Burgruine Königstein

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Burgruine Königstein, Reste des Bergfrieds

Die Burgruine Königstein (umgangssprachlich auch „Ecker-G'schloß“) ist der Rest einer im Jahre 1436 zerstörten Burg in Freinberg.

Geschichte

Die Burg wurde auf Betreiben des Herzogs Johann von Holland-Straubing im Jahr 1410 im Kößlbachtal gebaut und sollte vor allem dem Schutz gegen die Hussiten dienen. Ihren Namen „Burg Königstein“ bekam sie, weil der Bau der Anlage am Dreikönigstag begonnen wurde.

Nach ihrer Fertigstellung aber diente die Burg weniger ihrem ursprünglichen Zweck als vielmehr der Belästigung der Passauer Bürger. Als Folge dessen einigten sich der Passauer Fürstbischof Georg und Herzog Johann von Holland-Straubing nach längerem Streit im Jahre 1411 schließlich auf eine acht Jahre währende Waffenruhe. Diesem in Neuburg am Inn geschlosssenen Abkommen wurde auch die Bedingung beigefügt, dass die ohnehin bereits gefürchtete Burg Königstein nicht mehr vergrößert werden durfte. Die Urkunde ist bis heute erhalten und befindet sich heute in Schärding.

Als Herzog Johann im Jahr 1429 starb, wurde sein Erbe aufgeteilt. Den einen Teil bekam Heinrich XVI. von Landshut, den anderen Teil – darunter auch die Stadt Schärding und den an Passau grenzenden Teil des Innviertels samt der Burg Königstein – bekam Herzog Ludwig von Ingolstadt. Dieser fühlte sich dadurch aber benachteiligt und geriet mit Heinrich in einen Streit, in dessen Folge Ludwig die Passauer Waren mit hohen Zöllen belegte und später sogar die den Inn abwärts nach Passau fahrenden Salzschiffe in Schärding aufhielt.

Nun begannen die Passauer Bürger mit ihren Gegenmaßnahmen und hielten die die Donau aufwärts fahrenden Weinschiffe bei Obernzell auf. Außerdem verlangten sie die Vernichtung der Burg Königstein, deren Bewohner in Folge des Streits vermehrt auch als Raubritter und Wegelagerer auftraten.

Fürstbischof Leonhard stellte 1436 schließlich ein 1.500 Mann starkes böhmisch-bayerisches Söldnerheer zusammen und zog gegen Königstein. Nach einer sieben Tage andauernden Belagerung, während der die Burg stark beschossen wurde und fast zur Gänze zerstört wurde, kapitulierten die Verteidiger.

Beim Friedenskongress in Regensburg wurde vom Kaiser verfügt, dass die Burg Königstein nicht mehr aufgebaut werden darf. Die von der Belagerung übrig gebliebenen Ruinen sind bis heute zu erkennen.

Weblinks