Dekanate im Bistum Passau

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Die Dekanate im Bistum Passau nach ihrer ab 2010 greifenden, neuen Aufteilung.

Das Bistum Passau umfasst zehn Dekanate, die in zahlreiche Pfarreien unterteilt sind.

Übersicht

Reform

Die Aufteilung der Dekanate im Bistum Passau wurde im Jahr 2010 neu geregelt. Die bisher 17 Dekanate werden in zehn Dekanate zusammengelegt. Ende Oktober 2009 hatten Bischof Wilhelm Schraml, der Ordinariatsrat, der Priesterrat und die Dekane im Bistum Passau darüber entschieden. Anfang Februar wurde die Reform mit Benennung der neuen Dekane und Prodekane (Stellvertreter) umgesetzt. Dass die Dekanate von 17 auf zehn reduziert werden, hängt mit dem zunehmenden Mangel an Pfarrern zusammen. Ziel der Reform ist eine Entlastung von Verwaltungsaufgaben für mehr Seelsorge vor Ort.

Die Aufteilung bis 2010 war wie folgt: Dekanat Burghausen, Dekanat Freyung, Dekanat Grafenau, Dekanat Hauzenberg, Dekanat Hengersberg, Dekanat Landau, Dekanat Neuötting, Dekanat Osterhofen, Dekanat Passau-Nord, Dekanat Passau-Süd, Dekanat Pfarrkirchen, Dekanat Regen, Dekanat Simbach, Dekanat Vilshofen, Dekanat Waldkirchen, Stadtdekanat Passau und Stadtkommissariat Altötting.

Die Nachricht der Reform kam für Eingeweihte nicht überraschend, denn die Neuregelung der Aufteilung der Dekanate im Bistum Passau war von langer Hand seit dem Frühjahr 2008 sorgfältig geplant. Dazu Generalvikar Dr. Klaus Metzl: „Wir mussten bei immer weniger werdenden Priestern überlegen, wie wir neue Strukturen schaffen, ohne den eigentlichen seelsorgerischen Auftrag zu vernachlässigen.“ Diözesanbischof Wilhelm Schraml wie Generalvikar betonen, dass die Pfarreien rechtlich nicht aufgelöst werden. „Die kleinen Einheiten sind wichtig, dort findet das religiöse Leben statt. Das sehen wir. Aber wir müssen zur Entlastung der Priester größere Strukturen schaffen.“

Einige Dekanate seien nicht mehr lebensfähig gewesen. „Wenn ein Dekanat aus vier Pfarrverbänden mit 16 Pfarreien besteht wie z.B. in Landau, welcher Austausch unter vier Pfarrern soll da noch möglich sein?“, so Generalvikar Metzl: „Wir müssen nicht bei Null anfangen. Es gibt bereits Felder, in denen dekanatsübergreifend bestens zusammengearbeitet wird“. Der Generalvikar verweist dabei auf die Regionalstruktur der Caritas-Fachberatung für Kindergärten. Die Katholische Erwachsenenbildung ist ebenfalls regional größer strukturiert. Die Kirchlichen Jugendbüros sind für mehrere Dekanate zuständig. Ähnlich auch die Schulbeauftragten und Regionalkantoren. Mitbedacht wurden Faktoren wie Schulsprengel, Landkreisgrenzen oder regionale Verkehrsanbindungen.

Für die 10 Dekanate wurden jeweils regionale Zentren angedacht, pastoral wie auch kommunal, schulstruktur- oder verwaltungsmäßig. Die Pfarrer sollen sich in den neuen Dekanaten gut austauschen und zusammenarbeiten können. Auch die Zahl der Katholiken von im Durchschnitt 50.000 pro Dekanat wurde angeglichen.

Ab 1. Februar 2010 griff die Reform. Der Bischof erließ ein Wahlstatut, dementsprechend er die neuen Dekane ernannte. Die Pfarrverbände werden den neuen Gegebenheiten in den Dekanaten und den künftigen pastoralen Anforderungen bis 2012 angeglichen. Metzl setzt für die Umsetzung auf einen begleitender Dialogprozess vor Ort. „Es gibt letztlich keine Alternative zur Reform“, sagt der Generalvikar, „wenn wir die Pfarreien aufrechterhalten wollen“. Denn eines sei klar: „Im Bistum Passau bestehen, selbst bei immer weniger werdenden Priestern und damit auch Pfarrern, die Pfarreien rechtlich auch weiterhin. Sie werden nicht aufgelöst“. Das unterscheide den Reformweg in Passau von anderen deutschen Diözesen, die letztlich vor gleichen Herausforderungen stehen würden und Pfarreien in großem Stil auflösen.

Der Generalvikar gibt aber zu bedenken, dass auch im Bistum Passau gewohnte Besitzstände, dass etwa jede Pfarrgemeinde einen eigenen Pfarrer vor Ort hat, einfach nicht gewahrt bleiben. Natürlich, so Metzl, müssten die gewählten Vertretungen der Pfarr- und Dekanatsräte angepasst werden. Dazu wird mit dem Diözesanrat beraten. „Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Gremien leisten wertvolle und wichtige Dienste“. Auf das Ehrenamt müsse mit Blick auf die Zukunft, besonders geachtet werden.

Siehe auch

Literatur