Das Oberhaus

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Das Logo vom „Das Oberhaus“ in Passau.
Die Wirtsleute Barbara und Josef Feichtinger mit Sohn Joseph vor’m „Das Oberhaus“. (Foto: Jäger)

Das Oberhaus ist ein 2013 eröffnetes Restaurant mit bayerisch-moderner Küche auf dem Georgsberg in Passau, direkt an der namensgebenden Veste Oberhaus. Betreiber ist die Augustiner-Brauerei, Pächter ist das Gastronomen-Ehepaar Barbara und Josef Feichtinger. Zielgruppe sind neben Urlaubern, vor allem aber die Passauer selbst, die von hier oben den Blick auf „ihre“ Stadt genießen können. Platz ist für 100 Besucher, 200 Gäste fasst der Saal, rund 250 Gäste können auf den Terrassen Platz finden.

Architektur

War der Vorgängerbau, das Café Oberhaus, an die zum Aussichtspunkt und dem Thingplatz hin gerichtete historische Mauer angebaut, rückte der Neubau an die gegenüberliegende Mauer der Veste Oberhaus heran. Die weiße, zur Stadt hin gerichtete Mauer mit den Schießscharten blieb. Von der neuen Offenheit zwischen den Burgmauer profitieren die Besucher auch durch einen weiteren Aussichtspunkt, der nun erreichbar wird. Es ist der vorgelagerte Wehrturm, der bislang versteckt und schlecht zugänglich war.

Wo sich früher das eigentliche Gebäude des Oberhauscafés befand, entstand der Biergarten, der leicht zur Stadt hin terrassiert wurde – damit war von dessen Rand aus der Blick hinunter auf die Stadt frei. Im Innenbereich entstanden Gasträume und zusätzlich ein Saal als Veranstaltungsraum. Diesem Saal ist im Osten ebenfalls eine Freifläche zugeordnet. Insgesamt machte das schwierige Gelände eine ungewöhnliche Erschließung erforderlich: Vom Parkplatz neben der Burg-Zufahrt aus führt ein Lift in die unterirdischen Funktionsräume mit Lager, Technik, Vorbereitungsküche, Umkleideräumen und WCs. Die Gestaltung der Innenräume erfolgte in einer Mischung aus Moderne und Tradition, in den Gasträumen dominieren Eichenholz und Glas die Front Richtung Altstadt. Die Außenmauern sind mit Naturstein verblendet. Die Beleuchtung wurde in Zusammenarbeit mit den Planern des städtischen Lichtkonzepts umgesetzt.

Geschichte

Zur Eröffnung ließ die Augustiner-Brauerei das Bier per Pferdegespann vorfahren. (Foto: Jäger)
Auf die gute Zusammenarbeit in der Bauphase stießen die PNP-Verleger Dr. Dr. Axel und Angelika Diekmann (v.l.), Wirt Josef Feichtinger, Augustiner-Chef Dr. Jannik Inselkammer und Architekt Philipp Donath an. (Foto: Jäger)

Vorgeschichte

Nachdem das früher an dieser Stelle befindliche Café Oberhaus lange Zeit brach lag und zuvor mehrere Pläne zur Wiederbelebung gescheitert waren, zog die Familie Diekmann als Erbpachtnehmer des Areals Mitte September 2011 erstmals wieder in Erwägung, hier ein eigenes Projekt zu entwickeln. In der Folge liefen Gespräche mit mehreren Interessenten für eine gastronomische Nutzung. So sollte eine Brauerei als Pächter das Aussichtslokal hoch über Passau wieder zum Top-Ausflugsziel machen. Zentraler Aspekt des Projekts war jedoch von Anfang an ein neues, architektonisch anspruchsvolles Café-Gebäude. Mit den Plänen für dieses ursprünglich „Burgschänke“ titulierten Projekts wurde Architekt Philipp Donath betraut. Seine Entwürfe hatten dabei in erster Linie zum Ziel, den gestalterischen Fehler, der in den 1960ern beim Bau des Oberhauscafés gemacht wurde, nicht zu wiederholen: Das neue Gebäude sollte nur ein Geschoss hoch und in den Dimensionen deutlich kleiner werden. Zudem sollte der durch den Abriss freigemachte Graben auch nach Verwirklichung des Neubaus erlebbar bleiben bis hin zur Kante des Georgsbergs, wo der Blick auf die Stadt am schönsten ist.

