Aloys Fischer

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche

Aloys Fischer (* 10. April 1880 in Furth im Wald, Oberpfalz; † 23. November 1937 in München) war ein bayerischer Pädagoge. Er ist der Namensgeber der Aloys-Fischer-Schule in Deggendorf.

Leben und Wirken

Aloys Fischer wuchs in einer armen Familie mit sechs Kindern auf. Sein Volksschullehrer und der Pfarrer erkannten seine Begabung und unterstützten ihn, sodass er das Gymnasium in Metten besuchen konnte. Er machte sein Abitur als Jahrgangsbester. In München studierte Aloys Fischer Philosophie, Philologie und Ägyptologie. Neben dem Studium war er bereits als Hauslehrer tätig in der Familie des Bildhauers Adolf von Hildebrand, später auch für die Prinzen Luitpold und Albrecht von Bayern.

Geprägt von seinem eigenen Lebenslauf, sah Aloys Fischer das Recht auf Bildung als allgemeines Menschenrecht und unabhängig von der Herkunft. Schon als Schüler unterstützte er schwächere Mitschüler, als Dozent an der Universität war er in der Studien- und Berufsberatung tätig und gründete einen Verein zur materiellen Unterstützung von Studenten. Bildung schloss für ihn die Vorbereitung auf die Wahl des Berufes mit ein.

Der Pädagoge sprach sich dafür aus, verschiedene Bildungswege anzubieten. Er plädierte für eine „Wirtschaftsoberschule“ nach der mittleren Reife für die besten Schüler. Auch für Quereinsteiger aus der Berufswelt sollte dieser Weg offen bleiben:

„Auch denen, die infolge äußerer Verhältnisse, später Reifung oder anderen Umständen den längeren Weg durch Volksschule und Lehrzeit gehen, aber gerade in der Schule der praktischen Erfahrung sich besser bewähren als der Durchschnitt, sollte die Möglichkeit gegeben sein, den späteren Anschluss an die Schulbahnen zu finden.“[1]

1906 hatte Fischer Paula Thalmann geheiratet, mit der er zwei Söhne hatte. 1929 zog die Familie von der Wohnung in München in ein eigenes Haus in Brannenburg am Inn. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde Aloys Fischer 1935 vor die Wahl gestellt, sich von seiner jüdischen Frau scheiden zu lassen oder seines Amtes als Lehrstuhlinhaber für Pädagogik enthoben zu werden – Aloys Fischer entschied sich für seine Frau. Bereits zwei Jahre später starb er nach einer Operation wegen Magenblutungen.

Einzelnachweise

  1. Aloys Fischer: Wirtschaftsleben und Schulsystem. 1928

Literatur

Weblinks