Donau-Steig

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Solche Ausblicke erwartet man sich vom Donau-Steig.
Rastplatz an der König-Max-Höhe bei Kellberg.

Der Donau-Steig ist ein 450 km langer Wanderweg, der in Zusammenarbeit bayerischer und österreichischen Kommunen von Passau bis ins österreichische Grein entstanden ist. Seit Juli 2010 verbindet der Donausteig Passau mit Grein/Strudengau in Niederösterreich. Der Landkreis Passau plant im Juli 2011 eine Verlängerung des Donausteigs bis Hofkirchen. Dazu berät der Verkehrsausschuss zwei Kooperationsmöglichkeiten.

Beschreibung

Die Route knüpft an den 2007 eröffneten Goldsteig an, den längsten Premiumweg Deutschlands. Er führt auf 420 Kilometern von Marktredwitz bis Passau und ist – als einer der zehn Leitwege in der Bundesrepublik – ausgezeichnet mit dem Deutschen Wandersiegel. Der Donau-Steig verbindet die Dreiflüssestadt Passau mit der europäischen Kulturhauptstadt Linz und der Gemeinde Grein im österreichischen Mühlviertel, dem tiefstgelegenen Ort in Oberösterreich (218 Höhenmeter).

Als „Donausteig“ verknüpft das überarbeitete Wegenetz die schönsten Wegabschnitte, Aussichtspunkte und kulturellen Höhepunkte der Strecke zwischen Passau und Grein an der Donau und präsentiert ein zeitgemäßes Wander- und Naturerlebnisangebot. Denn Weitwandern steht hoch im Kurs und Leitwanderwege wie der „Donausteig“ können heute im Tourismus als regionales Aushängeschild dienen. Beispiele wie etwa der „Rheinsteig“ zeigen dies.

Der Weg ist 444 Kilometer lang und verläuft zum Großteil an beiden Fluss-Ufern. Anders als der schon bestehende Höhenwanderweg führt die Trasse weniger in die angrenzenden Dörfer, sondern bleibt mehr in der Natur und führt zu Aussichtspunkten. 2007 haben 15 Wanderwarte die Route festgelegt. Für die Schilder, eventuell neue Rastplätze und Anlagen müssen die insgesamt 40 beteiligten Kommunen in ihren jeweiligen Hoheitsgebieten sorgen. Auf bayerischer Seite sind dies Passau, Thyrnau, Untergriesbach und Obernzell.

Insgesamt gibt es rund 125 Start-, Rast- und Panoramaplätze an den schönsten Landschaftspunkten. Welche Bedeutung dieses Projekt für den Tourismus auf beiden Seiten der Grenze hat, wurde bei der Jahresversammlung der „Werbegemeinschaft Donau Oberösterreich“ deutlich, die als Initiator hinter dem Projekt steht. So hob der Vorsitzende, der oberösterreichische Landtagspräsident Friedrich Bernhofer, die Bedeutung des Projektes Donausteig für die gesamte Region hervor.

Gerade der Trend zu „Aktivtourismus“ ohne den Anspruch sportlicher Höchstleistungen sei ein Erfolgsgarant für hochwertige Wanderwege. Und die Verbindung Donau und Wandern sei extrem attraktiv. Gemeinsam mit dem österreichischen Tourismusminister Dr. Reinhold Mitterlehner wird Bernhofer im März 2010 auf der größten Tourismusmesse der Welt, der ITB in Berlin, dieses Projekt offiziell in einer Pressekonferenz und mit einem Messestand vorstellen.

Außergewöhnliche Ein- und Ausblicke bietet die abwechslungsreiche und fesselnde Landschaft den Wanderern, die auf dem Donausteig unterwegs sind. Hügeliges Hochland, klare Bäche, felsige Schluchten, traumhafte Panoramaaussichten. Eine Landschaft, die man mit allen Sinnen erkunden kann. Die insgesamt 450 Kilometer verlaufen sowohl nördlich als auch südlich am Donauufer, weil beide Donauseiten ihre ganz speziellen Reize haben. Ob auf Brücken, mit Donaufähren oder bei Donaukraftwerken - jederzeit kann das Ufer gewechselt und der Fluss und die Landschaft von der anderen Seite bestaunt werden. Es bietet sich auch die Möglichkeit, einen Teil der Strecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Schiff, Bahn oder Bus zurückzulegen und wieder auszusteigen, um ein weiteres Stück zu Fuß zu erkunden. Für jeden Wandertyp ist etwas dabei. Weitwanderer können den gesamten Donausteig in mehreren Tagesetappen bewältigen. Die optimale Einbindung von Bahn, Bus und Schiff macht es Ausflugswanderern möglich, einzelne Teilstücke in Angriff zu nehmen. Doch auch für Familien, die mit „Kind und Kegel“ unterwegs sind, und für Genuss- und Etappenwanderer ist der Donausteig geeignet. Die Streckenführung ist so konzipiert, dass die ganze landschaftliche Vielfalt des bayerisch-oberösterreichischen Donauraumes gut zur Geltung kommt: von bewaldeten Uferüberhängen über Kulturlandschaften bis hin zu Städten und wildromantischen Klammen und Schluchten. Das lässt die Herzen der Wanderer höher schlagen. Entlang des Donausteigs finden die Wanderer ausführliche Infotafeln. Neben den Übersichtstafeln, die mit 120 traditionellen Sagen aus dem Donauraum versehen sind, sind die Rast- und Panoramaplätze mit modernen Sitz- und Rastgelegenheiten ausgestattet.

