Englburg

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Blick von Osten zur Englburg

Die Englburg liegt in der Nähe des Marktes Tittling im Bayerischen Wald und ist eine der drei Burgen, die dem Dreiburgenland seinen Namen geben.

Geschichte

Die Burg wurde im Jahr 1396 von Wilhelm von Puchberg erbaut und von ihm „Engelburch“ genannt. Sie kam frühestens 1426 in den Besitz derer von Schwarzenstein. Nach 1579 kam es durch Baumeister Siegmund Aug zu größeren Anbauten. Mit dem Tod Hans Wolf von Schwarzensteins 1599 und der Heirat seiner Schwester mit Burghard von Taufkirchen 1617 wurden die 1684 in den Grafenstand erhobenen Taufkirchner Besitzer des Schlosses. Im 17. Jahrhundert erhielt die Englburg auch ihre charakteristischen Schweifkuppeln, und im Südtrakt entstand eine Brauerei, die bis 1900 bestand.

1742 verwüsteten die Panduren das Schloss. 1774 erbaute der Passauer Hofmaurermeister Anton Gärtler das ursprünglich von einem prachtvollen Fresko bekrönte Treppenhaus, gleichzeitig entstand der langgestreckte Dienerschaftsflügel. 1844 verließ Max Josef Karl von Taufkirchen das Schloss. 1857 verkaufte Max Friedrich Graf von Taufkirchen den Schlossbesitz für 4.474 Gulden an den Hallertauer Gutsbesitzer Max Niedermayer. 1870 verwüstete ein Brand das Schloss, das 1875 wiederhergestellt wurde und einen aufgesetzten Aussichtsturm erhielt. 1929 verkaufte die Familie Niedermayer die Englburg an die Englischen Fräulein, die sie in ein Erholungsheim umgestalteten.

Bis Herbst 2005 wurde das Heim von den Englischen Fräulein geführt. Wegen Nachwuchsmangel verkaufte im Oktober 2006 der Orden die Englburg an den Augsburger Unternehmer Josef Fischer, der hier eine Pension und einen Gastronomiebetrieb errichtete.

Anlage

Das Bauwerk gliedert sich in das Hochschloss sowie einen Ost- und einen Südbau. Die beiden Zwiebelürme mit aufgesetzter Laterne sowie dem Hochsschloss aufsitzendem Dachreiter geben ihm sein charakteristisches Äußeres. Im Norden steht noch ein Rundturm der mittelalterlichen Befestigungsanlage.

Im Obergeschoss des Wohngebäudes liegt die St. Georg geweihte Schlosskapelle aus dem 14. Jahrhundert. Sie besitzt einen Rokokoaltar und ein nach dem 2. Weltkrieg gemaltes Fresko des Englburger Künstlers Wilhelm Niedermayer.

Literatur

  • Günther T. Werner: Burgen, Schlösser und Ruinen im Bayerischen Wald, F. Pustet, Regensburg, 1979, ISBN 3-7917-0603-9
  • Gottfried Schäffer, Gregor Peda: Burgen und Schlösser im Passauer Land, Pannonia, Freilassing, 1995, ISBN 3-7897-0224-2

Weblinks