Martin Ortmeier

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Dr. Martin Ortmeier

Dr. Martin Ortmeier (* 24. Juni 1955 in Passau) ist ein deutscher Kunsthistoriker, Schriftsteller, Heimatforscher und Ofensetzer. Er leitete die Freilichtmuseen Finsterau und Massing und war Präsident des Kunstvereins Passau.

Leben und Wirken

Studium und Ausbildung

Martin Ortmeier studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Theoretische Linguistik in Regensburg, München und Passau. Seine akademischen Lehrer waren Friedrich Piel und Wolfgang Frühwald an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Karl Möseneder an der Universität Regensburg und Hartmut Laufhütte an der Universität Passau. Er promovierte 1983 über den „Primitivismus moderner Malerei“ bei Friedrich Piel und schloss mit „summa cum laude“ ab.
Studienbegleitend hat Martin Ortmeier in Passau eine Ausbildung zum Industriekaufmann durchlaufen, 1982 erwarb er den Gesellenbrief. Bei Max Gibis (Zwölfhäuser, 1927–2007) absolvierte er eine Ausbildung zum Ofensetzer und war zwischen 1992 und 2007 im historischen Kachelofen-, Herd- und Gewölbeofenbau tätig.

Berufliche Tätigkeit

Privatwirtschaft

Studienbegleitend hat Martin Ortmeier 1980 bis 1983 in Passau als Auszubildender und als Industriekaufmann in einem Betrieb für Kunststoff- und Schwergewebekonfektion gearbeitet. Das Streben nach Wirtschaftlichkeit und Effizienz und Kundenorientierung begleiten seitdem seine Tätigkeit. 2020 und 2021 war Martin Ortmeier wieder in der Privatwirtschaft tätig. Er arbeitete für ein Münchener Dienstleistungs-Start-up als Head of Customer Relations.

Bischöfliche Kunstsammlungen Regensburg

An den Bischöflichen Kunstsammlungen in Regensburg war Ortmeier von 1983 bis 1984 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Seine Aufgaben waren Inventarisierung (unter anderem Leihgaben aus dem Haus Thurn und Taxis: Vasa sacra und Paramente; Nachlass des regionalen Spätnazarener Malers Guntram Lautenbacher) und Kurat von Sonderausstellungen.

Freilichtmuseen Finsterau und Massing

Von 1984 bis 2019 leitete Martin Ortmeier die Freilichtmuseen in Finsterau und Massing.

Im Freilichtmuseum Finsterau führte Ortmeier die Translozierung des Petzi-Hofs durch (1984–1988), welche aufgrund der komplexen Hofanlage von sieben Gebäuden wegbereitend in den bayerischen Freilichtmuseen war. Mit dem sog. Sachl aus Rumpenstadl hat er ein gegenwartsnah dargestelltes ganzheitliches Objekt geschaffen. Den Tanzer-Hof aus Einberg hat er 1984 in den Aufbauplan des Museums eingebracht; 1989 erfolgte die Dokumentation, 1990 bis 1994 erfolgte die Translozierung mit Förderung der Europäischen Union. Im Herbst 1996 hat er die Bergung der Dorfkapelle aus Schwolgau initiiert, bereits am 28. Mai 1997 fand am neuen Standort die erste Andacht bei der wiederhergestellten Kapelle statt. Beim Schanzer-Häusl aus Riedelsbach gelang ihm 2000 eine kurzfristige Dokumentation und Abtragung des gefährdeten singulären Bauernhauses. Eine Finanzierung des Wiederaufbaus im Museum verzögerte sich jedoch bis 2006/07. Der gläserne Serviceraum, der für die Gebäudetechnik in den Stadel eingestellt ist, fand teils heftige Kritik, teils rege Anerkennung. 2000 schuf er den Jugendsteig (Finsterau) mit Kunstwerken von Renate Balda, Gabriele Berger, Karl Mader, Hartwig Rainer Mülleitner, Liao Weidong und Christian Zeitler. Darüber hinaus zeichnete er unter anderem für die Rettung der Ruine des gründerzeitlichen Tanzsaals „Salettl“ von Passau-Mariahilf und dessen Rekonstruktion in Finsterau (2010–2013) verantwortlich. 2018 wurde für Finsterau unter seiner Leitung das Geburtshaus des Bayerwalddichters Paul Friedl abgetragen (Paul Friedl-Haus). Für den Wiederaufbau als Literaturhaus Bayerischer Wald-Böhmerwald hat er das Konzept erstellt.

