Erdbeben von 1348
Das Erdbeben von 1348 erschütterte am 25. Januar 1348 die Stadt Passau.
Verlauf
Alexander Erhard sen. beschrieb in seiner Geschichte der Stadt Passau das Ereignis nach alten Quellen. Zur Vesperzeit begannen Häuser und Kirchen heftig zu schwanken, und die Kirchenglocken läuteten von selbst. Die Menschen taumelten auf den Straßen hin und her und konnten sich kaum auf den Beinen halten. Viele Häuser, die Pfarrkirche St. Paul und die Kirche St. Nikola wurden schwer beschädigt. Letzterer drohte sogar der Einsturz. Untersuchungen an der Kirche St. Nikola ergaben, dass das Presbyterium und das Querhaus infolge des Erdbebens erneuert werden mussten.
Das Beben von 1348 war in weiten Teilen Bayerns und Österreichs zu spüren. Bei Villach in Kärnten staute ein Felssturz vom Berg Dobratsch die Gail auf und überschwemmte mit einer Flutwelle das Umland. Die Zeitgenossen sprachen deshalb vom Großen Villacher Beben und stellten einen Zusammenhang zur wenige Wochen später in Mitteleuropa ausgebrochenen Pest her. Das Epizentrum des Bebens lag jedoch in Friaul östlich von Tolmezzo, Venzone und Gemona. Es verursachte unter anderem in Udine schwerste Schäden mit vielen Opfern. In derselben Gegend gab es am 6. Mai 1976 wiederum ein Beben, das auch in Deutschland zu spüren war.
Literatur
- Oswin Rutz: Das Land an Rott und Inn. Ein Lesebuch zur Geschichte, 2. verbesserte Aufl. 2015, Landkreis Passau, Kulturreferat, ISBN 3-939723-39-4