Balthasar Paminger

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Balthasar Paminger, auch Päminger, (* 1523; † 23. Januar 1546 in Passau) war Komponist und Schriftsteller, wie schon sein Vater Leonhard Paminger und seine beiden Brüder Sigismund und Sophonias.

Leben und Wirken

Bereits mit acht Jahren sprach der hochbegabte Knabe lateinisch. Mit zwölf Jahren, 1535, wurde er von einer Lähmung der Gliedmaßen befallen und wuchs nicht mehr. Nach und nach breiteten sich über den ganzen Körper übelriechende und eiternde Geschwüre aus. Man nahm ihm ein Bein ab und operierte am Kopf herum, doch die Ärzte konnten die Krankheit weder heilen noch diagnostizieren. Sie verordneten laufend Reinigungsarzneien, was der Familie hohe Arzt- und Arzneikosten verursachte.

Trotz seiner Gebrechen schrieb Paminger auf vierundfünfzig engbedruckten Kleinoktavseiten in strenger Metrik theologische Traktate, verfasste eine Beschreibung der Kinder- und Jugendzeit seines Vaters, hinterließ Dank- und Gratulationsschreiben an Propst Valentin Göttinger von Kloster St. Nikola und einen Brief an seinen Mathematiklehrer Christoph Collinum, der sich mit der Natur der Planeten beschäftigt. Ferner verfasste er zwei kleinere Schauspiele aus der Welt der griechischen Antike sowie ein Märchen von einer Fliege und einer Ameise. Dem Prediger an St. Sebald in Nürnberg, Veit Dietrich, einem Vertrauten Luthers, widmete Balthasar zwei längere Elegien. Als Musiker hinterließ er acht Kompositionen.

Sein Bruder Sophonias zeichnete im zweiten Teil seiner Poemata 1557 Balthasars Lebensweg nach und veröffentlichte seine Werke „gleichsam als ein Beispiel eines wahrhaft geschlagenen Mannes und eines Geistes, der alle Widrigkeiten nach einem langen und äußerst harten Ringen mit dem Fleisch im Vertrauen auf das Erbarmen Gottes um Christi willen tapfer besiegte.“

Literatur