Seit 1984 trug Martin Ortmeier im Freilichtmuseum Finsterau ein umfangreiches (nicht öffentliches) Bildarchiv zur ländlichen Kultur Niederbayerns zusammen, aus dem er für Sonderausstellungen und Fachpublikationen schöpfte. Mit dem 1988 bis 1990 realisierten klimatisierten Großraumdepot in Finsterau, das für eine variable Lagerung auf EUR-Paletten eingerichtet ist, hat er in den heimatkundlichen Museen Bayerns Neuland erschlossen. 2018 bis 2019 hat er eine umfangreiche Erweiterung dieses Depots (mit Zugangsschleuse, Quarantäneraum, Großgerätehalle und Büro) geplant und bis zur Baureife geführt. Mit Gabriele Blachnik hat er 2019 Filmsequenzen geschaffen, worin Kulturträger der Region Passagen aus Literatur des Bayerischen Waldes und des Böhmerwaldes vortragen.

Im Freilichtmuseum Massing veranlasste Ortmeier die Fertigstellung des Kochhofs (1989) und die Translozierung des Freilinger Häusls (1988), die Translozierung des Lehnerhofs aus der Hallertau (1991–1995) sowie die Rekonstruktion der Seilerhütte bei der Marxensölde (2010). 2017 begann er mit der Translozierung der Görgenmannsölde, einem Hafneranwesen aus dem Kröning. Den Heilmeierhof [1] (seit 1974 im Museum) vollendete er als Gastwirts-Anwesen mit Landwirtschaft. Dazu rekonstruierte er die Wirtsstube, ein zugehöriges Wasch- und Backhaus und eine Kramerei. Die Gesamtgestaltung hat er 2019 zum Jubiläum des Museums abgeschlossen. 2020 wurde nach seinem Konzept im Obergeschoss der Kramerei eine bürgerliche Wohnung mit Originalmöbeln und Hausrat von Kreisheimatpfleger Otto Schweiger eingerichtet.

Ortmeiers 1994 wegweisender Aufsatz „Probleme eines Museums ohne Konzept“ am Beispiel des Freilichtmuseums Massing hat in der Fachwelt Anerkennung gefunden, von Seiten der Kommunalpolitik derbe Kritik.

Gemeinsam mit dem Massinger Bürgermeister Josef Auer und der Museumspädagogin Roswitha Klingshirn hat er im Freilichtmuseum Massing von 2008 bis 2018 die Museumspädagogik etabliert. Dazu wurde im Heilmeierhof – seit 2010 museumspädagogisches Zentrum – eine historische Schulstube rekonstruiert. 2001 bis 2018 hat er unter dem Titel „LiteraturFreitag im Museum“ in der Wirtsstube des Heilmeierhofs (Freilichtmuseum Massing) jährlich drei Abende mit Lesungen regionaler Literatur, Bewirtung und Livemusik veranstaltet. Partner waren Bezirksheimatpfleger Dr. Maximilian Seefelder und der Musikwissenschaftler Dr. Philipp Ortmeier. Jedes Jahr stand unter einem lose bindenden Motto, zumeist mit dem Wort Heimat. So lauteten Untertitel etwa „Heimat ohne Wein und Nachtigallen“ (nach Hans Carossa), „Heimat zwischen Kanapee und Kegelbahn“ (nach Max Unold), „Heimat von Schiefweg bis Chicago“ (mit Werken von Emerenz Meier), aber auch „Heimat zwischen heit und seinerzeit“, „wia’s gwieß war … vielleicht“ (mit verstreuten Texten aus dem Nachlass von Johann Nep. Bachmeier), „Starke Frauen“ oder „Stadt Land Fluss“.

2007 erhielt das Freilichtmuseum Massing für sein neu errichtetes Sammlungsdepot den bayerischen Museumspreis (Sonderpreis); gewürdigt wurde die Systematik und Ökonomie, die Ortmeier gemeinsam mit dem Depotleiter Hans Eichinger und dem Restaurator Johannes Baur konzipiert hat.