Verlängerung

Der Donausteig zwischen Passau und Grein wird auf bayerischer Seite bis Hofkirchen verlängert. Der Landkreis wird in diesem Zusammenhang wieder mit den vorherigen Partner und zwar mit der Werbegemeinschaft Donau Oberösterreich, zusammenarbeiten und setzt damit auf Treue. So wird von der Beschilderung über die Ausstattung der Rastplätze bis hin zu Marketingmaßnahmen mit dem bestehenden Projekt einheitlich gestaltet und beworben. Der Weg verläuft auf dem "Via-Nova"-Weg, der sich von Passau durch die Gemeinden Tiefenbach, Windorf, Vilshofen und Hofkirchen entlang zieht. Auf der rechten Donauseite geht es über Vilshofen und Neuburg nach Passau zurück. Die Kosten für dieses Projekt betragen rund 80 000 Euro, von denen 25 000 Euro allein für Konzeption, Marketing und Planung verwendet werden. Die restlichen 55 000 Euro werden in die Infrasruktur, sowie in die benötigte Beschilderung, Bänke und Tische an den Rastplätzen, investiert. Das Projekt ist ein grenzübergreifendes Interreg-Förderprojekt. Der Fördersatz beträgt 60 Prozent, das entspricht 48 000 Euro, der Rest muss von den Gemeinden beigesteuert werden. Der Kreis zahlt effektiv 10 000 Euro für die Verlängerung.

Die Wanderwege

Der gesamte Donausteig kann in mehreren Tagesetappen in Angriff genommen werden. Für Ausflugswanderer wurden 41 Donausteig-Runden konzipiert; sie zweigen an ausgewählten Stellen von der Hauptroute ab, die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ermöglicht das Zurückkehren an den Ausgangspunkt. Die Streckenführung ist so konzipiert, dass die ganze landschaftliche Vielfalt des bayerisch-oberösterreichischen Raumes zur Geltung kommt.

  • 64 Donausteig-Wirte bieten Kurzurlaube mit Wandern an
  • 135 Start-, Rast- und Panoramaplätze mit modern designten Möbeln
  • 120 Übersichtstafeln mit traditionellen Sagen aus dem Donauraum

Passau – Obernzell

Die Länge der Etappe beträgt 29 Kilometern und beginnt in der Dreiflüssestadt. Schon am Anfang der Route finden sich interessante Sehenswürdigkeiten. Der Stephansdom besitzt die größte Domorgel der Welt - 17 974 Pfeifen bei 233 klingenden Registern und vier Glockenspielen. Auch die Veste Oberhaus, eine der größten erhaltenen Burganlagen Europas, in der die Fürstbischöfe als Landesherren des geistlichen Passauer Fürstentums residierten, ist einen Besuch wert. Eine Dauerausstellung über Passau kann im kulturhistorischen Oberhaus-Museum bestaunt werden. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem mittelalterlichen Burgleben und dem Handwerkeralltag. Wer lieber einen ganzen Tag Passau besichtigen und erst am darauffolgenden Tag weiterwandern möchte, findet sicher ein schönes Zimmer in einem der vielen Hotels und Pensionen in Passau. Auf der nördlichen Donausteigroute geht es von der Innenstadt durch Passaus Ilzstadt auf einem kurzen Abschnitt des Goldenen Steigs über Grubweg weiter nach Wingersdorf. Nach Wingersdorf ist Erlau der nächste Ort. Auf dem Jägersteig ist Endspurt für diese Etappe. Von diesem Weg aus hat man einen wunderbaren Blick auf Pyrawang und Obernzell. Im Schloss Obernzell bietet sich die Möglichkeit, das Keramikmuseum zu besichtigen. Mit der Fähre kann man von Obernzell nach Österreich übersetzen. Auf der anderen Donauseite lockt der südliche Weg.

Passau - Freinberg

Viel Natur, schöne Wohngegenden, ein steiler Anstieg und wunderbare Aussichten: Dies beschreibt den Donausteig-Wanderweg, der auf der südlichen Route von Passau bis nach Freinberg führt, zwar kurz, aber dennoch sehr präzise.

Siehe Hauptartikel: Severinsweg.

Obernzell - Pühret

Die Wanderstrecke hat eine Länge von 19,5 Kilometern. Ab Obernzell geht es auf einem geschotterten Fußweg an der Donau entlang. Auf der anderen, südlichen Donauseite liegt der Ort Kasten. Die erste Station ist Kohlbachmühle. Bis hierhin verläuft der Weg an der Donau. Zum nächsten Ort Hitzing führt die Route entlang des Kohlbaches, der öfter überquert werden muss. In Hitzing angekommen, gelangt der Wanderer auf einem Weg durch den Wald nach Riedl. Die verfallene Burgruine Neujochenstein aus dem 13. Jahrhundert ist nächster Aufenthaltsort. Die Burg diente im Hochmittelalter vermutlich der Kontrolle und Sicherung des Schiffverkehrs auf der Donau. Der Herrschaftssitz Neujochenstein dürfte danach bis etwa gegen Ende des 16. Jahrhunderts bestanden haben. Jochenstein bietet zudem das größte Luftkraftwerk Deutschlands sowie das "Haus am Strom", das neue Umwelt-Erlebniszentrum.

Die Route führt etwa drei Kilometer weiter auf dem Öttlsteig zur Radfähre. Auf diesem Weg ergibt sich ein Blick auf Engelhartszell, das auf der gegenüberliegenden Seite der Donau liegt. Mit der Radfähre hat der Wanderer die Chance, zur südlichen Donausteigetappe zu gelangen und diese Strecke weiterzuwandern. Wollen Sie auf der nördlichen Tour bleiben, geht es von der Radfähre weiter nach Pühret.

