Anna Lackerbauer

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Anna Lackerbauer (* 5. Oktober 1890 in Viechtach; 14. Mai 1975 ebenda) war eine Lehrerin und Heimatforscherin. Nach ihr ist die Lackerbauerstraße in Viechtach benannt.

Leben und Wirken

Sie war die Tochter des Druckers Anton Lackerbauer und seiner Ehefrau Franziska, geborene Greipl. Ihr Vater, der Sohn eines Post-Expeditors, besaß seit 1888 zwei Druckereien im Markt Viechtach und gab das Viechtacher Tagblatt heraus.

Von 1896 bis 1903 besuchte Anna Lackerbauer die Volksschule, anschließend absolvierte sie bis 1909 die Lehrerinnenbildungsanstalt in Niederviehbach. Im September desselben Jahres trat sie den Vorbereitungsdienst an der Marktschule Viechtach an. Bis 1911 war sie Unterrichtsaushilfe an verschiedenen Dienstorten, nach der Vereidigung dann von 1911 bis 1918 Hilfslehrerin in Kollnburg.

1918 wurde sie Schulverweserin in Kollnburg, ab 1920 durfte sie sich Lehrerin nennen, 1929 erfolgte die Beförderung zur Hauptlehrerin. 1931 wurde ihr die lange vergeblich angestrebte Versetzung nach Viechtach gewährt. Nun unterrichtete sie an der Landschule am Viechtacher Marktplatz.

In der Zeit des Nationalsozialismus war sie Mitglied in mehreren einschlägigen Verbänden, unter anderem im NLSB, seit 1935 auch Mitglied in der NSDAP. Nach Kriegsende durchlief sie ein Entnazifizierungsverfahren und wurde von der Spruchkammer als Mitläuferin ohne nationalsozialistische Aktivitäten eingestuft.

1947 trat Lackerbauer den Dienst an der Mädchenvolksschule an, ab 1948 wirkte sie dort als Schulleiterin, ab 1950 als Rektorin. 1956 ging sie in den Ruhestand.

1959 erschien ihr Buch Viechtach im Wandel der letzten Jahrhunderte. Vergangene Zeiten und ihr Gesicht. Darin fasste sie ihre umfangreichen heimatgeschichtlichen Notizen zusammen. Noch ausführlicher war ihr zweites Buch Viechtach im Viechtreich, das 1974 erschien.

Auszeichnungen

Am 11. Juli 1961 beschloss der Stadtrat, Anna Lackerbauer „in Anerkennung ihrer großen Verdienste um die Erforschung der Geschichte der Stadt Viechtach“ das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Die entsprechende Urkunde wurde ihr am 6. April 1962 verliehen.

Posthume Ehrungen

1984 beschloss der Viechtacher Stadtrat, eine Straße im Baugebiet Auf der Wacht Nord II ihr zu Ehren Lackerbauerstraße zu nennen.

Literatur