1985 bis 1996 hat Ortmeier in Zusammenarbeit mit Bürgermeister Englbert Nömeier in Massing mehrere Grundstückskäufe veranlasst, die es erlaubten, die vereinzelten Häuser und Höfe der Gründungsjahre in einem geschlossenen Museumsareal zusammenzufassen, mit neuen Höfen zu erweitern und über Rundwege zu erschließen. In Finsterau hat er, teils gegen politischen Widerstand, mehrfach Wald- und Wiesenflächen hinzugewonnen, sodass das Freilichtmuseum auf mehr als 12 Hektar anwachsen konnte.

Universität Passau

Als Lehrbeauftragter an der Universität Passau für Sachvolkskunde und Museumskunde wirkte Martin Ortmeier 1989 bis 1999. Begleitende Exkursionen führten unter anderem nach Südböhmen (historische Haus- und Siedlungskunde) und Friaul (Tradition der Fornaciai als Wanderarbeiter und Geschichte der Ziegelgitter).

Im Verein für Ostbairische Heimatforschung (gemeinsam mit dem Institut für Kulturraumforschung Ostbaierns und der Nachbarregionen Herausgeber des Passauer Jahrbuchs) ist er als Beirat tätig.

Ausstellungskurat

Eröffnung der Ausstellung „Enge der Geschichte und Weite der bäuerlichen Welt – Lichtbilder von Bruno Mooser und Igor Grossmann“ in der Sankt Anna-Kapelle: Vizepräsident des Kunstvereins Passau Dr. Martin Ortmeier und Ehrenpräsident Hanns Egon Wörlen (Foto: Josef Lang, 2009)
  • 1986 „Steinreich… Granit im Bayerischer Wald“ (mit Susanne Preußler M.A.; Freilichtmuseum Finsterau, Katalog)
  • 1987 „Keramik in Niederbayern“ (Freilichtmuseum Finsterau, Katalog)
  • 1991 „Bauernhäuser in Südböhmen – Jihočeská lidová architektura“ (Freilichtmuseum Finsterau, mit Katalog 1992; weitere Ausstellungsorte Prachatitz und Budweis 1992)
  • 1995 „Per Handschlag – Die Kunst der Ziegler“ (Freilichtmuseum Massing, mit Katalog)
  • 1997 „Granit“ (mit Dr. Winfried Helm; Freilichtmuseum Finsterau, Katalog)
  • 2001 „Millionenbauern – Bäuerlicher Graphitbergbau“ (mit Dr. Winfried Helm; Freilichtmuseum Finsterau, mit Katalog)
  • 2003 „Auf der Hut – Hirtenleben und Weidewirtschaft“ (Freilichtmuseum Finsterau, dann Wanderausstellung der ARGE Ausstellung süddeutscher Freilichtmuseen, mit Katalog)
  • 2005 „Vergessene Fruth“ (Freilichtmuseum Finsterau, verbunden mit umfangreichem Erwerb von Werken Josef Fruths durch das Freilichtmuseum)
  • 2007 „Josef Opitz – Bleibe in Finsterau. Porträts und Veduten 1946–1953“ (Freilichtmuseum Finsterau)
  • 2007 „Das ganze Schwein“ (mit KulturBüro Maria Bruckbauer, Freilichtmuseum Massing)
  • 2009 „Enge der Geschichte und Weite der bäuerlichen Welt – Lichtbilder von Bruno Mooser und Igor Grossmann“ (mit Kunstverein Passau e. V. im Freilichtmuseum Finsterau)
  • 2012–2013 „Mei liabstes Stück“ (mit Pramtal Museumsstraße e. V. und Rottaler Museumsstraße e. V.; in Massing, Haag am Hausruck (A), Schärding (A), Finsterau u.a.; mit Katalog)
  • 2014 „Walter H. Mauder“ (mit Dr. Philipp Ortmeier; Kunstverein Passau e. V. in der Sankt Anna-Kapelle Passau)
  • 2014 „Zwölf Lichtbildner“ (Stevie Casino, Klaus Ditté, Erika Groth-Schmachtenberger, Rudolf Klaffenböck, Anna Kocourková (CZ), Karel Kocourek (CZ), Peter Litvai, Reinhard Winkler (A) u.a.)
  • 2015 „La belezza dal poce – Die Schönheit des Minimalen“ (Monochrome Malerei von Renate Balda, Sonia Costantini (I), Inge Dick (A) und Nataly Maier) (Kunstverein Passau e. V. in der Sankt Anna-Kapelle Passau)
  • 2015 „Walter Mauder 1913–1999“ (mit Kunstverein Passau e. V. im Freilichtmuseum Finsterau)
  • 2015 „Helgard Beck (1940–1970) – Ihre Werke hängen Im Louvre unsers Herzens“ (Kunstverein Passau e. V. im Kubin-Haus, A-Zwickledt; 2016 im Freilichtmuseum Finsterau, verbunden mit Erwerb von Handzeichnungen Helgard Becks durch das Freilichtmuseum)
  • 2015 „Tiere / Zvířata – Heinz Theuerjahr und Vincenc Vingler / Vincenc Vingler a Heinz Theuerjahr” (in CZ-Cheb/Eger, CZ-Kvilda/Außergefild und Finsterau) (mit Mgr. Marcel Fišer, Ph. D., Freilichtmuseum Finsterau und Centrum pro dějiny sochařství Horažďovice o. s.)
  • 2016 „Zeug zeichnen – Zeit zeichnen – Zeichnen zeichnen. Zehn Positionen der Handgraphik“ (Tonie Meilhamer, Anna Maria Bandstätter (A), Esther Glück, Zita Habarta, Anton Kirchmair, Oswald Miedl,(A), Karl Schleinkofer, Martin Staufner (A) u.a.) (Kunstverein Passau e. V. in der Sankt Anna-Kapelle Passau)
  • 2017 „Herbert Muckenschnabl (Malerei) – Václav Hrůsa (CZ, Keramik) (Kunstverein Passau e. V. in der Sankt Anna-Kapelle Passau)
  • 2017 „Passau im Lichtbild – Perlen aus dem Archiv“ (Kunstverein Passau e. V. in der Sankt Anna-Kapelle Passau)
  • 2018 „Doris Miedl Pisecky (A, Malerei), Oswald Miedl (A, Graphik), Christian Schafflhuber (Skulptur)“ (Kunstverein Passau e. V. in der Sankt Anna-Kapelle Passau)
  • 2019 „Sauberkeit zu jeder Zeit – Hygiene auf dem Land“, Freilichtmuseum Finsterau (Wanderausstellung der ARGE Ausstellung Süddeutscher Freilichtmuseen)[1]
  • 2020 „Zeitlang – Sebastian Beck (Fotografie) – Hans Kratzer (Texte)“ (Kunstverein Passau e. V. in der Sankt Anna-Kapelle Passau)
  • 2020 „Václav Fiala (CZ) – Karl Weibl“ (Kunstverein Passau e. V. in der Sankt Anna-Kapelle Passau)
  • 2021 "Kimono – Seide und Poesie" (Kunstverein Passau e. V. in der Sankt Anna-Kapelle Passau; in Zusammenarbeit mit der Deutsch-japanischen Gesellschaft in Passau)