Der Ausblick auf Engelhartszell mit dem Stift Engelszell, das 1293 gegründet wurde. Es ist das einzige Trapistenkloster Österreichs. Foto: Donau OÖ/Weissenbrunner

Der Weg wird „Schmugglerweg“, oft auch „Frauenweg“, genannt. Beide Namen haben einen historischen Ursprung. In früherer Zeit betrieben die Dörfer hoch über Donauleiten einen regen Handel mit Engelhartszell. Da der Transport der Güter die Aufgabe der Frauen war, ergibt sich daraus der Name für den Weg. Jedoch ist Schmugglerweg nicht weniger zutreffend, da nachts die Männer Schmuggelware zwischen Bayern und Österreich durch die Leiten schleppten. Dieser drei Kilometer lange Anstieg führt durch einen schönen Waldweg, durchläuft Serpentinen und zeigt einen tollen Ausblick auf Engelhartszell. In Pühret angekommen, haben Sie sich Ruhe und Erholung verdient für die nächste Donausteigetappe. Denn da wartet ein besonderes Naturerlebnis auf die Wanderer.

Vichtenstein - Kößlbach

Die südliche Donausteigetappe führt von Vichtenstein 21 Kilometer bis nach Kößlbach. Ein Aussichtspunkt in Vichtenstein beschert einen wunderbaren Ausblick auf Obernzell, den Böhmerwald und den Hafen in Kasten. Zu Beginn verläuft der Wanderweg lange durch den Sauwald. Zu diesem sehr beliebten Wintersportrevier zählt auch der Vichtensteiner Haugstein (895 Meter). Früher wimmelte es in diesem Wald nur so von Wildschweinen, heute hingegen werden dort die Sauwalderäpfel, festkochende, rotschalige Kartoffeln, angebaut. Als nächstes wird die Jäger-Gedenkstelle mit einer großen Kapelle passiert. Diese erinnert an die wundersame Rettung des Försters der Burg Vichtenstein. Von Wilderern wurde Leopold Greiner an eine Buche gefesselt und mit dem Kopf nach unten in einen Ameisenhaufen aufgehängt. Durch die Fürsprache der Gottesmutter befreite ihn ein herangaloppierender Hirsch, da dieser die Fesseln zerbiss.

Etwa acht Kilometer nach Vichtenstein erreichen Sie das Örtchen Stadl. Die Strecke bis nach Engelhartszell ist ein schöner Waldspaziergang. In Engelhartszell gibt es viel Sehenswertes zu besichtigen: unter anderem das Stift Engelszell, die Pestsäule, das Hufschmiedemuseum oder das kaiserliche Mauthaus. Machen Sie also einen kurzen Exkurs, um diesen Ort besser kennenzulernen. Nach dem Aufenthalt geht es am Donauufer vorbei an der Kapelle Magna Mater Austria (Große Mutter Österreichs) ins sechs Kilometer entfernte Kößlbach.

Pühret - Au

Die nördliche Tour (17,9 Kilometer) beginnt in Pühret. Von hier geht es durch einen Hochwald, in dem man den Pühretstein erreicht, einen Felsen mit Donaublick, umgeben von massigen Felsbrocken. In früheren Zeiten sollen hier wohl böse Geister ihr Unwesen getrieben haben. Es besteht die Möglichkeit, einen Abstecher zur Teufelskirche zu machen. Vorbei an einer Kapellenruine und einer Infotafel mit der Sage vom kleinen Ritter von Rannariedl gelangt man auf eine Straße, von der man eine gute Sicht auf die Burg Rannariedl hat. Nach etwa sieben Kilometern erreichen Wanderer Niederranna. Hier ist ein Wechsel auf die andere Donauseite möglich. Auf einem Grasweg geht es steil bergauf, eine Quelle am Waldrand wird passiert, und weiter geht es auf einem idyllischen Waldweg, der leider viel zu schnell vorbei ist. Kurz vor Marsbach hat man einen wunderbaren Blick zurück nach Niederranna. Das Schloss Marsbach, welches der älteste Adelssitz im oberen Mühlviertel ist, liegt auch auf dem Weg. Zur nächsten Station, Dorf, geht es vorbei an einer Verlobungsbank. Je nach Mitwanderer ist hier also Vorsicht oder Vorfreude angesagt - vielleicht ein guter Tipp für Heiratswillige. Von Dorf sind es nur noch knapp vier Kilometer bis zum Zielort Au, welcher auf der Halbinsel der Donau liegt. Auf dem Weg dorthin bietet sich noch die Möglichkeit, die Ruine Haichenbach zu besichtigen. Diese geht zurück auf das Jahr 1160 und wird auch Kerschbaumer Schlössl genannt. Erhalten sind die Reste der großen Vorburg. Von der kleinen Hauptburg stehen nur Umfassungsmauern und ein Teil des Wohnturms. Vom Burgturm aus lässt sich ein Ausblick auf die Donau in alle Himmelsrichtungen genießen. Schon von der Ruine aus sieht man das lang ersehnte Ziel der Etappe, die Schlögener Schlinge. Ein Steinlabyrinth und die Reste der Burgmauern hinter sich gelassen, geht es steil hinab auf Serpentinen durch die Donauleiten, über die man Au, das Ziel, erreicht.

