Benediktinerinnen der Anbetung
Inhaltsverzeichnis
Gründung und Name
Als Schwesternkongregation mit einfachen Gelübden und ohne strenge Klausur hießen sie ursprünglich "Schwestern von der Ewigen Anbetung". 1956 wurde die Kongregation der benediktinischen Konföderation angegliedert und umbenannt in "Anbetungsschwestern vom hl. Benedikt". 1973 wurde der deutsche Name der Kongregation wiederum geändert in "Benediktinerinnen der Anbetung". Der französische Name der Kongregation lautet: "Bénédictines Adoratrices". Nach der Vorstellung ihres Gründers sollen die Schwestern die Ewige Anbetung der Eucharistie pflegen, nach benediktinischer Spiritualität leben und sich karitativen Werken - besonders der Jugenderziehung - widmen.
Verbreitung
Die Kongregation der Benediktinerinnen der Anbetung ist in drei Ländern verbreitet, und dementsprechend in drei Provinzen gegliedert:
Die Französische Provinz
In der Französische Provinz liegt der Entstehungsort der Kongregation: Bellemagny, ein kleines Dorf zwischen Mulhouse und Belfort im Unterelsass. Das Kloster Bellemagny ist Pilgerherberge auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostella, außerdem ist der Gemeinschaft ein Altenheim im Ort Bellemagny und ein Haus für ca. 100 behinderte Jugendliche und Erwachsene in Lutterbach assoziiert. In Dijon (Bourgogne) liegt die Filiale des Mutterhauses. Die Schwestern führen in Preville, in der Nähe von Dijon, ein Gästehaus.
Die Österreichische Provinz
Die Österreichische Provinz besteht aus zwei Häusern in Wien (in Simmering und in der Liebhardtsthalstraße). In beiden Einrichtungen betreuen die Schwestern schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche.
Die Bayerische Provinz
Die Bayerische Provinz hat drei Niederlassungen. Im Provinzmutterhaus Kloster Neustift bei Vilshofen führen die Schwestern die Mädchenschule Columba-Neef-Realschule, einen Kindergarten und das Haus für Geistliche Einkehr, die „Geistliche Zelle“. In der Heimvolksschule St. Maria in Fürstenzell betreiben die Schwestern eine private Grund- und Mittelschule. Im Altenheim St. Benedikt werden ältere und auch pflegebedürftige Menschen betreut.
Spiritualität
Eucharistische Anbetung
Der Hauptzweck der Gründung der Kongregation war die Eucharistische Anbetung. Auch heute noch verweilt jede Schwestern täglich eine Stunde anbetend vor dem geschlossenen oder ausgesetzten Allerheiligsten. In der Anbetung werden Lob und Dank der Eucharistie, die jeden Tag gefeiert wird, weitergeführt. In der gewandelten Hostie glauben die Schwestern den eucharistischen Christus bleibend gegenwärtig. Ihn suchen und verherrlichen sie in der Anbetung. Fürbittend legen sie aber auch viele ihnen anvertraute persönliche Nöte und Sorgen von Menschen, die Anliegen der Kirche und der ganzen Menschheit in die liebende Gegenwart Gottes hinein.
Benediktinische Spiritualität
Die Benediktinerinnen der Anbetung gestalten ihr Gemeinschaftsleben nach der Regel des hl. Benedikt. Charakteristisch dafür ist unter anderem: das feierliche Chorgebet, die geistliche Lesung, besonders die Lesung und Meditation der Hl. Schrift, das Leben nach den benediktinischen Gelübden (Gehorsam, Beständigkeit, klösterlicher Lebenswandel) und die Zurückgezogenheit und das Schweigen in der Klausur.
Apostolat
Dem Dienst an den Mitmenschen widmen sich die Schwestern heute konkret in der Erziehung von Kindern und Jugendlichen in Kindergärten und Schulen, und in der Arbeit in Altenheimen.
Literatur
- Benediktinerinnen der Anbetung (Hg.): 1851-2001 Benediktinerinnen der Anbetung. Festschrift zur Hundertfünfzig-Jahrfeier der Kongregation der Benediktinerinnen der Anbetung, Passau 2001
- Benediktinerinnen der Anbetung (Hg.): Jahresbericht der Benediktinerinnen der Anbetung (seit 1924 alljährlich von der Bayerischen Provinz herausgegebener, in hoher Auflagenzahl erscheinender Bericht über Ereignisse in der Provinz und Kongregation)
- Friedrich Verena: Die Benediktinerinnen der Anbetung von Bellemagny /Dijon - Wien - Neustift. Kunstverlag Gregor Peda, Passau 2001. ISBN 978-3-89643-143-1
