. April

Am 17. April spielt in der Redoute die in Taiwan geborenen Harfenistin Han-An Liu, die lange Zeit bei den Münchner Philharmonikern unter Sergiu Celibidache gespielt hat. Zu hören ist unter anderem Musik des Komponisten Tan Dun, der für die Filmmusik von „Tiger And Dragon“ mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Der Passauer Autor Norbert Entfellner („Das abessinische Souvenir“) liest aus Poes „Maske des roten Todes“, ehe die gleichnamige Vertonung des Franzosen André Caplet erklingt.

18. April

Musik aus Indonesien ist am 18. April um 19 Uhr in der Redoute zu erleben: Das Gamelan-Orchester Anggur Jaya spielt im ersten Teil asiatisch inspirierte europäische Musik, im zweiten Teil Gamelanmusik des 20. Jahrhunderts aus Indonesien selbst. Am selben Abend um 22 Uhr ist in der Redoute ein europäisch-asiatisches Improvisations-Experiment des österreichischen Pianisten Giselher Smekal und der chinesischen Zitherspielerin Xu Fengxia zu hören.

19. April

Das fünfte Konzert mit dem Minguet Quartett und dem Organisten Theo Brandmüller findet am 19. April um 17.30 Uhr statt. Auf der Orgel-Empore im Passauer Dom führt der Messiaen-Schüler Brandmüller in sein eigenes Werk ein, spielt aber auch Werke japanischer und französischer Komponisten. Zum Abschluss des Festivals trifft das Passauer Publikum im Jazzclub Café Museum einen alten Bekannten wieder: Der französische Bassklarinettist Denis Colin, ein Großmeister seines Fachs, zeigt ab 20.30 Uhr mit seinem Ensemble „Les Arpenteurs“ die Kunst der Kollektiv-Improvisation.

Improvisations-Orgenacht

Am 19. Juni wurde ein weiteres Pilotprojekt verwirklicht, eine Orgelnacht der Improvisation. Geigerin Annette Reisinger vom Minguet Quartett und Jazzmusiker Paul Zauber, die Organisatoren der Musikreihe, setzen damit die Zusammenarbeit mit Institutionen aus der Region im zweiten Jahr der Veranstaltungsreihe, die eingebettet ist in das Netzwerk Neue Musik in Berlin. Passau wurde unter 82 Bewerberstädten für das Projekt ausgewählt. Die Orgelnacht der Improvisation auf den Spuren großer Meister hat Ludwig Ruckdeschel ausgearbeitet. Er ist seit 2003 Domorganist, war von 2003 bis 2008 Lehrbeauftragter für Orgel an der Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg und ist Orgelsachverständiger des Bistums Passau. Ruckdeschel hat ein Programm entwickelt, bei dem Musikerjubilare wie Händel, Mussorgsky, Poulenc, Schumann und Purcell die Keimzelle für die Improvisation bilden. „ Zum Einsatz kommen alle fünf Orgeln. Spielen werden Christian Weiherer aus Memmingen, Christopher Zehrer aus Schlägl (Österreich), Dominik Susteck aus Köln, Peter Planyav-sky aus Wien, Wolfgang Kreuzhuber aus Linz (beide Österreich), Thierry Mechler aus Paris/Köln sowie Ludwig Ruckdeschel aus Passau. Musikzitate werden ebenso erklingen wie Neuschöpfungen.

Weitere Veranstaltungen

In der Projektwoche „Musik ohne Grenzen“ von 21. bis 28. November 2009 konnten Zuhörer und aktive Musiker erleben, wie weit diese Grenzüberschreitung schon gelungen ist.

Dass zeitgenössische Werke in der Region schon eine Heimat gefunden haben, zeigte das Auftaktkonzert mit dem Kammerchor Vilshofen und dem Bayerischen Lehrerchor am 21. November in der Schweiklberger Abteikirche. Werke vom Barock bis zur Gegenwart wurden gesungen.

Die ganze Woche über bat Gastmusiker Workshops in Schulen an, daneben gibt es Praxis-Fortbildungen für Streichmusiklehrer und Fortgeschrittene (24. November, Leopoldinum Passau), für Schüler (25. November, Auersperg-Gymnasium), für Musikpädagogen an Realschulen und Gymnasien (26. November, Realschule Passau) und für Jazzmusiker (28. November, Leopoldinum).

In einen Komponistendialog traten am 26. November die mit hohen Preisen geehrten Miroslav Srnka und Marko Zdralek, geboren in Prag und Bad Griesbach, bei einem moderierten Gesprächskonzert - wohl die künstlerisch zentrale Veranstaltung der Projektwoche.

Fünf ambitionierte Schülergruppen vom Schattentheater bis zum Flötenensemble gestalteten ein Konzert am 27. November in der Passauer Niedernburg-Aula.

Eingebettet in die Projektwoche sind zwei Konzerte des Gitarrenfestivals Passauer Herbstsaiten im Café Museum: Am 27. November spielte Jürgen Schwenkglenks einen Soloabend mit zeitgenössischer Musik aus Südamerika, am 28. November präsentierte das Gunnar Berg Ensemble Musik aus Österreich und Irland.

Kartenvorverkauf

Karten sind ab sofort erhältlich an folgenden Stellen:

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