Kößlbach - Schlögen

Auf der südlichen Route führt der Weg von Kößlbach bis ins 16 Kilometer entfernte Schlögen. Die Tour verläuft entlang des Kößlbachs, vorbei an Aussichtspunkten und auf Wald- und Wiesenwegen geht es durch Waldkirchen am Wesen. Mit einem Blick auf die Ruine Wesen, die vor ihrem Verfall als Ritter- und Wachburg genutzt wurde, geht es auf einer Panoramastraße weiter nach Schlögen. Dort erwartet einen ein wunderbarer Blick auf die Schlögener Schlinge. Alle Mühen und Anstrengungen haben sich für diesen Anblick gelohnt. Sowohl vom Endziel der nördlichen als auch der südlichen Etappe besteht die Möglichkeit, mit Fähren ans andere Donauufer überzusetzen.

Au - Untermühl

Die nördliche Tour führt von Au bis ins etwa zwanzig Kilometer entfernte Untermühl. Der erste Teil der Strecke führt durch nahezu unberührte Natur - nämlich den Naturlehrpfad. Auf diesem Pfad wird man mit reichlich Infos zu geologischen und biologischen Themen gefüttert. In diesem Wald leben über 7000 verschiedene Tierarten, davon etwa 5000 Insektenarten und mehr als 100 Wirbeltierarten, außerdem noch Schnecken, Würmer und Einzeller.

Auf dem Weg sind Trittsicherheit und gutes Schuhwerk gefragt, da doch mit ein paar Hürden zu kämpfen ist. Fußbreite Pfade, über Felsen klettern, Bäche überspringen, eine steile Treppe und Stahlseile als Festhaltehilfe benutzen - damit muss man auf dem Naturlehrpfad rechnen. Zum Verschnaufen nach den Anstrengungen lässt sich auf einer Ruhebank mit Infotafeln ein schöner Ausblick auf die Innzeller Halbinsel genießen. Wer diesen doch eher abenteuerlichen Weg nicht gehen will, kann die Möglichkeit ergreifen, die Längsfähre bis zum Örtchen Grafenau zu nehmen und ab dort auf der Strecke weiterzuwandern. In Grafenau angekommen, geht es auf einem Waldweg und anschließend auf einem Teerweg bis zu einem Gedenkstein für Rudolf Kirchschläger (*1915, † 2000), dem ehemaligen Bundespräsidenten von Österreich. Über eine Brücke geht es nach Obermühl.

Auf einem Wikingerpfad verläuft die Route nach Untermühl. Über Wikingerüberfälle kann man mehr auf den Infotafeln lesen, die auf dem Weg angebracht sind. Hoch oben im Wald findet sich ein Wikingerschiff, der Höhepunkt des Pfades. Vorbei an Kirchberg ob der Donau und durch viele Wald- und Wiesenwege führt der Weg wieder zur Donau zum Ziel der heutigen Etappe: Untermühl.

Schlögen - Haibach

Alternativ zur nördlichen Strecke führt eine südliche Etappe von Schlögen bis nach Haibach ob der Donau (4,8 Kilometer). Gleich zu Beginn der Wanderung finden sich Überreste des römischen Lagers Ioviacum, in dem von 175 bis 480 nach Christus etwa 150 Soldaten Platz fanden. Dieses Lager war auch der Startpunkt für Flusspatrouillen. Nach einem steilen Anstieg erreicht man den Aussichtspunkt, von dem man auf die Schlögener Schlinge perfekt hinabsehen kann. Nach ausgiebiger Pause und dem Genießen des traumhaften Ausblicks führt der Weg weiter durch Wald und Wiesen nach Linetshub. Von dort aus sind es nur noch knapp drei Kilometer bis zum Zielort Haibach ob der Donau.

Untermühl - Ottensheim

Die nördliche Strecke (39 Kilometer) beginnt in Untermühl. Vorbei am Schloss Neuhaus geht es auf der „Schlossblickrunde“ durch die Orte Falkenbach und Grub nach St. Martin. Das Schloss Neuhaus, das mächtig über der Donau thront, wurde im 12. Jahrhundert als Jagdschloss der Passauer Bischöfe errichtet. Seit 1918 befindet es sich im Besitz der Familie Plappart und ist daher nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Rundgänge und Führungen sind nach telefonischer Vereinbarung möglich. Doch auch die Brauerei Hofstetten in St. Martin, bei der man alles Wissenswerte und Sagen rund um das Thema Bier erfährt, ist einen Besuch wert. Seit 1449 wird hier Bier gebraut.

Ausblick auf einen urigen Bach, romantische Waldwege, der Kerzenstein, Schluchten, Felsen und Tümpel: Durch das Pesenbachtal, das seit 1963 ein Naturschutzgebiet ist, verläuft der Donausteigwanderweg von St. Martin weiter bis ins 13 Kilometer entfernte Oberlandshaag. Ein Abstecher nach Bad Mühllacken, wo sich das Kneipp Traditionshaus der Marienschwestern befindet, lohnt sich allemal. Entlang des Pesenbaches und des Prälatensteigs und durch den Niederwald geht es an die Donau nach Oberlandshaag. Überquert man die Donau an der Donaubrücke, verläuft der Wanderweg auf der südlichen Etappe weiter. Wer allerdings nicht auf die südliche Seite wechseln möchte, hat die Möglichkeit, dem gut beschilderten Donauradweg zu folgen.

