Dano Fusarri
Giordano Mario Fusarri, genannt Dano, (* 20. Juni 1944 in Mailand; † 18. März 2018 in Passau) war ein italienischer Gastronom in Passau. Er bezeichnete sich selbst augenzwinkernd als „deutschen Italiener“. Fusarri war verheiratet und hatte eine Tochter.
Leben und Wirken
Bevor Fusarri nach Passau kam, war er viel in der Welt unterwegs – als Berufsmusiker, als Schlagzeuger. 1967 verschlug es ihn einmal für ein Gastspiel auch in das damalige Passauer Tanzlokal „Napoleon“ in der Schrottgasse. 1975 sollte er dort für zwei Jahre Geschäftsführer werden, seither war er in Passau daheim. Es folgten neun Jahre in der Bar „Club Inn“. Des Nachtgeschäfts müde, war der knapp 40-Jährige danach etliche Jahre im Autohandel aktiv. An der Seite seiner golferisch talentierten Tochter Nadia wurde er der engagierte erste Jugendwart des jungen Donau-Golfclubs Passau-Raßbach und beliebter Betreuer für etliche hiesige Nachwuchsgolfer.
1992 trieb es ihn wieder zur Gastronomie, er übernahm das „Studio 11“ in der Innstraße und machte es zu einem jungen und kulturellen Lokal. In unmittelbarer Nähe zur Universität Passau wurden seinerzeit nicht nur spektakulär lange Baguettes für den schmalen Studenten-Geldbeutel angeboten, sondern auch generationsübergreifendes Programm: Kabarett, Kammermusik, Ausstellungen, Lesungen. Später betrieb Fusarri das Lokal „Caverna“ in der Innstadt, abermals mit vornehmlich jungen Gästen als Zielgruppe. Seit 2005 betrieb er die „Cafebar Sanpaolo“ am Rindermarkt, direkt gegenüber der namensgebenden Kirche St. Paul.
Dano Fusarri war sicher das, was man als Passauer Original bezeichnen darf: Der kultig-kauzige Italiener bereicherte die Lokalszene über Jahrzehnte mit südländischer Lebensart ebenso wie die Altstadtstraßen mit seiner auffälligen dreirädrigen Ape, einem Vespa-Ableger, der perfekt zu dem kleinen gebürtigen Mailänder passte. Fusarri starb am Nachmittag des 18. März 2018 – auch für seine Familie überraschend – 73-jährig nach einem kurzen Aufenthalt im Klinikum Passau.
Literatur
- Christian Karl: Ein Original, das fehlen wird. In: Passauer Neue Presse vom 20.03.2018 (S. 22)
