Bruni Mayer
Bruni Mayer (* 10. Juli 1947 in München) ist eine Politikerin der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) und war von 1987 bis 2011 Landrätin des Landkreises Rottal-Inn.
Leben und Wirken
Sie absolvierte eine Lehre zur Modistin und eine Ausbildung zur Großhandels-Kauffrau. Ihr zweiter Ehemann Ludwig Mayer war seit 1972 für die CSU Landrat des Landkreises Rottal-Inn. Als er 1983 wegen unkorrekter Verteilung von staatlichen Zuschüssen an Kreiskrankenhäuser seines Amtes enthoben wurde, gründete er die UWG, deren Vorsitz 1985 seine Frau übernahm. Ihr Ehemann war 1984 wiedergewählt worden, durfte aber nach dem Willen des bayerischen Verwaltungsgerichts sein Amt wegen des Vorwurfs finanzieller Unregelmäßigkeiten nicht mehr antreten. Da entschloss sich Bruni Mayer, die bis zur Amtsenthebung ihres Mannes mit Politik nichts zu tun gehabt hatte, bei der notwendigen Neuwahl des Landrats 1987 als Kandidatin anzutreten.
Tatsächlich wurde sie dann am 29. November 1987 zur Landrätin gewählt. In einer Stichwahl setzte sie sich mit 53,66 Prozent der Stimmen gegen den parteilosen Interims-Vorgänger Josef Poisl durch. 1993 war sie in der Stichwahl mit 66,03 Prozent gegen Erwin Brummer (CSU) erfolgreich. Bei den nächsten Wahlen 1999 fand sich kein Gegenkandidat, Mayer bekam 96,27 Prozent der Stimmen bei 23,66 Prozent Wahlbeteiligung. 2005 trat der von den Grünen nominierte Unternehmer Max Winkler aus Simbach am Inn gegen sie an, unterlag aber mit 33,15 Prozent der Stimmen deutlich. Bruni Mayer, die Winkler einen überharten und persönlichen Wahlkampf vorgeworfen hatte, verweigerte diesem bei Bekanntgabe des Wahlergebnisses den Handschlag. Sie selber war im Wahlkampf nicht aktiv, ihr Mann war zu jener Zeit schwer krank und verstarb kurz darauf.
Eine empfindliche Niederlage erlitt Mayer 2009, als entschieden wurde, wie es mit den Kreiskrankenhäusern weitergehen solle. Aus wirtschaftlichen Gründen wollte sie die Krankenhäuser privatisieren, doch in einem Bürgerentscheid stimmten beinahe 90 Prozent der Bürger dagegen.
2011 trat Mayer nach 24 Jahren nicht mehr als Landrätin an. Für ihre Nachfolge kandidierten am 23. Oktober 2011 Josef Guggemos, Peter Gräfinger und Michael Fahmüller. Fahmüller (CSU) erhielt 60,28 Prozent und somit die absolute Mehrheit der gültigen Stimmen. Im April 2011 gab Mayer nach 26 Jahren auch den UWG-Vorsitz ab, ihr Nachfolger an der Spitze der Wählergemeinschaft ist Willi Hauswirth aus Kirchdorf am Inn.
Auszeichnungen
- Bayerischer Verdienstorden (2011)
- Botschafterin Niederbayerns (2014)
Literatur
- Werner Eckert: Mayer fühlt sich von Stoiber abgewatscht. In Passauer Neue Presse vom 28. Oktober 2004 (S. 26)
- Werner Eckert: Die Wiederwahl als Weihnachtswunsch. In Passauer Neue Presse vom 18. Dezember 2004 (S. 28)
- Werner Eckert: Vor der Wahl am Sonntag: Elf Fragen an Bruni Mayer. In Passauer Neue Presse vom 15. September 2005 (S. 28)
- PNP: Bruni Mayer erneut zur Landrätin gewählt. In Passauer Neue Presse vom 19. September 2005 (S. 21)
- Werner Eckert: Bruni Mayer: Vom Lehrmädchen zur Meisterin der Politik. In Passauer Neue Presse vom 10. Juli 2007 (S. 26)
- PNP: Bruni Mayer führt weiterhin die UWG. In Passauer Neue Presse vom 23. März 2010 (S. 22)
- PNP: „Wählt’s mir einen jungen Nachfolger.“ In Passauer Neue Presse vom 28. Januar 2011 (S. 22)
- PNP: Bruni Mayer gibt UWG-Vorsitz ab In Passauer Neue Presse vom 26. April 2011 (S. 27)
- PNP: Bayerischer Verdienstorden für Landrätin Bruni Mayer In Passauer Neue Presse vom 20. Juli 2011 (S. 23)
- PNP: Neue Botschafter Niederbayerns. In: Passauer Neue Presse vom 7. Juni 2014 (S. 8)
Vorgänger Josef Poisl |
Landrat des Landkreises Rottal-Inn 1987 bis 2011 |
Nachfolger Michael Fahmüller |