Haibach - Ottensheim

Der südliche Wanderweg (31 Kilometer) beginnt in Haibach ob der Donau. Von einem Aussichtspunkt bietet sich ein schöner Ausblick zurück auf die Schlögener Schlinge. Durch Wald- und Feldwege führt der Weg nach Aschach an der Donau. Hier führen der nördliche und südliche Donausteigwanderweg zusammen. Ab hier geht es auf einem gemeinsamen Weg weiter zuerst in das 13 Kilometer entfernte Brandstatt. Nach einem langen Stück Teer unter den Sohlen erreichen Sie die Ruine Schaunburg, welche mit 17 500 Quadratmetern die größte Burganlage Österreichs war. Der Verfall dieser Burg begann in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Nach der Burg erreichen Sie die Landlerkapelle, eine schön gelegene Kapelle von 1901. Diese ist das Ziel der alljährlichen Prozession zu Christi Himmelfahrt. Noch zwei Brücken überqueren, und Brandstatt ist erreicht. Nach weiteren vier Kilometern ist man auch schon in Eferding. In Eferding ist das Schloss Starhemberg einen Besuch wert. Es beherbergt das Eferdinger Stadtmuseum. Außerdem sind Funde aus der Römerzeit dort zu sehen. Durch urwüchsige Natur am Innbach und durch unberührte Natur im Auwald, der gute Chancen auf Tierbeobachtungen, wie zum Beispiel von Schwarzspechten, Kaninchen und Rehen, bietet, führt der Weg nach Fall. Auf einem Fischlehrpfad geht es nun zum heutigen Ziel: Ottensheim auf der nördlichen Donauseite und Wilhering auf der südlichen.

Ottensheim - Linz

Auf der nördlichen Seite beginnt die Route mit einer Länge von etwa 15 Kilometern. Der Wanderweg entlang des Nordufers mit Start in Ottensheim gilt als besonders anstrengend. Der Höhenunterschied von Auf- und Abstieg beträgt auf der Strecke in etwa 560 Meter. Doch los geht es erst mal mühelos: Flussabwärts, am Ottensheimer Donaustrand, überqueren Wanderer den Bleibach auf einer Holzbrücke. Dort führen idyllische Feld-, Wald- und Wiesensteige vorbei am Schröckinger Bach. Entlang des Waldrains steht die Vornholzer Kapelle, die zum Verweilen einlädt. Auf diesem Wegabschnitt kann man besonders den Blick in die Ferne schweifen lassen. Beim Zurückblicken auf den bisher geschafften Weg sieht man den Ort Ottensheim, das Eferdinger Becken, und in der Ferne sind bei guter Sicht sogar die Alpen erkennbar. Doch das war noch nicht der höchste Aussichtspunkt dieser Etappe, denn die nächste Ortschaft, Koglerau, liegt auf etwa 685 Höhenmetern. Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf die Donau. Nach 3,2 Kilometern von Koglerau hat man bereits den Pöstlingberg erreicht. Als besonders sehenswert gilt hier die Wallfahrtsbasilika „Sieben Schmerzen Mariä“, die das Wahrzeichen von Linz darstellt. Im Pöstlingbergschlössl kann vor dem Ziel noch einmal eingekehrt und Energie getankt werden. Der Biergarten bietet einen besonders schönen Ausblick auf das Donautal, die Alpen und die Hauptstadt Oberösterreichs. Jetzt nur noch den Kreuzweg steil hinab gehen, über die Leisenhofstraße, Wischerstraße und Hauptstraße bis hin zur Nibelungenbrücke. Von dort aus ist das Ziel, der Linzer Hauptplatz, so gut wie erreicht.

Wilhering - Linz

Die südliche Strecke des Donausteigs, ungefähr 11 Kilometer lang, führt über Wilhering nach Linz. Schon am Anfang dieser Etappe gibt es interessante Sehenswürdigkeiten: Die Klosterkirche Wilhering Stift ist in jedem Fall einen Besuch wert. Diese wurde 1146 durch die Herren von Wilhering gegründet und ist prunkvoll ausgestattet mit Stuck, Skulpturen und Wandmalereien. Der Prinzensteig beginnt wenige Kilometer nach der Ortschaft Wilhering und führt parallel der Donau entlang bis nach Linz. Zum Teil ist der Weg sehr schmal und steil, deshalb ist hier Schwindelfreiheit gefragt. Vorbei an den Fundamenten eines römischen Wachturms sowie am Maximilianischen Festungsturm gibt es viele kleinere Bäche zu überqueren, bis man zum Zaubertal-Bach gelangt. Entlang des Baches erreicht man die St.-Margarethen-Kirche. Von hier aus haben die Wanderer eine hervorragende Aussicht auf die Donau und den gegenüberliegenden Pöstlingberg. Weiter geht es bergauf durch ein Waldstück Richtung Freinberg. Ein Exkurs zur Franz-Josef-Sternwarte empfiehlt sich hier als guter Zwischenstopp vor dem Ziel. Nach kurzer Gehzeit wird auch der Römerberg erreicht. Von dort aus führen die Straßen hinab zu Schlossanlagen durch die Altstadt hindurch bis zum Ziel: dem Linzer Hauptplatz

