Antonio Riva

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Antonio Riva (* 1650 in Roveredo, Graubünden; † 29. April 1713 in Valenciennes laut Eintrag im Totenbuch von Roveredo, nach anderen Quellen 1714 in Bonn) war ein Baumeister, Stuckateur und Architekt der Barockzeit.

Leben und Wirken

Antonio Riva war Sohn von Antonio Riva, Architekt des Kurfüsten zu Köln. Riva hatte eine Schwester, Jacobina. Mit der Familie Zuccalli war Riva verwandschaftlich verbunden.

Riva kam mit Gaspare Zuccalli nach Bayern und arbeitete zunächst als Polier unter demselben beim Bau der Oswaldkirche in Traunstein (Oberbayern). 1681 wurde Riva Maurermeister und zugleich Bürger in Landshut.

Riva war an verschiedenen Orten tätig, zum Beispiel 1680 bis 1685 in München an der Residenz als „churfürstlicher Maurermeister“, 1689 in Tegernsee an der Klosterkirche und 1691 beim Bau des fürstlichen Liechtensteinischen Gartenpalais in Wien. Weitere Aufträge führten ihn 1695 nach Lüttich zum Umbau der dortigen kurbischöflichen Residenz, 1697 zum Schlossbau in Bonn und 1697 nach Regensburg zur Innengestaltung des Domes. 1701 erhielt er vom Kölner Kurbischof ein Haus in Bonn geschenkt.

Tätigkeit in Niederbayern

Kupferstich Michael Wenings von Schloss Ortenburg mit der von Riva geplanten Vorburg und Gartenanlage.

1683 legte Riva in Landshut Voranschläge für den Neubau der abgebrochenen Propstei Sankt Martin und Castulus vor. Dieses Bauwerk, ein repräsentatives dreigeschossiges Eckhaus mit Laubengang im Erdgeschoss, wurde bis 1710 verwirklicht. Im Innern befindet sich ein großes Vestibül mit Spiegeldecke und ein aufwändig gestaltetes Treppenhaus mit dreiarmiger Podesttreppe.

Von 1691 bis 1692 erbaute er die Wallfahrtskirche Mariahilf in Vilshofen an der Donau als überkuppelter Zentralbau. 1694 wurde er zu den Bauarbeiten am Dom St. Stephan in Passau hinzugezogen. Um 1695 erarbeitete Riva für Georg Philipp Reichsgraf von Ortenburg Pläne zur Umgestalltung der Vorburg und der Gartenanlage des Schlosses Ortenburg. Riva plante dabei eine prachtvolle Treppenanlage und ein abschlagbares Pomeranzenhaus, wie sie auf einem Stich Michael Wenings noch zu sehen sind. [1][2]

Nachkommen

Antonio Riva war verheiratet mit Orsola de Antonia Margarita. Aus der Ehe entstammen folgende Kinder:

  • Maria Maddalena (* 17. November 1688)
  • Dominica Antonia Margarita (* 20. Juni 1690)

Anmerkungen

  1. Beschreibung des Schlossgartens und des Pommeranzenhauses auf den Seiten des Förderkreises Bereich Schloss Ortenburg
  2. Beschreibung Umgestaltung der Vorburg auf pomeranzenhaus.de

Literatur

  • Ulrich Thieme, Felix Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 27/28, Unveränderter Nachdruck der Originalausgaben Leipzig 1933 und 1944, E. A. Seemann Leipzig 1999, ISBN 3-363-00729-9

Weblinks