Dingolfinger Kirta

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Beim Dingolfinger Kirta 2008.
Plakat zum Jubiläumskirta 2012.

Der Dingolfinger Kirta ist ein jährlich am dritten Oktoberwochenende stattfindendes Volksfest in Dingolfing. Es ist das letzte Volksfest des Jahres in Bayern und wird daher auch „Bayerns letzte Wies’n“ genannt. Das traditionelle Kirchweih-Volksfest dauert sechs Tage. Mit über 60.000 Besuchern ist er eines der größeren Volksfeste in Niederbayern.

Der Kirta findet jedes Jahr auf dem Caprima-Parkplatz (Kirtawies’n) mitten im Stadtzentrum statt. 2012 fand, im Rahmen des 200-jährigen Bestehens, ein Jubiläumskirta mit einer historischen Sonderausstellung in der Dingolfinger Stadthalle statt.

Geschichte

Ursprung

Der Kirchweihtag, der „Kirta“, wird seit jeher in Altbayern mit außerordentlicher Üppigkeit gefeiert, was Essen und Trinken angeht. Früher feierte jedes Dorf seinen individuellen Kirta oder sein Kirchenpatrozinium. Da aber so die Feiern und Feiertage landauf, landab das ganze Jahr hindurch nicht ausgingen und man aus dem Feiern bald nicht herauskam, hat man sich vor ca. 200 Jahren auf den „Allerweltskirta“ geeinigt. Es ist der dritte Sonntag im Oktober. Der Zeitpunkt ist wohl gewählt: Zur Kirtazeit ist die Ernte eingebracht und die meiste Feldarbeit erledigt – da lässt es sich gut feiern.

So auch in Dingolfing: Aus dem Familienfest und einstigen Hoffest für die Bauersfamilie und das Gesinde, inklusive Einladung der ganzen Sippe, ist der Dingolfinger Kirta zum großen Volksfest für die ganze Region geworden. Man sagt: Es ist Bayerns letzte Wies’n. Damit schließt sich der Reigen der Volksfeste im Jahr.

Der Dingolfinger Kirta hat eine 200jährige Tradtion, das folgende Sprichwort auch:

„Der Dingolfinger Kirta dauert bis zum Irda (Dienstag)
Und wenn es sich tut schicka, auch bis zum Migga (Mittwoch)
und wenn’s der Bäuerin net fehlt am Kocha dö ganze Wocha.“

Erste Überlieferungen

Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sind erstmals Überlieferungen von geistlichen Kirchweihfeiern vorhanden. In den Jahren des Österreichischen Erbfolgekrieges 1742/43 fehlen jedoch Aufzeichnungen jeglicher Art, weshalb man davon ausgeht, dass in diesen Jahren die Feiern ausfielen. Erst 1750 bis 1800 finden sich wieder Kirchweihfestlichkeiten mit Schießturnieren in den Überlieferungen, zum ersten Mal hier auch in Verbindung mit Glücks- und Kegelspielen, was seitdem die Verbindung des ursprünglich rein kirchlich-religiösen Brauches mit einer Reihe von weltlichen Vergnügungen belegt.

Einen Ausfall gab es erneut während der napoleonischen Kriege, bis 1812 Bayern zum Königreich erhoben wurde. Das Kirchweihfest wurde an das Münchner Oktoberfest angeglichen, seither mit landwirtschaftlichen Produktschauen, Pferderennen und einem Vergnügungspark. Ab 1812 wurde schließlich auch gezählt, sodass die Stadt 1987 den 175. Kirta feierte.

Dauer

Früher dauerte das Kirchweihvolksfest drei Tage lang, von Sonntag bis Dienstag, später kam der Freitag für die Bierprobe der lokalen Prominenz und der Samstag mit dem Anstich des Bürgermeisters dazu. Heute feiert man den Kirta offiziell sogar sechs Tage, von Freitag bis Mittwoch.

Festprogramm

Der Kirta startet jeweils am Freitag des dritten Oktoberwochenendes. Auf dem Festprogramm stehen die Bierprobe und der Tag der Behörden.

Am Kirchweih-Samstag ist einiges geboten: Von einem Großen Flohmarkt am Vormittag über ein Standkonzert am Marienplatz mit Stadtmusikanten und Spielmannszügen bis hin zum traditionellen Auszug zur Festwiese. 2012 wirkten beim Auszug über 1.700 Teilnehmer mit. Der Kirchweih-Sonntag beginnt mit einem Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Johannes und Frühschoppen in den Festzelten. Regional bekannte Musik-Acts sorgen in den Zelten mit traditioneller Volksfest-Musik für gute Stimmung.

Es folgt der Montag als Tag der Betriebe. Am Kirta-Dienstag ist unter anderem das alljährlich spannende Pferderennen im Isar-Wald-Stadion geboten. Abends sorgt ein großes Feuerwerk für Aufsehen. Bei den Familien besonders beliebt ist der Kirchweih-Mittwoch mit vergünstigten Preisen. An diesem Tag findet auch der Seniorennachmittag im Festzelt statt.

Zelte & Schausteller

  • Festzelt Ismair
  • Wein- und Weißbierzelt Apfelbeck(Biere der Dingolfinger Brauerei Wasserburger)
  • Cafezelt der Bäckerei/Konditorei Heidobler

Über 50 Fahr- und Belustigungsgeschäften, Losbuden, Süßwaren- und Imbissstände, sowie Verkaufsstände bieten den Kirta-Besuchern Unterhaltung und Genuss.

Galerie

Weblinks


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