Saxen – St. Nikola

Die Strecke ist insgesamt gut zwanzig Kilometer lang und nicht bloß ein gemütlicher Spaziergang. Etliche Höhenmeter müssen überwunden werden. Wunderschöne Ausblicke und herrliche Natur entlohnen für die Anstrengung. Startpunkt der Tour ist Saxen. Eine Besonderheit ist das dortige Strindbergmuseum. Es ist das einzige Museum für den berühmten schwedischen Autor August Strindberg außerhalb seines Heimatlandes. In den Jahren 1893 bis 1896 hielt er sich in Saxen und Klam auf. Hier erfährt der Besucher nicht nur einiges über sein schriftstellerisches Leben, sondern auch über seine alchemistischen Neigungen und seine komplizierte Ehe mit einer Oberösterreicherin. Der Weg führt zunächst von Saxen auf einer Höhenwanderung auf 9,3 Kilometern nach Grein. Auf Gras-, Teer- und Waldwegen geht es Richtung Osten, der Wanderer genießt immer wieder schöne Ausblicke ins Tal. Bei einem Blick zurück kann man manchmal die Burg Clam sehen. An einer Maria-Hilf-Kapelle vorbei führt der Weg auf dem Güterweg Oberbergen weiter bergauf Richtung Gobelwarte mit schönem Rundblick. Im Norden liegt das Mühlviertel, im Osten der Ort Grein, im Westen das Machland und die Donau. Bei klarem Wetter kann man im Süden die Alpen vom Ötscher (1893 Meter) bis zum Höllengebirge sehen. Bergab führt die Wanderung dann weiter Richtung Donautal und Grein. Das Schloss Greinburg ist das älteste Wohnschloss Österreichs und wurde um 1490 erbaut. Sehenswert sind der Arkaden-Innenhof aus der Spät-Renaissance, das Diamant-Gewölbe und der mit Donaukieseln dekorierte Sala Terrena. Außerdem ist hier das oberösterreichische Schifffahrtsmuseum untergebracht. Von Grein aus sind es gut vier Kilometer zur Gießenbachmühle. Nach einer schönen Allee namens Jubiläumsstraße geht es bald wieder die Donauhänge hinauf Richtung Stillensteinklamm. Dabei bietet sich eine schöne Aussicht auf die Burg Werfenstein und die Donauinsel Wörth. Später kann man im Tal schon die Brücke über den Gießenbach sehen, wenig später passiert man die Gießenbachmühle. Von hier aus wird die nächste Etappe bis Struden - knappe sechs Kilometer lang - in Angriff genommen. Der Weg führt zunächst einen Bach entlang. Links ragen hohe Felsen auf. Ein prächtiger Pfad führt durch den Wald. Später kommt man neben einem Felsenbild für den heiligen Georg an einer Sitzgruppe vorbei, die zu einer kurzen Rast einlädt. Immer wieder muss der Wanderer ein paar Felsstufen bewältigen. Schilder weisen den weiteren Weg Richtung Struden und St. Nikola an der Donau auf dem Jägersteig bergauf. Durch den Wald und über eine Wiese führt der Weg dann wieder hinab ins Donautal nach Struden. Immer wieder tun sich dabei schöne Ausblicke auf. Der letzte Abschnitt der heute vorgestellten Etappe auf dem Donausteig ist nur noch etwa einen Kilometer lang. Hinter dem Ortsausgang von Struden geht es durch ein Waldstück Richtung St. Nikola an der Donau. Im historischen Schiffsmeisterhaus aus dem 15. Jahrhundert ist heute ein Hotel untergebracht.

Schlögener Schlinge

Die Schlögener Schlinge ist nicht nur ein beliebtes Tourismusziel, sondern auch ein Naturschutzgebiet. Die Schlinge ist wohl sicherlich der Höhepunkt des gesamten Donausteig-Wanderwegs. Dort wendet die Donau in einer engen Kehre um 180 Grad von südöstlicher auf nordwestliche Laufrichtung, anschließend wieder zurück in Richtung Osten. Im unberührten Stück Natur der Schlögener Schlinge konnten sich Flora und Fauna so entwickeln, wie sie europaweit einzigartig sind. Diese Naturattraktion, die sicherlich einen bleibenden Eindruck bei allen Wanderern hinterlassen wird, lässt sich von mehreren Aussichtspunkten aus genießen. Für diese Etappe wird die Schlögener Schlinge das Endziel sein.

Schmugglerweg

Das bayerisch-österreichische Grenzgebiet war ein Paradies für Schmuggler - denen es egal war, ob die verbotswidrige Ein- und Ausfuhr von steuer- oder zollpflichtigen Waren eine strafbare Handlung war. Denn die damalige wirtschaftliche Situation forderte das Schmuggeln immer wieder heraus. Die Zöllner, mit denen man in den Dörfern zusammenleben musste, gaben den Schmugglern schon mal Hinweise, wo in dieser Nacht kontrolliert wird. Somit wurde mit List versucht, sich gegenseitig auszutricksen. Um die damaligen Schmuggler, die ihren eigenen Verhaltenskodex entwickelten und nach diesen Regeln lebten, gibt es unzählige Mythen. Ab dem Jochensteiner „Haus am Strom“ beginnt der zwölf Kilometer lange Schmugglerweg. Wer Lust hat, diesen Weg zu erkunden, und sich einen halben Tag Zeit dafür nehmen will, kauft sich im „Haus am Strom“ einen Schmugglerpass und erhält an bestimmten Stempelstellen einen speziellen Schmugglerstempel. Durch Vorweisen von mindestens sechs eingetragenen Stempeln bekommt der Besitzer des Passes ein Überraschungsgeschenk zur Erinnerung an seine ersten Erfahrungen als Schmuggler.