Quellen: Website des Freilichtmuseums Finsterau, Website des Freilichtmuseums Massing, Website des Kunstvereins Passau, genannte Kataloge

Ehrenamtliche Tätigkeit

Dr. Martin Ortmeier

Für den Kunstverein Passau, dem Martin Ortmeier 20142021 als Präsident vorstand, kuratierte er zahlreiche Ausstellungen wie „Enge der Geschichte und Weite der bäuerlichen Welt“ mit Lichtbildern von Igor Grossmann und Bruno Mooser (2009), „Venku – Draußen“ über Kunst im öffentlichen Raum (2011), „Zwölf Lichtbildner“ unter anderem mit Werken von Stevie Casino, Klaus Ditté, Erika Groth-Schmachtenberger, Rudolf Klaffenböck, Peter Litvai und Reinhard Winkler (2014) sowie „Passau im Lichtbild – Perlen aus dem Archiv“ mit Lichtbildern u. a. von Alois Alt, Rudolf Schneider, Max Schütz und Franz Weismann (2017). Die von ihm in die Sankt Anna-Kapelle (Ausstellungslokal des Kunstvereins) geholte Ausstellung „Zeitlang“ mit Photographien von Sebastian Beck und Texten von Hans Kratzer (2020) bescherten dem Kunstverein einen Besucherrekord.

