Bayerische Landesausstellung 2013

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Schloss Ortenburg war als möglicher Ausstellungsort für die Landesausstellung im Jahre 2013 vorgesehen. (Foto: PNP)

Die Bayerische Landesausstellung 2013 fand unter dem Motto „Main und Meer“ vom 9. Mai bis 13. Oktober 2013 in der Kunsthalle in Schweinfurt statt. In den Jahren 2005/2006 gab es Bestrebungen die Landesausstellung nach Ortenburg in Niederbayern zu holen.

Ausstellung

Die Landesausstellung im Jahre 2013 fand im Kunsthaus Schweinfurt auf 1.700 m² statt. Gezeigt wurde die Geschichte des bayerisch-fränkischen Gewässers Main, welcher bis ans Meer angeschlossen ist. Zudem wurde das Wasser thematisiert, welches die Lebensgrundlage für Mensch und Tier ist. Außerdem wurde die Ressource Wasser thematisiert, mit ihrem Potential für die Zukunft.[1] Insgesamt kamen laut dem Haus der Bayerischen Geschichte 91.000 Besucher nach Schweinfurt.[2]

Bestrebungen für Ortenburg als Ausstellungsort

Im Jahre 2005 setzte sich Bürgermeister Reinhold Hoenicka dafür ein, dass Ortenburg Veranstaltungsort der Bayerischen Landesausstellung werden könnte. Idee war es die Landesausstellung zum 450-jährigen Reformationsjubiläum nach Ortenburg zu holen, ein Ereignis, welches auf großteile Ostbayerns und weit darüber hinaus auswirkte.

Als möglicher Veranstaltungsort war das Schlossareal im Ortsteil Vorderschloss geplant, welches mit dem ehemaligen Residenzschloss der Grafen zu Ortenburg dem darin untergebrachten Schlossmuseum und dem Wildpark bereits eine umfangreiche Infrastruktur besitzt. Das Schloss war einst Sitz der reichsunmittelbaren Grafschaft Ortenburg.

Um die Landesausstellung durchführen zu können, verhandelte die Marktgemeinde mit dem Besitzer Heinrich Orttenburger über einen Kauf der Schlossanlage. Als Käufer und zukünftiger Eigner des Schlosses war eine Stiftung angedacht, bestehend aus der Marktgemeinde, dem Freistaat Bayern, dem Regierungsbezirk Niederbayern, und dem Landkreis Passau.

Zugleich gab es Vorgespräche Reinhold Hoenickas und des Ortenburger Marktrates mit dem damaligen Leiter des Hauses der Bayerischen Geschichte, Prof. Dr. Claus Grimm. Unterstützung konnte mit dem damaligen Staatssekretär Franz Meyer gefunden werden, welcher sich selbst brieflich an Prof. Grimm wandte und sich für Ortenburg einsetzte.

Prof. Dr. Claus Grimm bei seinem Festvortrag. (Foto: Luckner)
Schlossbesitzer Heinrich Orttenburger im Gespräch mit Prof. Dr. Claus Grimm. (Foto: Luckner)

Zum Festakt 200 Jahre Ortenburg in Bayern am 17. Februar 2006 besuchte Prof. Claus Grimm die Marktgemeinde. Er folgte dabei der Einladung des Ortenburger Bürgermeisters Reinhold Hoenicka. Am Nachmittag tauschte sich Prof. Grimm mit Reinhold Hoenicka über Möglichkeiten und Vorbedingungen einer Ausstellung aus. Abends beteiligte sich Prof. Grimm selbst an der Festveranstaltung als zweiter Redner. Er zeigte sich in seinem Vortrag bezüglich einer Landesausstellung in Ortenburg nicht abgeneigt. In seinem Vortrag konzentrierte er sich auf die bayern- und europaweiten Verbindungen Ortenburgs und der Grafen zu Ortenburg. Mögliche Anknüpfungspunkte als Themen für eine Landesausstellung wären die Geschichte der Grafen im Hochmittelalter, wobei sie von ihrer Bedeutung her auf einer Stufe mit den Wittelsbachern standen, und die die bayern- und europaweiten Verbindungen der Ortenburger aufgrund der Reformationseinführung. Von Vorteil für eine Landesausstellung sei zudem das bereits vorhandene Schlossmuseum sowie die vorhandene Infrastruktur (Omnibusparkplätze, Toiletten, etc.). Prof. Grimm dachte zusätzlich an eine mögliche Kooperation mit der Universität Passau. Am Schloss sah er, trotz seiner Begeisterung, allerdings noch Kritikpunkte. Es müsste unter anderem geklärt werden, ob genügend Platz für die Erfordernisse einer Landesausstellung erfüllt werden können. Auch muss der Schutz der wertvollen Exponate gewährleistet sein, beispielsweise durch eine Klimatisierung der Räumlichkeiten, um Schäden an den Kunstwerken und Archivalien zu vermeiden. Zudem müssen die Ausstellungsräume behindertengerecht gestaltet werden. Prof. Grimm suchte nach dem Festakt auch persönlich das Gespräch mit Schlossbesitzer Heinrich Orttenburger, um die Möglichkeiten einer möglichen Landesausstellung auf Schloss Ortenburg zu erörten.

Bürgermeister Reinhold Hoenicka zeigte sich gewillt, alles in seiner Macht stehende zu tun, um die Anforderungen für eine Landesausstellung zu erfüllen. Heinrich Orttenburger war von der Idee eine Landesausstellung auf dem Schloss durchzuführen nicht sehr angetan, da er sein Lebenswerk bedroht sah. Jahrzehntelang hat er sein Privatvermögen aufgebracht um das Schloss zu sanieren und das Museum aufzubauen. Letztendlich konnten die schon weit fortgeschrittenen Kaufverhandlungen für das Schloss nicht erfolgreich abgeschlossen werden. Ortenburg konnte sich somit nicht für die Bayerische Landesausstellung bewerben, welche 2013 schließlich in Schweinfurt stattfand.

Eine Landesausstellung hätte bundesweite Aufmerksamkeit nach Ortenburg ziehen können, so die Ansicht Reinhold Hoenickas. Deshalb hatte er sich, trotz anfänglicher Skepsis, dieses Themas angenommen. Da die Vorlaufzeit für solch eine Ausstellung etwa sieben Jahre beträgt, hätten diese in jenen Jahren beginnen müssen.

Anmerkungen

  1. Beschreibung der Landesausstellung auf der Webseite der Stadt Schweinfurt
  2. Medlung des Bayerischen Rundfunks vom 14. Oktober 2013

Literatur

Weblinks