Linz, die Landeshauptstadt Oberösterreichs, war die Kulturhauptstadt des Jahres 2009. Foto: ARGE Straße der Kaiser und Könige
Blick von oben auf die Dreiflüssestadt Passau. Foto: ARGE Straße der Kaiser und Könige

Straße der Kaiser und Könige

Von Regensburg, Straubing, Deggendorf weiter über Passau, Linz und Wien bis nach Budapest: In Europa gibt es sicherlich unzählige Verkehrswege, aber wohl kaum einer ist so jung und uralt, so geschichtsträchtig und zeitgenössisch zugleich wie dieser Weg, der entlang der Donau verläuft: die Straße der Kaiser und Könige. Die Strecke, auf der eine Vielzahl historischer Orte liegen, die sehenswert und attraktiv sind, ist schon lange ein Stück europäische Tradition und Geschichte. Aber warum eigentlich? Diese Straße erinnert an vergangene Zeiten, als Kaiser und Könige mit ihrem herrschaftlichen Gefolge durch das Land zogen. Der Weg macht neugierig auf historische Spuren: in Klöstern und Burgen, mittelalterlichen Städten und in prachtvollen Residenzen. Entlang der Donau spiegeln sich der Wohlstand und die Kultur der Menschen dieser Landschaft wider, zum einen in majestätischen Bauwerken und faszinierenden Naturlandschaften, zum anderen in vielfältigen Kulturveranstaltungen und einzigartigen Kunstschätzen. Diese berühmte Straße ist eine besondere Reisemöglichkeit, um mehr über die europäische Geschichte und Kultur dieser Gegend zu erfahren. Reisende können Städte und Landschaften so erkunden, wie es die Majestäten früher taten. All diese Orte und Sehenswürdigkeiten fügen sich durch das lange, blaue Band der Donau zu einem bunten Bild zusammen.

Der Donausteig verläuft auf einem Teil dieses mittelalterlichen Reisewegs, den bereits die Kaiser und Könige mit ihrem herrschaftlichen Gefolge benützt haben und der sich heute wieder großer Aktualität erfreut. War das Reisen einst eine äußerst gefährliche und beschwerliche Angelegenheit, bedeutet es heute, Geschichte zu erleben, europäische Kultur zu entdecken und Landschaften zu genießen, die heute wie einst eines Herrschers würdig sind. Die Strecke eignet sich aber nicht nur für Wanderfreunde, sondern auch für Erkundungen mit dem Rad.

Sagen

Die Bottiche des Teufels

Einer Sage nach war in alten Zeiten der Pesenbach der Lieblings-Badeplatz des Teufels. Sich dieser Stelle nur im entferntesten zu nähern, auf diese Idee kam kein Bürger. Denn die Badeplätze des Teufels waren bekannt dafür, dass Menschen dort in die Tiefe gezogen wurden. Leider bestand bei keinem Verschwundenen Hoffnung auf Rettung. Doch eines Tages verirrte sich ein Mädchen im Wald und beobachtete den Teufel zufällig beim Baden. Doch dieser konnte einer unschuldigen Jungfrau nichts Böses antun. In seiner Wut darüber fuhr er tief in eines der Wasserlöcher. Der Teufel wurde dort nie mehr gesehen.

Das „Kerschbaumer Schlössl“

Nur das Heulen bleibt!

Auf der anderen Donauseite liegt hoch oben mitten in der Schlögener Schlinge Burg Haichenbach, das sogenannte Kerschbaumer Schlössl. Genau gegenüber soll hier herüben die Burg Schlögen gelegen sein. Wo genau, das weiß heute kaum einer zu sagen. Aber so wie Haichenbach war auch Burg Schlögen ein Raubnest. Die Herren auf Schlögen überfielen Kaufleute, die mit ihren Waren den Strom hinauf oder hinunter zogen. Alle Versuche, dieser Plage Herr zu werden und die Raubritterburg zu erobern, waren vergebens. Sie lag einfach zu gut befestigt über dem Strom. Vom Land aus war sie nicht einzunehmen und vom Wasser aus war ein Angriff von vornherein nicht möglich. Aber dann kam der Winter - und die Donau fror zu. Jetzt war es für die Gegner des Raubgesindels ein Leichtes, bei Nacht und Nebel über das Eis hinweg die Burg zu stürmen. Damit hatte die räuberische Horde nicht gerechnet. Alle auf Burg Schlögen kamen ums Leben. In den Raunächten sind ihre klagenden Stimmen mitunter noch zu hören. Schaurig, aber was hilft’s?


Spuck auf die Rache!

So malerisch die Burgruine Haichenbach heute über der Schlögener Schlinge thront - vor Jahrhunderten war diese Burg ein gefürchtetes Raubritternest. Immer wieder überfielen der Haichenbacher und seine Leute reiche Kaufleute, die über die Donau gefahren kamen. Sie plünderten ihre Reichtümer, verschleppten die Herren auf die Burg und warfen sie ins Verlies. Frei kamen sie nur gegen ein großes Lösegeld. Einmal war ein junger Kaufmann gefangen worden. So sehr er sich auch wehrte, der Haichenbacher hatte dafür nur ein höhnisches Lachen übrig: „Hinunter mit ihm ins Verlies!“ rief er. Auf der Schwelle drehte sich der Kaufmann noch einmal um. Laut verfluchte er den Unhold mitsamt seinen Raubgesellen. Dann spuckte er einen Kirschkern über die Mauer. Ihm übertrug er seine Rache. Die Zeit verging. Der Kirschkern keimte und wuchs zu einem stattlichen Baum heran. Über diesen Baum erstürmten Feinde die Burgmauer. Das Raubritternest wurde zerstört. Haichenbach verfiel. In Erinnerung an diese Begebenheit wurde das Schloss im Volksmund zum „Kerschbaumer Schlössl“ - zum Schlössl mit dem Kirschbaum. Jahre später mähten zwei arme Frauen in der Ruine Gras. Da fielen ihnen glänzende Kohlenstücke auf. Eigenartig! Sie nahmen sie mit nach Hause. Am Weg wurden die Kohlen schwerer und schwerer. Schnaufend packten sie sie zuhause aus: Da hielten sie große Goldstücke in Händen! Autor der Sagen ist Helmut Wittmann.

