Ernst Derra jun.
Prof. Dr. med. Ernst Derra jun. (* 6. März 1901 in Passau ; † 13. Mai 1979 in Weihermühle, Oberbayern) war ein deutscher Herzchirurg. Er war der Sohn von Ernst Derra und gilt als Pionier der deutschen Herzchirurgie.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Ernst Derra wurde am 6. März 1901 als Sohn des Modelleurs Ernst Derra sen. in Passau geboren und wuchs auch hier auf. Nach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium studierte er Medizin in München, Heidelberg und Wien. 1922 wurde er Mitglied des Corps Bavaria München. Er promovierte 1927 unter Morawitz in der Klinik für Innere Medizin Leipzig.
Von 1946 bis 1969 war Derra Klinikdirektor an der medizinischen Akademie in Düsseldorf. Dort schuf er sich vor allem auf dem Gebiet der Narkoseverfahren und der Chirurgie am künstlich stillgelegten Herzen durch Verwendung einer Herz-Lungenmaschine einen bedeutenden Namen. Am 3. Mai 1949 hat er die erste Operation an einem offenen Herzen mit Erfolg durchgeführt und damit eine damals ungeahnte Entwicklung in der Herzchirurgie eingeleitet. Dafür und für sein vielfältiges medizinisches Wirken erhielt er zahlreiche, hohe Auszeichnungen, so 1965 die Goldene Medaille der Humboldt-Gesellschaft.
1963 war Derra Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, die ihn 1970 zum Ehrenmitglied ernannte.
Seinen Lebensabend verbrachte er zurückgezogen auf seinem Landgut in Oberbayern. Mit seiner Heimatstadt hatte er zeitlebens Kontakt durch Passauer Bürger. Derra ließ auch nach seinem Tode seine Asche in der Heimnaterde bestatten – ebenso liegt seine Ehefrau Hanna, geborene Siebel (1906-1987) in Passau begraben.
In Passau wurde die Dr.-Ernst-Derra-Straße nach ihm benannt. Außerdem ist er Namensgeber von Straßen in Düsseldorf und Flehe.
Auszeichnungen
- Goldene Medaille der Humboldt-Gesellschaft (1965)
- Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (1966)
- Paracelsus-Medaille (1976)
Literatur
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 45f)