Im Rahmen des von der EU geförderten Modellprojektes AENUS (Applied European Natur Use System) – ein regionales Entwicklungsprogramm der Inn-Salzach-Euregio – hat Ortmeier gemeinsam mit dem Innviertler Fachlehrer Franz Litzlbauer[2] ein reiches Kulturprogramm und Präsenz auf der Rieder Messe organisiert.
Ein Schwerpunkt des Modellprojektes war die Unterstützung des ländlichen Tourismus, u.a. mit dem Programm „Bauernjahr am Unteren Inn”, das in der Durchführung den Namen Bauernjahr 2000 erhielt. Ziel war, die touristisch relevanten bäuerlichen Initiativen (Brauchtum, Kultur, Kulinarik) im Untersuchungsgebiet zu bündeln und gemeinsam ein Programm „Von Lichtmeß bis Advent“ zu erarbeiten[3].
Das „Bauernjahr 2000“ erhielt vom Land Oberösterreich den Agrar-Innovationspreis 2000 als besonders innovatives Projekt. Vor allem die vorbildliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit fand Beachtung[4].

Bereits im Jahr 2000 übernahm er die Redaktion der Halbjahreszeitschrift des Kunstvereins, der „Passauer Kunst Blätter“; Heft 36 ist Ortmeier zum 50. Geburtstag gewidmet. 1998 entwarf und organisierte er die Kunstaktion Holzofen auf der Veste Oberhaus mit Beiträgen von Waltraud Danzig, Hubert Huber, Alois Jurkowitsch, Michael Lauss und anderen.

Von 2012 bis 2018 war er Vorsitzender des Kulturbeirats der Stadt Passau. Als Sprecher der informellen ARGE Ausstellung Süddeutscher Freilichtmuseen fungierte er von 2001 bis 2019. Die Freilichtmuseen Finsterau und Massing hat Martin Ortmeier in ein dichtes Netz länderübergreifender Kooperationen geführt. Die Ausstellung „DRAUSSEN/VENKU – Kunst im öffentlichen Raum in Südwestböhmen und Niederbayern 1990–2010“ (gezeigt in Finsterau, Klattau/Klatovy und Passau) hat er 2010 gemeinsam mit dem Centrum pro dějiny sochařství Horažďovice (CZ) und dem Kunstverein Passau realisiert. „Mei liabstes Stück“, eine Kooperation der Vereine Pramtal Museumsstraße (A) und der Rottaler Museumsstraße wanderte 2012 bis 2013 in zwölf Heimatmuseen von Neumarkt-St. Veit bis Haag am Hausruck (A).

Seit 2018 wirkt er an den Bon Mots-Leseabenden im Café Museum mit.

Im Oktober 2020 wurde er in den Aufsichtsrat der Museum Moderner Kunst –Wörlen gemeinnützige GmbH in Passau berufen, im November 2020 außerdem in den Stiftungsrat für die Stiftung Wörlen – Museum Moderner Kunst.

Ortmeier engagierte sich 2019/2020 mit Alois Feuerer, Hubert Huber, Dr. Winfried Helm und Toni Schuberl MdL in der „Initiative für die Errichtung eines Denkmals für die 1945 in Passau-Ingling ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen“ (vulgo Russendenkmal).

Publikationen (Auswahl)

Ortmeier publiziert über Kunst der Moderne, Bauernhäuser in Niederbayern und Südböhmen, Sachvolkskunde, Kunst im öffentlichen Raum, Kulturgeschichte des Granits sowie Künstler und Künstlerinnen in Niederbayern und Oberösterreich. Belletristische Veröffentlichungen finden sich im Passauer Bistumsblatt (2002–2006) und in der oberösterreichischen Zeitschrift Landstrich (2006–2020).

Er hat acht Leitfäden zur Inventarisierung volkskundlicher Sachzeugnisse (Schmiede- und Schlosserwerkzeug, Gerät und Werkzeug der Seilerei, der Hopfen- und der Forstwirtschaft u. a.) herausgegeben und den Band zu einfachen Korbwaren (2012) selbst verfasst.

Für die ARGE Ausstellung Süddeutscher Freilichtmuseen hat er die Ausstellungskataloge „Echt, stark! Naturstein im ländlichen Bayern“ (2006), „Pracht – Prunk – Protz. Luxus auf dem Land“ (2009), „Gutes Wetter – Schlechtes Wetter“ (2013), „Volk Heimat Dorf. Ideologie und Wirklichkeit im ländlichen Bayern der 1930er und 1940er Jahre“ (2016) redigiert.