Die Sagen um den Jochenstein

Die Geschichten reichen vom Teufel, der Passau überfluten wollte, bis zur Nixe Isa Ein großer Fels ragt an der bayrisch-österreichischen Grenze aus der Donau: Die Rede ist vom Jochenstein. Dieser ist Teil eines Quarzfelsenzugs im Bayerischen Wald, der sich entlang des Donaurandbruchs durch Niederbayern zieht. Der Felsen gibt dem Ort und seinem Kraftwerk seinen Namen. Mehrere Sagen ranken sich um den Jochenstein, zum Beispiel diese: Vor Zeiten saß der Teufel mürrisch am Ufer der Donau. Er beobachtete, wie die Mönche von Passau zu den Siedlungen zogen, um ihren Glauben zu verkünden. Nächtelang grübelte er am Penzstein vor sich hin. Eines Nachts hatte er einen wahrlich teuflischen Einfall: Er könnte einen Wall aus Steinen quer durch die Donau bauen. Dann würde ganz Passau in den Fluten versinken. Und die Mönche dazu! Der Teufel wusste, dass er nur in der Nacht dieses Werk vollbringen konnte. Kaum war es dunkel geworden, trieb er seine Gesellen ordentlich an. Sie brachen große Steinblöcke aus dem naheliegenden Pfeifenstein heraus und schleppten sie stromaufwärts. Stein um Stein türmte der Teufel übereinander und bald erhob sich eine gewaltige Mauer. Der Teufel trieb seine Gehilfen zur Eile an. Denn immer noch klaffte ein großes Loch in dem gewaltigen Stauwerk. Doch die Morgendämmerung brach langsam herein. Da krähte plötzlich ein Hahn und vor lauter Schreck ließen die Höllensöhne einen riesigen Felsbrocken fallen. Verärgert, dass sein Plan nicht aufgegangen war, stürzte sich der Teufel mit einem Wutschrei in die Donau hinab. Die Fluten des Stromes rissen mit der Zeit die Mauer nieder. Der große Felsklotz in der Mitte der Donau aber ragt noch heute aus dem Wasser - das ist der Jochenstein. Eine weitere Sage handelt von der Nixe Isa, die unter dem Jochenstein in einem märchenhaften Schloss wohnte und die Schiffsleute bei Nebel vor Untiefen und Felsen warnte. In hellen Mondnächten jedoch tauchte sie mit ihren goldblonden Haaren und flimmernden Kleidern aus dem Wasser und versuchte, die Schiffsleute mit ihren Reizen und ihrem weiblichen Gesang zu verführen. Wer ihr nicht widerstehen konnte, der wurde auf ewig in ihrem Schloss festgehalten. Skulpturen der Nixe findet man auf dem Donausteig unterhalb von Kellberg, in Obernzell und am Jochenstein. Autor der ersten Sage ist Helmut Wittmann.

Eröffnung

Am Samstag, den 3. Juli 2010, wurde der Donausteig eröffnet. Auf der Veste Oberhaus fand ein kleiner Festakt mit geladenen Gäste statt, mit der Bevölkerung wurde an der Schlögener Schlinge gefeiert, nachdem die letzte Donaussteigtafel feierlich angebracht wurde.

Kosten

Die Gesamtkosten für die kompletten 444 Kilometer sind mit rund 1,5 Millionen Euro kalkuliert. Die Gemeinden können dabei auf EU-Fördermittel zurückgreifen: auf bayerischer Seite über „Interreg“, auf österreichischer Seite über „Leader“. Der Förderantrag für „Interreg“ lief von Herbst 2008 bis 2010. Für die Vermarktung des Donau-Steigs sind weitere 1,2 Millionen Euro angesetzt. Die bayerischen Gemeinden sollen pro Jahr rund 4.500 Euro dafür ausgeben. Dabei werden sie vom Landkreis Passau unterstützt.

Von dieser Werbekampagne profitieren auch die vier bayerischen Mitgliedsgemeinden im Landkreis. Und das vor allem durch den Erfolg der Österreicher, Fördermittel zu ergattern. So konnte heuer die Werbegemeinschaft die Mitgliedsbeiträge von insgesamt 120 000 Euro pro Jahr durch Förderungen der EU, des Bundes, des Landes und durch Sponsoren versiebenfachen.

Wandergütesiegel

Im Rahmen der Ferienmesse in Wien fand die Verleihung des Österreichischen Wandergütesiegels an den Donausteig zwischen Passau und Grein statt. Das Urteil der Fachjury, besetzt mit Eckhard Mandler und Andreas Kranzmayr vom Alpinen Wandermanagement: „Der Donausteig führt durch das landschaftlich sehr reizvolle Donautal von der historischen Stadt Passau über die Kulturhauptstadt Linz bis nach Grein. Die Tour besticht durch herrliche Panorama-Rastplätze und viele ortsbezogene Donau-Sagen. Die Aufbereitung der Start-, Rast- und Panoramaplätze ist sehr hochwertig und erfüllt die Erwartungen an einen ,großen’ Weitwanderweg. Für die Zielgruppe der Weitwanderer ideal, birgt die erlebnisdramaturgische Aufbereitung des Donau-, Landschafts-, Kultur- und Kulinarik-Erlebnisses vor allem für die Genusswanderer ungenutztes Potenzial. Das wegeigene Orientierungssystem kann als vorbildlich bezeichnet werden.“ Das Fazit: Der Donausteig erfüllt alle Musskriterien und erhielt somit das Österreichische Wandergütesiegel. Der Donausteig gehört damit offiziell zu den ausgezeichneten Weitwanderwegen in Österreich.

Siehe auch

Literatur