Die Pläne waren eng mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt und wurden sowohl vom Stadtrat als auch von den Passauer Bürgern überwiegend positiv aufgenommen. Nachdem alle zuständigen Gremien grünes Licht gaben, wurde das alte Café Oberhaus ab Juli 2012 abgerissen; direkt im Anschluss daran begann der Neubau.

Entstehung

Obwohl sich die Abrissarbeiten schwieriger als erwartet gestalteten war bis Oktober 2012 das Kellergeschoss fertig. Danach wurde die Decke eingezogen. Von der Altstadt aus war während der Bauarbeiten außer dem mächtigen Kran kaum etwas zu sehen. Auf den Kellerfundamenten entstanden in der Folge die Gasträume und der Veranstaltungssaal: Rohbau, Fenster und Dachabdichtung wurden noch vor Einbruch des Winters durchgeführt, über den Winter erfolgte der Innenausbau im beheizten Rohbau. Die Arbeiten an den Außenanlagen, so auch an den beiden Gastgärten rechts und links vom Gebäude, begannen, nachdem der Schnee abgeschmolzen war. Dabei wurden auch alte Burgmauern mit eingebunden. Im Frühsommer waren Gebäude und Außenanlage fertig. Die entstandene Pergola soll nach und nach von Weinreben bedeckt werden.

Parallel zum Bau des neuen Restaurants sanierte die Stadt die Wände des Neuwalls: Bewuchs wird aus dem Mauerrissen gekratzt, das Gelände vor herabfallenden Steinen gesichert. An der gegenüberliegenden Burgwand, auf der der Weg zum Aussichtspunkt verläuft, wurde im Frühjahr eine Treppe angelegt, die eine direkte Verbindung zum Biergarten ermöglicht.

Eröffnung

Nach Fertigstellung der Außenanlagen wurde am 10. Juli 2013 Eröffnung gefeiert: 105 Meter über Passau hieß Augustiner-Chef Dr. Jannik Inselkammer die Gäste willkommen, mit einem Dank an die Verlegerfamilie Diekmann sowie an OB Jürgen Dupper und die Stadtverwaltung Passau für die gute Zusammenarbeit. Von seiner Freude nach „schwieriger Geburt“ sprach Dr. Dr. Axel Diekmann – er dankte den Handwerkern, die gerade im Endspurt vor der Eröffnung noch kräftig geschuftet hatten und wünschte dem Wirt noch einen „goldenen Sommer“. Genau das habe Passau gefehlt: ein Ort, an dem man gut essen und trinken und dabei die gesamte Stadt im Blick haben kann, freute sich OB Jürgen Dupper. Ein „wunderschöner Ort, vui Wirtshaus“ sei hier heroben entstanden. Auch Generalkonservator Egon Johannes Greipl, der ebenfalls Gast der Eröffnungsfeier war, lobte den gelungenen Neubau mit viel Holz, Stein und Glas, der sich gut ins Burgensemble einfüge.

Vor einer Woche habe er nicht geglaubt, dass das Lokal noch rechtzeitig fertig werden könnte, gestand Wirt Josef Feichtinger, der mit seinem 40-köpfigen Team die Gäste verwöhnte. Feichtinger arbeitete zwar schon in Salzburg, Kitzbühel und als Privatkoch von Formel-1-Legende Gerhard Berger auf dessen Yacht, kehrte 2007 dann aber in seine Heimat zurück, um den Landgasthof seiner Eltern in Nammering weiterzuführen. Er wird auch hier fast ausschließlich regionale Produkte verarbeiten und servieren.

Schon am Abend des 8. Juli hatten die Handwerker gefeiert: Alexander Diekmann hatte für sie das erste Fass Augustiner angezapft und Architekt Philipp Donath sowie Projektbetreuer Jürgen Donath für ihre Arbeit gedankt. Die Eröffnung für den allgemeinen Betrieb erfolgte am 13. Juli. Der darauf folgende Ansturm auf das Restaurant war gigantisch: Allein bis 8. August kamen schätzungsweise rund 20.000 Gäste, am ersten Sonntag wurden knapp 2.000 Mittagessen bestellt. Die Mitarbeiterzahl wurde deshalb auf 55 aufgestockt.

Galerie

Siehe auch

Kontakt

Das Oberhaus
Oberhaus 1
94034 Passau

E-Mail: info@dasoberhaus.com
Internet: http://www.dasoberhaus.com

Literatur