Bücher

  • Der Primitivismus moderner Malerei. Eine gattungs- und rezeptionstheoretische Studie. München 1983 (Dissertation)
  • Bauernhäuser in Niederbayern. Passau 1989
  • Freilichtmuseum Finsterau. Bauernhäuser und ihre Geschichte. Passau 1990
  • Bauernhäuser in Südböhmen – Jihočeská lidová architektura. Passau 1992 (Hg.), ISBN 3-87616-171-1
  • Granit. Landshut 1997 (hrsg. mit Winfried Helm)
  • Per Handschlag. Die Kunst der Ziegler. Landshut 1997 (Hg.)
  • Millionenbauern. Bäuerlicher Graphitbergbau im Unteren Bayerischen Wald. Landshut 2001 (hrsg. mit Winfried Helm)
  • Die schönsten Bauernhäuser des Rottals. Zeugnisse bäuerlicher Vergangenheit. Waldkirchen 2002
  • Schee is gwen, owa hirt. Alte Bilder aus dem Bayerischen Wald. Amberg 2003 (wesentlich erneuerte 6. Auflage Regenstauf 2022)
  • Warum keine Frauen an der Krippe standen. Erzählungen. Passau 2005
  • Herent und drent. Alte Bilder aus dem Bayerischen Wald und dem Böhmerwald. Amberg 2008
  • Steinreich. Granitene Zeugen zwischen Donau und Böhmerwald. Passau 2010 (hrsg. mit Winfried Helm)
  • „DRAUSSEN / VENKU. Kunst im öffentlichen Raum in Südwest-Böhmen und Niederbayern 1990–2010 / Umění ve veřejném prostoru v jihozápadních Čechach a Dolním Bavorsku 1990–2010. Klattau/Klatovy (hrsg. mit Marcel Fišer)
  • Pragmatischer Leitfaden zur Inventarisierung einfacher Korbwaren. Landshut 2012
  • Mei liabstes Stück. Landshut 2012 (hrsg. mit Cornelia Schlosser)
  • Das Salettl von Passau-Mariahilf. Landshut 2013
  • Walter Mauder 1913–1999. Passau 2014 (hrsg. mit Philipp Ortmeier)
  • Passau im Lichtbild. Perlen aus dem Archiv. Passau 2017
  • Seinerzeit auf dem Land. Alte Bilder von Frauenalltag und Männerwelt in Ostbaiern. Regenstauf 2018

