Bruder-Konrad-Geburtshaus

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Das Geburtshaus des Heiligen Bruder Konrad
Grundriss des Erdgeschosses.
Grundriss des Obergeschosses.

Das Bruder-Konrad-Geburtshaus ist das Geburtshaus des Hl. Konrad von Parzham. Es befindet sich auf dem Venushof in Parzham, Bad Griesbach im Rottal im niederbayerischen Landkreis Passau.

Geschichte

Einen ersten Versuch, eine Wallfahrtsstätte für den Hl. Konrad von Parzham in Parzham zu etablieren hatte es bereits in den 1950er Jahren gegeben: Konrad Gierl aus Straubing wollte an seinem Hochzeitstag seiner Frau das Geburtshaus seines Namenspatrons zeigen und kam auf die Idee, dort eine Wallfahrtsstätte einzurichten. Die damaligen Besitzer wollten den 1750 erbauten Venushof aber nicht verkaufen. Erst seit kurzem hatten sie dort nach Krieg und Vertreibung eine Heimat gefunden. Gierl sammelte trotzdem schon Geld für das Unterfangen. 1970 war es dann so weit: Das Geburtshaus und die Hofstelle wurden verkauft. Der Ausbau zum Museum kostete zwei Millionen Euro – finanziert aus Spendengeldern.

Die wertvollsten Räume des bäuerlichen Wohnhauses, das Geburtszimmer und die Schlafkammer, sind unverändert erhalten. Die übrigen Räume wurden mit Mobiliar und Gebrauchsgegenständen aus der damaligen Zeit ausgestattet. Die Stube, in der sich früher das Leben an Feiertagen und zu besonderen Anlässen abspielte, ist mit einem Herrgottswinkel heute ein beliebter Raum für Gebete, Gottesdienste und Andachten. Im südlichen Nebengebäude befindet sich das Bruder-Konrad-Museum. Der Rundgang durch die Ausstellung zeigt den Lebensweg Bruder Konrads. Im Obergeschoss befindet sich in ehemals landwirtschaftlich genutzten Räumen ein weiterer Gebets- und Gottesdienstraum für bis zu 300 Personen.

Architektur und Ausstattung

Die zum Großteil noch original erhaltene Einrichtung des Gebäudes erzählt den Alltag zu Lebzeiten von Bruder Konrad. Es ist eine der wenigen noch erhaltenen Geburtsstätten eines Heiligen in Deutschland. Besonders sehenswert sind das Geburtszimmer, die Schlafkammer sowie die Stube.

Im Geburtszimmer wurde der Heilige geboren; es finden sich viele Gaben von Wallfahrern. Die Schlafkammer wurde sowohl als Schlaf- als auch als Wohnraum genutzt. Die Ausstattung ist noch im Originalzustand erhalten. Und die Stube war der Ort, an dem sich die Familie des Heiligen bei besonderen Anlässen aufhielt. Besonders fällt ein alter Kachelofen auf, der noch aus Handarbeit entstand. Der Raum wird heute auch gerne für Gottesdienste verwendet.

Im südlichen Nebengebäude befindet sich ein Museum. Ein Rundgang durch die Ausstellung lässt auf vielfältige Weise den Lebensweg des Heiligen Bruder Konrad lebendig werden. Der erste Raum gibt Einblick in die bäuerliche Welt des 19. Jahrhunderts: Geräte für die Arbeit auf dem Feld und für die Verarbeitung verschiedener Früchte. Ein weiterer Raum des Museums ist Bruder Konrads Klosterleben und seiner Selig- und Heiligsprechung gewidmet. Prozessionsfahnen, Votivtafeln, Reliquiare, alte Wachsstöcke sowie ein prächtiger Hausaltar veranschaulichen die damalige Volksfrömmigkeit. Zudem sind in den Vitrinen verschiedene Akten der Heiligsprechung zu finden.

Besonderheiten sind ein gekreuzigter Jesus und ein Nachbau der Altöttinger Alexius-Zelle, die von Franz Haas nach dem Wahlspruch des Heiligen – „Das Kreuz ist mein Buch“ – gestaltet wurden.

Weitere Bilder

Siehe auch

Literatur

Weblinks