Erwin Raab

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Erwin Raab und seine Version von Gustav Klimts 1916/17 geschaffenen Werk „Die zwei Freundinnen“.

Erwin Raab (* unbekannt) ist ehemaliger Passauer Baumarkt-Geschäftsführer und hobbymäßiger Künstler. Als solcher kopiert er große Meister wie Rembrandt, Monet, Chagall und Klimt. Raab ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt in Jägerwirth.

Leben und Wirken

Ausbildung & Beruf

Der gebürtige Waldkirchner hat die Volksschule absolviert und eine Friseurlehre gemacht. Als Geselle wurde er unter anderem oberbayerischer Meister im Herrenfach dieses Handwerks. Nach der Bundeswehr war er Musiker und Bandleader einer Tanzkapelle, Lkw-Fahrer im Nahverkehr und schließlich schulte er um für das Verkaufswesen. Als Möbelhändler war er in Passau sehr erfolgreich, machte schließlich noch den Handelsfachwirt und stieg letztlich bis zum örtlichen Geschäftsführer eines Baumarkt-Konzerns auf.

Erwin Raab ist ein Autodidakt, einer, der sich vieles selbst beigebracht hat wie das Malen oder Instrumente zu spielen, ohne Noten zu kennen. Und das alles Nahe an der Perfektion.

Tätigkeit als Künstler

Erwin Raab verehrt die Impressionisten des 19. Jahrhunderts wie z.B. Vincent van Gogh, Claude Monet, August Macke und Gustav Klimt. Letzterer hat es ihm besonders angetan. Und schließlich reizte es ihn, diese, vor allem Klimts Bilder, zu studieren und zu kopieren. Die Originale dieses österreichischen Künstlers (18621918) werden aktuell mit mehr als 30 Millionen Euro gehandelt. Raab hat täuschend echte Kopien davon und andere großer Kunstschaffender in seinem Besitz, selbst gefertigt und vom Meister signiert.

Erwin Raab ist kein Fälscher im üblichen Sinne, denn er produziert und verkauft keine Falsifikate (wenn einer eigenen Leistung die Urheberschaft eines anderen unterstellt wird), sondern als solche gekennzeichnete „falsche Originale“. Der ehemalige Geschäftsführer eines Passauer Baumarktes hat sich der Kunstmalerei verschrieben und dabei in über 30 Jahren eine Fertigkeit erreicht, die es ihm erlaubt, täuschend echte Kopien seiner Vorbilder 1:1 auf die Leinwand zu zaubern, oder aber Motive der großen Künstler inspirieren ihn dazu, einen eigenen, eben einen „falschen“ Rembrandt, Monet, Chagall oder Cézanne aus dem Handgelenk zu schütteln.

„Ich habe im Leben vieles falsch gemacht – vor allem Bilder.“ Dieser Satz stammt vom „König der Fälscher“, dem Berliner Edgar Mrugalla, der zwischen 1980 und 1987 mehr als 3.000 Werke von Rembrandt über Picasso bis Busch (Fälschungen) gefertigt und teils auch in Umlauf gebracht hatte, letztlich doch erwischt und zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Heute betreibt Mrugalla eine Galerie, in der er seine echten und „falschen“ Werke ausstellt und auch teuer verkauft – mit großem Erfolg. Raab ging und geht von Anfang an den ehrlichen Weg, er ist kein Mrugalla. Wohl auch deshalb ist er nicht berühmt und reich geworden, doch er ist nicht minder stolz auf sich und seine Werke.

Weiteres Engagement

In seiner Freizeit hat sich Erwin Raab dem Männerbund Schlaraffia Castra Batava verschrieben, dessen tragende Säulen die Kunst, der Humor und die Freundschaft sind.

Literatur