Aufsätze

  • Vom Durchschauen des Bildes. Wirklichkeitsvergewisserung durch Fiktion und deren Auflösung durch Handeln. Zu einem Gespräch mit Fünfjährigen über das Buch von Monique Felix: „In diesem Buch steckt eine Maus …“. In: Jugend und Buch, Nr. 3 (1982), S. 14–16
  • Der Stein des Anstoßes. Über die Grundkategorien der plastischen Bildnerei anhand der namenlosen Granitskulptur an der Universität Passau. (Vortrag an der Universität Passau zu einer Skulptur von Herbert Peters, 14. Dezember 1982.) In: Ostbairische Grenzmarken. Passauer Jahrbuch für Geschichte, Kunst und Volkskunde, Bd. 25 (1983), S. 137–151
  • Glump und Gloria. Die Rekonstruktion eines niederbayerischen Kleinbauernhauses. In: Ostbairische Grenzmarken. Passauer Jahrbuch für Geschichte, Kunst und Volkskunde, Bd. 29 (1987), S. 134–150
  • Straßenbau in historischer Technik. Bericht über ein Unternehmen des Freilichtmuseums Finsterau. In: Martin Ortmeier und Susanne Preußler. Steinreich… Granit im Bayerischen Wald. Landshut 1986, ISBN 3-9800400-6-2, S. 53–61[5]
  • Bauernhäuser in Südböhmen – Jihočeská lidová architektura. Eine zweisprachige Sonderausstellung des Freilichtmuseums Finsterau. In: Jahrbuch für sudetendeutsche Museen und Archive 1992. S. 85-91
  • Probleme eines Museums ohne Konzept – Das Beispiel Freilichtmuseum Massing. In: Museumsblatt. Mitteilungen aus dem Museumswesen Baden-Württembergs, H. 13 (1994), S. 33–35
  • Das „Rottaler Bauernhaus“. In: Niederbayern. Bauernhäuser in Bayern. Dokumentation Band 5, hrsg. von Baumgartner, Georg und Helmut Gebhard. München 1995, S. 89-96
  • Im Vertrauen. Von der Haltung des Lichtbildners Bruno Mooser. In: Bruno Mooser. Rückspiegel, Niederbayern diesseits und jenseits. Straubing 2003, S. 5-12
  • Das dörfliche Fest – Ein Epochenwerk von Jean Dubuffet. In: Passauer Kunst Blätter 36/2 (2005), S. 22–25[2]
  • Gemeinsam unterwegs. Ein Bildstein von Marianne A. Wimmer. In: Uta Spies (Hg.). Marianne A. Wimmer 1930-2002, Passau 2005, S. 31-37
  • Autohof Hengersberg. In: Landstrich. Eine Kulturzeitschrift, Nr. 22 (2006), S. 75–80
  • Die Kapelle auf der Zell in Frauenau. In: Uta Spies (Hg.). Erwin Eisch. Der Himmel fängt am Boden an. Passau 2007, S. 32-39
  • Huadersautreiben. In: Landstrich. Eine Kulturzeitschrift, Nr. 24 (2008), S. 21–27
  • Schau mich an! – Wirklichkeit und Radierkunst bei Michel Ciry. Regarde-moi! — Réalité et art de la gravure chez Michel Ciry (frz. von Vèronique Otto). In: Ciry, Michel. Graphiken – L’oevre graphique. Passau 2010, S. 24–39
  • Draußen. Kunst im öffentlichen Raum in Niederbayern. In: Draußen / Venku. Kunst im öffentlichen Raum in Südwest-Böhmen und Niederbayern 1990–2010 / Umění ve veřejném prostoru v jihozápadních Čechach a Dolním Bavorsku 1990–2010, hrsg. vom Centrum pro dějiny sochařství Horažďovice o. s. in Zusammenarbeit mit dem Freilichtmuseum Finsterau und dem Kunstverein Passau e. V. Klatovy (Klattau) 2011, S. 6–33
  • Otto Sammer zeichnet Franz Xaver Unertl. In: Passauer Kunst Blätter 48/2 (2011), S. 22–24
  • Wiesenwässerung durch Berieseln. Die Wührgräben im Hinteren Bayerischen Wald, die Wasserschöpfräder an der Regnitz und die gebräuchlichen Werkzeuge der Wässerwiesenwirtschaft. In: Gutes Wetter – Schlechtes Wetter, hrsg. von Birgit Angerer, Renate Bärnthol u. a. Finsterau 2013, S. 195–212
  • Das Salettl aus Passau-Mariahilf von 1881. In: Passauer Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte und Kultur Ostbaierns 55 (2013), S. 183–194
  • Fery Höfer – Revision. In: Landstrich. Eine Kulturzeitschrift, Nr. 30 (2014), S. 44–50
  • Unter Buchen im Park. In: Landstrich. Eine Kulturzeitschrift, Nr. 31 (2015), S. 32–33
  • Josef Opitz in Finsterau 1946–1953. In: Gubíková, Renáta und Markéta Prontekerová (Hgg.): Josef Opitz a umění na Chomutovsku a Kadaňsku 1350-1590 – Josef Opitz und die Kunst im Komotauer und Kaadner Land 1350-1590. Chomutov 2015, S. 84-103 (enthält tschechische Version und englische Zusammenfassung)
  • Verstreute Quellen zur Gründungsgeschichte des Freilichtmuseums Finsterau. In: Passauer Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte und Kultur Ostbaierns 57 (2015), S. 219–226
  • Gibst an Hamsterer nix, vosündigst dich gegen d’ Nächstenliab; gibst eam ebbs, vosündigst dich gegen d’ Volksgemeinschaft. Wirklichkeit und Ideologie – und althergebrachte Werte auf dem Land. In: Volk Heimat Dorf. Ideologie und Wirklichkeit im ländlichen Bayern der 1930er und 1940er Jahre, hrsg. von Birgit Angerer, Renate Bärnthol u. a. Petersberg 2016, S. 13–21
  • 20 Jahre ARGE Ausstellung Süddeutscher Freilichtmuseen. In: Volk Heimat Dorf. Ideologie und Wirklichkeit im ländlichen Bayern der 1930er und 1940er Jahre, hrsg. von Birgit Angerer, Renate Bärnthol u. a. Petersberg 2016, S. 13–21
  • Josef Opitz in Finsterau 1946–1953. In: Gubíková, Renáta; Prontekerová, Markéta (Hgg.), Josef Opitz a umění na Chomutovsku a Kadaňsku 1350–1590 – Josef Opitz und die Kunst im Komotauer und Kaadner Land 1350–1590. Komotau 2015, S. 84–103
  • Damals in Bogotá. In: Landstrich. Eine Kulturzeitschrift, Nr. 32 (2016), S. 22–24
  • Fördermaßnahmen im Freilichtmuseum Finsterau 1984–2018. In: Passauer Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte und Kultur Ostbaierns 60 (2018), S. 193–204
  • Vom Niederbayerischen Bauernhofmuseum Massing im Rottal zum Freilichtmuseum Massing – 50 Jahre Geschichte eines Heimatmuseums. In: Passauer Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte und Kultur Ostbaierns 61 (2019), S. 275–292

