Alois Schlögl

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Alois Schlögl (* 4. April 1893 in Pleinting; † 27. September 1957 in München) war ein Politiker.

Leben und Wirken

Der Sohn des Schuhmachers Georg Schlögl und seiner Ehefrau Cäzilia geb. Heider besuchte die Volksschule in Pleinting und von 1904 bis 1913 das Gymnasium in Passau. In den Jahren 1913/1914 studierte er an der Philosophischen Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule Passau.

Von 1914 bis 1918 leistete er Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg und schloß sich 1919 dem Freikorps Passau an. Anschließend studierte er in München und seit dem Wintersemester 1919/1920 in Erlangen Staatswissenschaften, wo er 1923 mit einer Schrift namens Die ländliche Siedlung und der Krieg zum Dr. rer. pol. promoviert wurde. 1920 heiratete er Josefine Kulzer und wurde Vater von vier Söhnen.

Seit 1920 war Schlögl journalistisch tätig, zunächst in der Redaktion der „Bayerischen Volkszeitung“, seit 1927 als Herausgeber und Schriftleiter der Zeitung „Der Niederbayerische Bauer“. Er engagierte sich für die Christlichen Bauernvereine und war von 1920 bis 1925 Bezirksgeschäftsführer des Niederbayerischen Christlichen Bauernvereins in Passau sowie seit 1925 Kreissekretär dieser Organisation in Landshut. Außerdem war er Mitglied der staatlichen Kreisbauernkammer Niederbayern. 1932 gründete er den Schutzverband für den Mittelstand der Stadt Landshut und wurde dessen Vorsitzender. Von 1932 bis 1933 saß er für die Bayerische Volkspartei im Bayerischen Landtag.

Am 13. Juni 1933 wurde Schlögl von der SA in seiner Wohnung überfallen, schwer misshandelt und aus Landshut ausgewiesen. Er ließ sich nun in München nieder, eröffnete dort eine Kanzlei und arbeitete als Wirtschafts- und Steuerberater, bis er zum 1. Januar 1934 zwangsweise in den Ruhestand versetzt wurde. Von 1940 bis 1945 nahm er als Offizier zur besonderen Verwendung am Zweiten Weltkrieg teil.

Im September 1945 gehörte Schlögl zu den Begründern des Bayerischen Bauernverbandes, als dessen Generalsekretär er bis 1948 fungierte, und der CSU. 1946 war er Mitglied des Bayerischen Beratenden Landesausschusses und der Verfassunggebenden Landesversammlung. Von 1946 bis 1957 gehörte er dem Bayerischen Landtag an und war von 1948 bis 1954 Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. 1948/1949 war er zugleich stellvertretender Ausschussvorsitzender des Länderrats des Vereinigten Wirtschaftsgebiets für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Nach dem Ausscheiden als Minister widmete er sich seinen parlamentarischen Aufgaben und der Vorstandsarbeit in der bayerischen Landesbauernkammer sowie seinen fachwissenschaftlichen Interessen.

In Rotthalmünster und in Vilshofen an der Donau gibt es ihm zu Ehren eine Dr.-Schlögl-Straße, in Landau an der Isar einen Dr.-Schlögl-Platz.

Auszeichnungen

Werke

  • 1947: Bayerischer Bauernverband, Entstehung und Geschichte
  • 1954: Bayerische Agrargeschichte
  • 1956: Der Weg der deutschen Landwirtschaft in die Zukunft

Weblinks