Bamleifö Lenz

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Abbild des „Bamleifö Lenz“.

Der Bamleifö Lenz ist eine Sagengestalt des Bayerischen Waldes, der in der Gegend von Rachel und Lusen sein Unwesen trieb.

Überlieferung

Bei dem kernigen Burschen handelte es sich um ein Kind des Teufels. Mit seiner schier unendlichen Kraft und Ausdauer machte sich der Hüne in und um Kaiserhütte, dem heutigen Neuschönau einen Namen. Für die Holz- und Waldarbeiter diente er als Laufbursche. Sie beauftragten den Lenz immer wieder mit Botengängen nach Hohenau, um Tabak zu holen. Hierbei legte er eine Schnelligkeit an den tag, die konnte nur mit dem Teufel zugehen. Der Lenz schaffte die Strecke meist in der Hälfte der Zeit und verblüffte stets mit einer verfrühten Rückkehr.

Aufgrund seines unheimlichen Auftretens sprach man dem Lenz auch so manches Unheil zu. Drohte Unwetter über dem Gebiet, so schwor es meist der Bamleifö Lenz hervor, so der Volksmund. Als er einst über Hohenau ein schweres Gewitter heraufbeschwörte, läuteten die hochgeweihten Glocken von Hohenau Sturm und bannten somit den bösen Fluch vom Lenz. Von der Hohenauer Gesellschaft geschlagen, titulierte er den Vorfall mit: „Der Hohenauer Stier hat mich abgeworfen.“

Obwohl die Bevölkerung ihm stets nach dem Leben trachtete war es schwer den Lenz zu fassen. Als er gar nicht mehr auszuhalten war, nahmen die Männer des Dorfes allen Mut zusammen und lockten den Lenz in eine Falle und machten ihm das Gericht. Für seine Untaten wurde er zum Tode verurteilt. Kurzerhand landete der Bamleifö Lenz auf dem Scheiterhaufen.

Brauchtumspflege

Heute ist der Bamleifö Lenz Teil der Wilden Jagd der Lousnachtsgeister von Neuschönau und tritt vor allem zur Koishüttler Lousnacht groß in Erscheinung.

Literatur

  • A. Biberger: Scheichtsame Geschichten um Rachel und Lusen. Verlag Morsak Grafenau 1969