Literatur

  • Passauer Kunst Blätter, Nr. 36 (2005) – Dr. Martin Ortmeier zum 50. Geburtstag
  • Patrizia Burgmayer: „Man muss immer etwas Neues bieten“. Von Literatur bis Geocaching: Dr. Martin Ortmeier will Freilichtmuseen voranbringen. In: Vilsbiburger Zeitung (Rubrik „Niederbayern / Nachbarregionen“), Montag, 12. Mai 2014, S. 9
  • Christian Karl: „Triebe, aus denen kräftige Kultur-Bäume wachsen.“ In: Passauer Neue Presse vom 21.02.2015 (S. 18)
  • Es geht um die kulturelle neue Mitte! , Interview in: InnSide, Regional Magazin in Ostbayern und im Innviertel/OÖ, 24. Jg., Heft 9, November 2015
  • BR24 – 17.09.2019, 17:13 Uhr – Leiter der niederbayerischen Freilichtmuseen geht in Ruhestand [3]
  • Cindy Drexl: Dr. Martin Ortmeier. Kunsthistoriker, Literat, Sammler und Museumsleiter. In: Schönere Heimat. Bewahren und gestalten, 2020, H. 1, S. 52–54
  • Raimund Meisenberger: „Freilichtmuseen. Mangold fordert Rücktritt (des Verbandsvorsitzenden; Red.).“ In: Passauer Neue Presse vom 22.02.2021 (S. 7)

Weblinks

Anmerkungen

Martin Ortmeier beteiligt sich als registrierter Benutzer im RegioWiki. Sie finden im Wiki daher ebenfalls die Spezialseiten Benutzerkonto, -diskussion und -beiträge.
  1. Die Ausstellung, die unter dem Kurat von Dr. Martin Ortmeier von der ARGE Ausstellung Süddeutscher Freilichtmuseen entwickelt und von 25. Mai bis 31. Oktober 2019 am ersten Standort im Freilichtmuseum Finsterau gezeigt wurde, machte 2020 im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim Station, 18. August bis 28. November 2021 war sie im Oberbayerischen Freilichtmuseum Glentleiten zu sehen. Siehe Hans Kratzer in Süddeutsche Zeitung, 27. September 2021: Sauberkeit ist immer relativ [4]
  2. Information zu Franz Litzlbauer in „MaiBezirk.at am 7. Februar 2013: „Franz Litzlbauer wurde am 8. März 1951 in Ried im Innkreis geboren. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und drei Enkelkinder. An der HAK/HAS Ried unterrichtet er seit September 1975. Seit Oktober 2001 ist Litzlbauer Direktor. Er hatte maßgeblichen Anteil am Aufbau der Agrar-HAK, der Sport-HAK und der HAK-Jobbörse.“
  3. Alexandra Eckert: AENUS – Modellprojekt Europareservat Unterer Inn. In: Laufener Seminarbeitrag 5/99, Bayerische Akadademie für Naturschutz und Landschaftspflege – Laufen a. d. Salzach 1999, S. 71
  4. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung: Leitfaden für ein integratives regionales Entwicklungsprogramm am Beispiel „AENUS-Modellprojekt Unterer Inn“ – Von der Idee zur Umsetzung, S. 30
  5. „Auf einen ‚Leckerbissen‘ sei besonders hingewiesen: Ortmeiers eindrucksvolle Beschreibung der Straße als ‚Lebensraum‘ (Seite 53–55). Derart Durchdachtes, ja Durchfühltes findet man nur selten!" (Paul Praxl in Ostbairische Grenzmarken XXIX, 1987, S. 229