Eduard Berger

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Eduard Berger

Eduard Berger (* 20. Dezember 1923 in Straßkirchen, † 12. Juli 2008 in Plattling) war ein Plattlinger Einzelhändler, Kommunalpolitiker und der 24. Ehrenbürger der Isarstadt. Er war verheiratet und hatte einen Sohn und drei Töchter.

Leben und Wirken

Eduard Berger wurde am 20. Dezember 1923 in Straßkirchen im heutigen Landkreis Straubing-Bogen geboren. Der gelernte Textilkaufmann baute nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft in Plattling mit viel Mühe sein Geschäft auf. Unterstützt wurde er dabei von seiner Frau Elisabeth († 26. April 2009), die er 1944 während eines Fronturlaubs geheiratet hatte. 1948 wurde er zum fahrenden Händler: Mit dem Radl und einem Seesack verkaufte er Stegware, vor allem Uniformen der Amerikaner, Wäsche und Kleinteile. Unter der Woche deckte er sich in München ein und sonntags baute er sein Sortiment in Gastwirtschaften und Dorfkneipen auf. 1950 konnte er in Plattling sein erstes Textiliengeschäft eröffnen. Seiner Verbindlichkeit und Freundlichkeit verdankte er seinen Erfolg als Geschäftsmann. Bis 1987 führte er zusammen mit seiner Frau Elisabeth dann ein Textilgeschäft am Ludwigplatz.

42 Jahre (1960 bis 2002) saß Eduard Berger für die Freien Wähler im Stadtrat, 18 Jahre davon wirkte er als 2. Bürgermeister. Egal, welcher Partei das Stadtoberhaupt angehörte, er zeigte sich stets loyal, war von 1966 bis 1972 Stellvertreter von Hans Krümpel (FW/CSU), von 1984 bis 1996 unter Josef Kiefl (CSU) und Siegfried Scholz (SPD). Zwölf Jahre war er zudem Kreisrat. 2002 zog er sich aus der Kommunalpolitik zurück.

Nicht nur für die Politik setzte er sich ein, Edi Berger engagierte sich auch mit ganzem Herzen im Vereinsleben. Er gehörte über 20 Vereinen und Organisationen an. Viele Vereine würdigten sein Engagement mit goldenen Ehrennadeln, ernannten ihn zum Ehrenmitglied oder Ehrenvorsitzenden. Seinem Engagement als Sportfunktionär verdankte er einen großen Teil seiner Popularität. Elf Jahre, von 1959 an, stand er an der Spitze der Spvgg Plattling. Den Stadtsportverband rief er mit ins Leben, führte ihn 17 Jahre lang. Als Geschäftsmann war er eine Zeit lang Vorsitzender des Handels- und Gewerbevereins. Er wirkte als Geschworener beim Amtsgericht in Deggendorf und als Jugendschöffe, machte bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Gremienarbeit.

Eduard Berger war Träger des Goldenen Ehrenrings der Stadt, Inhaber des Bladilo-Talers und der Medaille um besondere Verdienste für die kommunale Selbstverwaltung. Am 21. Dezember 1993, einen Tag nach seinem 70. Geburtstag, wurden ihm vom damaligen Bürgermeister Siegfried Scholz, die Ehrenbürgerschaft verliehen.

Er schätzte Bescheidenheit, Offenheit und Ehrlichkeit. Urlaub, Ferien und Freizeit tauchten nur wie Schemen im Leben Bergers auf. Lediglich zum Skiurlaub nahm er sich am Wochenende auf der Rusel Zeit. Und auch einmal für den Hofburg-Ball in Wien. Er starb im Alter von 84 Jahren am 12. Juli 2008.

Auszeichnungen

Literatur

  • Astrid C. Hahne: Der Berger Edi: väterlicher Freund. In: Plattlinger Zeitung vom 7. März 2015