Antonius Hofmann
Dr. Antonius Hofmann, eigentlich Anton Josef Hofmann (* 4. Oktober 1909 in Rinchnach; † 11. März 2000 in Passau) war von 1968 bis 1984 der 82. Bischof von Passau. Sein Wahlspruch war „Minister in medio vestrum“ (Diener in Eurer Mitte).
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Ausbildung
Der Sohn des Brauereibesitzers Anton Hofmann und seiner Ehefrau Elisabeth, geborene Dietrich besuchte die Volksschule in Rinchnach, ab 1921 die Oberrealschule und ab 1925 das Humanistische Gymnasium in Passau, wo er 1930 das Abitur machte.
Sein philosophisch-theologisches Studium absolvierte er zunächst an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Passau. 1931 wechselte er an das Herzogliche Georgianum in München, wo er an der Ludwig-Maximilians-Universität studierte.
Priesterweihe
Am 13. April 1936 wurde er im Dom zu Passau zum Priester geweiht. Anschließend war er als Kaplan in Simbach, Hauzenberg und Heining seelsorgerisch tätig. Von 1941 bis 1945 diente er als Sanitätssoldat in Frankreich und Russland und kam in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Danach zunächst wieder Kooperator in Passau-Heining, studierte er ab 1. September 1947 Kirchengeschichte in München und war zugleich Spiritual am Georgianum. Am 14. Juli 1951 promovierte er über „Beda Aschenbrenner – sein Leben und Werk“, eine Arbeit über Beda Aschenbrenner, den letzten Abt von Kloster Oberalteich. Im gleichen Jahr wurde er Pfarrer in Aigen am Inn, von 1. Januar 1955 bis 1968 war er Regens am Priesterseminar in Passau, zugleich auch noch Dozent für Pastoraltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Passau.
Wahl zum Bischof
Am 20. September 1961 wurde er zum Titularbischof von Berenice und auch zum Passauer Bischof-Koadjutor für Bischof Simon Konrad Landersdorfer mit dem Recht der Nachfolge ernannt. Am 26. November 1961 wurde er im Stephansdom zu Passau von Simon Konrad Landersdorfer zum Bischof geweiht. Er wurde Mitglied der Liturgischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz und nahm vom 1962 bis 1965 am II. Vatikanischen Konzil teil. Am 12. November 1965 wurde er Dompropst, am 27. Oktober 1968 erfolgte schließlich die Amtsübernahme als 82. Bischof von Passau.
Getreu seinem Wahlspruch „Minister in medio vestrum“ war ihm der unmittelbare und gute Kontakt nicht nur zum Klerus, sondern auch zu den Gläubigen, bei denen er überaus beliebt war, besonders wichtig. Erfolgreich hatte er sich für den Erhalt der Philosophisch-Theologischen Hochschule im Rahmen der neu errichteten Universität Passau eingesetzt. Sein Versuch, der Deutschen Bischofskonferenz „viri probati“ für die Priesterweihe vorzuschlagen, ist dagegen gescheitert. In seine Amtszeit fällt auch die umfangreiche Innen- und Außenrenovierung des Passauer Doms, deren Abschluss im Inneren vom 11. Mai bis zum 5. Juni 1980 mit einem dreiwöchigen Domfest gefeiert wurde. Am 18. und 19. November 1980 begleitete er Papst Johannes Paul II. bei dessen Besuch in Altötting.
Nach Annahme seines aus Altersgründen vorgebrachten Rücktrittsgesuches durch Papst Johannes Paul II. am 15. Oktober 1984 übergab er den Bischofsstab seinem Nachfolger Franz Xaver Eder.
Antonius Hofmann wurde nach seinem Tod am 11. März 2000 in der Bischofsgruft des Passauer Doms beigesetzt.
Auszeichnungen
- Bayerischer Verdienstorden
- Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- Goldene Verdienstplakette des Bayerischen Landessportverbandes (1976)
- Ehrenkaplan des Malteser-Ritterordens
- Ehrenbürger von Rinchnach
- Ehrenbürger der Stadt Altötting
- Ehrenbürger der Stadt Passau
- Ehrensenator der Universität Passau
- Ehrenmitglied der K.D.St.V. Oeno-Danubia
Literatur
- August Leidl: Kleine Passauer Bistumsgeschichte. Passau 1989
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 104)
Vorgänger Johannes Dachsberger |
Regens des Priesterseminars 1955 bis 1968 |
Nachfolger Franz Xaver Eder |
Vorgänger Franz Seraph Riemer |
Dompropst von Passau 1965 bis 1968 |
Nachfolger Johannes Dachsberger |
Vorgänger Simon Konrad Landersdorfer |
Bischof von Passau 1968 bis 1984 |
Nachfolger Franz Xaver Eder |