Dreiflüssestadion

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Das Dreiflüssestadion in Passau.

Das Dreiflüssestadion ist ein 1969 eröffnetes Multifunktionsstadion in Passau und Heimspielstätte des 1. FC Passau. Mit einem Fassungsvermögen von ca. 20.000 Zuschauern war es bis zu seinem Rückbau 2015/2016 das sechstgrößte Stadion in Bayern und lag auf dem 56. Platz der größten Stadien in Deutschland. Seither fasst es nur mehr 6.000 Plätze.

Beschreibung

Der Eingang zum Dreiflüssestadion von der Danziger Straße aus im September 2007.
Das Olympische Fußballturnier 1972 im Dreiflüssestadion.

Unter der überdachten Tribüne des Dreiflüssestadions gibt es ca. 1.100 Sitzplätze. Das Rasen-Fußballfeld (Hauptplatz) hat eine Größe von 104 auf 67,05 Meter und ist ist von einer Kunststofflaufbahn umfasst. Daneben gibt es noch einen Rasen-Nebenplatz mit 87,60 auf 59,90 Meter. Ein zum Stadion gehörender Kunstrasenplatz befindet sich am Döbl-Dobl; dieser hat eine Größe von 100 auf 59 Meter.

Geschichte

Bau, Anfänge und Großveranstaltungen

Das Stadion wurde Ende der 1960er erbaut. Am 27. Februar 1968 beschloss der Passauer Stadtrat, dem Stadion den Namen „Dreiflüssestadion“ zu geben. Die erste Veranstaltung im – zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz vollendeten – Stadion waren die Niederbayerischen Jugendspiele, die vom 26. bis zum 28. Juli 1968 hier ausgetragen wurden.

Wichtigstes Ereignis in der Geschichte der Spielstätte war das Olympische Fußballturnier 1972. Im Dreiflüssestadion wurden vier Vorrunden- und zwei Zwischenrundenspiele ausgetregen, darunter zwei Spiele der DDR, sowie ein Spiel der bundesdeutschen Auswahl. 1991 wurde das Finale des Fuji-Cups zwischen Borussia Dortmund und Werder Bremen im Dreiflüssestadion ausgetragen. In der jüngeren Vergangenheit wurden oft U-21 sowie Frauenländerspiele in ihm abgehalten. 2002 bestritt der 1. FC Passau ein Benifizspiel gegen den FC Bayern München zugunsten der Passauer Fluthilfe. Dabei besiegte der FC Bayern München den damaligen Landesligisten vor über 10.000 Zuschauern mit 5:0. Im Jahr 2011 fanden die Bayerischen Leichtathletik-Meisterschaften im Dreiflüssestadion statt.

Schleichender Verfall und Rückbau

Seit spätestens den 2010er Jahren verfällt das Dreiflüssestadion zusehends, obwohl zwischen 2009 und 2014 ungefähr eine halbe Million Euro in Unterhalt und Erneuerung der Sportstätte und inbesondere des Tribünendachs geflossen sind. Sportler wie Funktionäre klagten dennoch mehr als nur einmal über Laufbahn, Tribüne und Stadiongebäude – und darüber, dass mit einer solch maroden Spielstätte kaum mehr regionale oder gar überregionale Sportveranstaltungen oder Meisterschaften nach Passau zu bringen seien. Die Notwendigkeit einer grundlegenden Sanierung wurde auch 2014 im Stadtratswahlkampf von mehreren Seiten zum Programm erhoben.

Im Oktober 2014 gab der Stadtrat dann die Erneuerung der Heizung und der Warmwasseraufbereitung im Stadiongebäude sowie die Sanierung eines Teils der Duschen in Auftrag. Im April 2015 wurde der Rückbau der Nordtribüne, einer inzwischen baufälligen Beton-Stehtribüne beschlossen. Weil ihre Sanierung zu teuer wäre, wurde sie stattdessen als Erdtribüne neugestaltet. Der Arbiss erfolgt bis Herbst 2015, danach begann die Begrünungsphase. Die Maßnahme kostete rund 200.000 Euro. Die neue „Natur-Tribüne“ konnte ab Frühjahr 2016 genutzt werden.

Schon ein Jahr nach der Nordtribüne folgte als weitere Maßnahme dann 2016 auch der Rückbau der Südtribüne: Anfang Juni vergab der Stadtrat den entsprechenden Auftrag, dessen Kosten anfangs auf rund 250.000 Euro geschätzt wurden. Im Bieterverfahren allerdings kam zuletzt ein Angebot von rund 107.500 Euro zum Zug. Zwar waren die Anlagen in der Südkurve noch in deutlich besserem Zustand als die früheren in der Nordkurve, wo die Tribüne aus Sicherheitsgründen schon Monte vor ihrer Beseitigung gesperrt war. Trotzdem galt auch die Südtribüne als wirtschaftlich nicht rettbar. Die begrünten Erdtribünen waren für Zuschauer nur zum Teil benutzbar.

Das Fassungsvermögen des Stadions reduzierte sich infolge dieser Maßnahmen von ursprünglich 20.000 auf 6.000 Plätze. Vor dieser Sanierungsmaßnahme waren jedoch ohnehin nur mehr 12.000 Besucher zugelassen.

Literatur

Weblinks