Erich Möschl

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
In diesem Artikel fehlen noch Bilder oder Fotos.
Dieser Artikel ist leider noch ohne Bebilderung. Wenn Sie über passende Bilder oder Fotos verfügen, dann laden Sie sie bitte hoch (unter Beachtung der Lizenzregeln) und fügen sie in diesem Artikel ein. Danach können Sie diese Kennzeichnung entfernen.


Erich Möschl (* unbekannt) ist ein niederbayerischer Fußballer und Sportfunktionär. Er war 36 Jahre lang Jugendleiter des FC Ruderting und hat als solcher mit engagierter Nachwuchsarbeit die Basis für den Aufschwung des Vereins gelegt.

Leben und Wirken

Erich Möschl ist ein in Gottsdorf aufgewachsener kaufmännischen Angestellter. Bis 1974 war er 13 Jahre lang bei der DJK Eintracht Passau als Spieler, Jugendleiter und Spartenchef tätig. Im Mai 1974 hatte er dort nach internen Unstimmigkeiten das Handtuch geworfen. Ein neues Aufgabengebiet war schnell gefunden. Der FC Ruderting suchte damals händeringend nach einem Jugendleiter, alsbald war der Kontakt hergestellt. Erich Möschl übernahm den Posten, zog nach der Geburt von Sohn Markus 1975 mit der Familie nach Ruderting, das war der Anfang einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte.

„Der FC hatte damals nur eine Jugendmannschaft und sechs Pässe von Schülerspielern“, erinnert Möschl sich. Er setzte danach alle Hebel in Bewegung, um die Rudertinger Burschen ins Fußballtraining zu bewegen. Die Resonanz war riesig, bei der ersten Übungseinheit schauten 16 Schüler und Jugendliche vorbei, eine Woche später waren es bereits 24. Und die meisten sind geblieben. „Es war einfach wunderbar zu beobachten, mit welcher Begeisterung die Jungs zur Sache gingen. Im Vergleich zur jetzigen Generation konnte man die Burschen damals noch etwas härter anpacken. Sie haben sich Kritik wirklich zu Herzen genommen“, schwärmt Möschl noch heute. Neben der einen Jugendmannschaft kämpften bald zwei Schülerteams um Punkte, die Entwicklung verlief auch in den folgenden Jahren rasant.

Aus anfangs knapp 20 Fußballern wurden in der Blütezeit stolze 150 Kicker, heute jagen im FC-Nachwuchslager etwa 120 Mädchen und Buben dem runden Leder nach. Für den Verein war das Engagement von Erich Möschl ein echter Glücksfall. Er trainierte und betreute gut zwei Fußball-Generationen. Als die ersten Talente ins Seniorenlager nachrückten, ging es auch hier bergauf. 1979 stieg der Klub in die A-Klasse auf (heute Kreisliga), 1982 folgte der Sprung in die Bezirksliga. Namhafte Fußballer wie die Fuchs-Brüder Ernst, Dieter und Reinhold, die Raab-Brüder Franz und Bernhard, die Rauscher-Brüder Manfred, Jürgen und Hubert, Helmut Heininger, die Lippert-Cousins Arnold und Christian, die Kreipl-Brüder Norbert und Hans oder später die Baumann-Brüder Christian, Georg und Wolfgang haben die „Schule Möschl“ durchlaufen und waren maßgeblich daran beteiligt, dass sich der FCR stolze 25 Jahre lang auf der Bezirksebene behaupten konnte.

Während seiner 36-jährigen Amtszeit hat Erich Möschl mit seinen zahlreichen Jugendmannschaften – er war im Lauf der Jahre als Trainer in sämtlichen Altersklassen tätig – unzählige Meistertitel und Landkreispokal-Triumphe sowohl im Freien als auch in der Halle gefeiert. Absolute Highlights waren für ihn das knapp verlorene niederbayerische Pokal-Endspiel der B-Jugend 1981 vor 500 Zuschauern gegen die Spvgg Landshut sowie die Phase, in der sein FCR gleichzeitig mit A-, B- und C-Jugend in der niederbayerischen Topliga vertreten war.

Mehr noch als das Streben nach sportlichem Erfolg stand für ihn seit jeher der gesellschaftliche Aspekt im Mittelpunkt. Möschl: „Es war immer herrlich, wenn die Burschen zu einem verschworenen Haufen zusammen gewachsen sind.“ Daran hatte er aber gehörigen Anteil. Seine Tür stand den Nachwuchskickern auch abseits von Training oder Spiel stets offen. Fußball schauen oder Schafkopfen, in der von Ehefrau und Fußball-Mutter Brigitte gemanagten. „Jugendherberge Möschl“ war immer was geboten. „Verheiratet, über hundert Buam“, war seine Standardantwort auf die Frage nach dem Familienstand. Den Teamgeist nachhaltig gefördert haben auch die traditionellen Jahres-Abschlussfahrten ins Salzburger Land, nach Südtirol, Jugoslawien, Cagnes sur Mer oder Zlin (Tschechien).

Dank seines Organisationstalents hat Erich Möschl es auch fertig gebracht, die Jugendabteilung des FC eigenständig zu finanzieren. Vor knapp 30 Jahren übernahmen er und Ehefrau Brigitte den Kiosk am Fußballplatz. Mit den Einnahmen daraus, aus Aktivitäten wie den legendären FC-Partys, den Rudertinger Hallenturnieren oder aus dem Jugend-Förderverein bestritt er fortan den Nachwuchs-Etat, ohne die Kasse des Hauptvereins zu belasten.

Im Rahmen einer Saison-Abschlussfeier der Nachwuchsteams am 26. Juni 2010 beendete Erich Möschl seine aktive Zeit beim FC Ruderting.

Auszeichnungen

Literatur