Auerbach (Passau)

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Karte
Lage von Auerbach
Basisdaten
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Die Pfarrkirche St. Josef in Passau-Auerbach

Auerbach ist ein Stadtteil und Ortsteil der Kreisfreien Stadt Passau.

Geschichte

Ursprünge

Ursprünglich hieß der Ort Aubach. Der Name beschreibt eine Au, durch die ein Bach fließt. Von diesem Auerbach, der früher die Ortschaft durchquerte, ist heute fast nichts mehr zu sehen – er fließt größtenteils in einem unterirdischem Rohr. Darüber wie lange das Gebiet besiedelt ist gibt es keine Aufzeichnungen. Klar ist aber, dass 702 das Herrschergeschlecht der Agilolfinger die Oberhoheit über das Auerbacher Gebiet hatte. Gegen Ende des 9. Jahrhunderts war Auerbach im Besitz des Domstiftes Passau.

Wechselnde Gemeindezugehörigkeit

Nach der Säkularisation und Gemeindebildung fiel Auerbach 1809 an die neu gebildete Gemeinde St. Nikola. Im Jahre 1828 bestand Auerbach aus sieben Häusern mit etwa 50 Bewohnern. Von einer Ortschaft kann man erst nach dem Ersten Weltkrieg sprechen. Nachdem am 7. April 1855 die neue Gemeinde Haidenhof von der Gemeinde St. Nikola abgetrennt wurde, wurde Auerbach Teil von Haidenhof. Mit Wirkung zum 1. Januar 1909 erfolgte schließlich die Eingemeindung Haidenhofs in die Stadt Passau. Die Bürger der Gemeinde Haidenhof und damit auch von Auerbach waren den übrigen Stadtbewohnern im Bezug auf gemeindliche Rechte und Pflichten vollkommen gleichgestellt. Eine Ausnahme wurde ihnen bezüglich der Hausschlachtungen zugebilligt. Dieses verbriefte Recht kam den Auerbachern während der beiden Weltkriege und der nachfolgenden Durststrecke sehr zu Gute.

Kirchliche Situation

Eine Sonderstellung nahm seit jeher das Auerbacher Pfarrgebiet ein. Es liegt in der Mitte zwischen der Pfarrei Passau – St. Anton und der Pfarrei Heining – St. Severin. Bis zur Gründung der Expositur Passau-Auerbach wurden die dortigen Katholiken seelsorgerisch von der Pfarrei Heining betreut. 1818 hatte der Pfarrer von St. Anton vergeblich versucht, Auerbach in seinen Kirchensprengel einzugliedern. 1923 kam Johann Bosser als Kooperator nach Heining. Er versuchte die Bindung zu Heining zu stärken, aber die Auerbacher waren ein eigensinniges Völkchen und wollten eine eigene Pfarrei.

Einen Anstoß für die Eigenständigkeit gab die Vorsitzende des Frauen- und Müttervereins, Maria Haslinger. Nach einem Streit mit dem Pfarrer trat sie von der Vorstandschaft zurück und sammelte mit Pensionsinhaberin Anna Kopsl rund 400 Unterschriften. Auf diese Aktion folgte die Gründung eines Kirchenbauvereins.

Der Kirchenbau war eine Gemeinschaftsleistung. Durch Mitgliedsbeiträge, Sonderveranstaltungen, und Spenden konnte das Gotteshaus, die Kirche St. Josef, fertiggestellt werden. Am 23. August 1928 wurde die Kirche eingeweiht. Ebenfalls 1928 wurde eine Expositur errichtet, die schon 1930 zur Pfarrei erhoben wurde.

Schulgeschichte

Die Auerbacher Kinder gingen entweder nach Haidenhof, Heining oder St. Nikola zur Schule. Anfang der 1940er waren etwa 400 Kinder auf die verschiedenen Stadtteile verteilt. Eine Wende trat erst ein, als die Kirchenstiftung Auerbach sich bereit erklärte, den Baugrund für ein Schulhaus pachtweise zur Verfügung zu stellen. Die Planungen zu einer Notschule begannen 1941, die 1943 feierlich eröffnet wurde. Nach dem Krieg sollte dieses Projekt erweitert werden, wurde aber von der Regierung abgelehnt. 1951 wurde das neue Schulhaus östlich der Danziger Straße gebaut und 1954 seiner Bestimmung übergeben.

Bis 2004 wurde die Auerbacher Schule als Grund- und Teilhauptschule genutzt. Nach der Änderung der Schulsprengel wurde die Schule aufgelöst, die Kinder wieder auf die umliegenden Volksschulen verteilt.

Im 20. Jahrhundert

Mitte des 20. Jahrhunderts führte die Eisenbahn durch Auerbach. Sie stellte einen wichtigen Faktor dar für Handel und Gewerbe der Stadt. Unterauerbach, Haitzing und Sailerwöhr sind Eisenbahnersiedlungen. Zusätzlich bewogen die dünne Besiedlung, billiges Bauland und vor allem die Möglichkeit zum Gleisanschluss viele Firmen ihre Arbeitsstätte dort zu errichten. Auerbach hatte von 1892 bis 1950 einen Eisenbahnhaltepunkt. Der Rangierbahnhof befindet sich übrigens noch auf Auerbacher Gelände.

Bis zur heutigen Zeit hat Auerbach ein stetiges Wachstum erfahren, vor allem die Wohnviertel: So hat sich die Vornholzstraße zu einer beachtlichen Siedlung entwickelt und auch gänzlich neue Straßenzüge – wie etwa die Donau-Schwaben-Straße – sind entstanden. Davon abgesehen sind aber auch viele Betriebe nach Auerbach gekommen. Insbesondere nach der Ausweisung des Gewerbegebiets Mollnhof gab es einen großen Entwicklungsschub und viele neue Geschäfte siedelten sich an. Auch in den letzten Jahren haben hier vermehrt große Lebensmittelmärtkte und Einkaufszentren gebaut.

Auerbach besitzt heute eine sehr gute Anbindung an das Stadtbusnetz und das Zentrum Passaus kann in weniger als 15 Minuten erreicht werden. Ein weiterer Vorteil des Stadtteils – sowohl für Bewohner, als auch für Betriebe – ist die Nähe zur Autobahn.

Persönlichkeiten

Literatur

  • AS: Der Stadtteil mit den Extras. In: Am Sonntag vom 21.03.2010 (S. 25-28)
  • Christoph Eberle: Der verschwundene Auerbach. In: Am Sonntag vom 21.03.2010 (S. 29)


Passauer Stadtteile („Bürgerversammlungsgebiete“)

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