Candidus Huber

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Candidus Huber (* 4. Februar 1747 in Ebersberg, Oberbayern; † 17. Juni 1813 in Stallwang) war ein Benediktiner und Botaniker.

Leben und Wirken

Der gebürtige Mathias Huber, Sohn eines Mehlhändlers, trat 1768 als Novize in das Benediktinerkloster Niederaltaich ein. 1769 legte er hier die Profess ab. Huber wirkte danach als Hilfsgeistlicher in Regen und von 1785 bis 1799 als Pfarrvikar zu Ebersberg. Im September 1793 gewann er einen von der Akademie in Burghausen ausgeschriebenen Preis von zehn Dukaten für die beste Beantwortung der Frage: „Wie kann die Fruchtbaumzucht in unserm Vaterlande auf die leichteste und gemeinnützigste Art emporgebracht werden?“.[1]

Von 1799 bis 1803 leitete er als Waldmeister (Verwalter) die Klosterschwaige Rusel. Nach der Säkularisation und Aufhebung des Klosters zog er 1808 nach Stallwang, wo er in einem vom Graf von Törring-Jettenbach-Gutenzell zur Verfügung gestellten Jagdschloss wohnte. Dort fand sich wiederholt der Schriftsteller Clemens Brentano ein, der hier Zuflucht vor den Anfällen seiner geistesgestörten zweiten Frau Auguste Bußmann suchte.

Huber beschäftigte sich mit Entomologie und Botanik. In Stallwang errichtete er eine Baumschule. Bereits in Ebersberg legte er die sogenannte „Holzbibliothek“ an, die Proben von über 115 Holzarten enthielt nebst ihren Samen und Keimlingen samt der dazugehörigen Schädlinge. Er war Mitglied der Botanischen Gesellschaft Regensburg und der Landwirtschaftlichen Gesellschaft Burghausen. 1790 wurde er außerordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Seine Holzbibliothek kam 1790 nach Regensburg und ist im dortigen Naturkundemuseum Ostbayern erhalten geblieben.

Werke

  • Kurzgefaßte Naturgeschichte der vorzüglichsten baierischen Holzarten nach ihrem verschiedenen Gebrauche in der Landwirthschaft, bey Gewerben, und in Offizinen : als Handbuch für jeden Liebhaber der Forstwissenschaft so wohl als für die Besitzer der Ebersbergischen Holzbibliothek. München, 1793
  • Ueber die Art und Weise wie die Fruchtbaumzucht in unserm Vaterlande am leichtesten und gemeinnützlichsten empor gebracht werden könne. München, 1794
  • Vollständige Naturgeschichte aller in Deutschland einheimischen und einiger nationalisirten Bau- und Baumhölzer. München, 1807/1808

Einzelnachweise

  1. Johann Georg Bonifaz Huber: Geschichte der Stadt Burghausen in Oberbayern (1862)

Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg., unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 2 H-O, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5