Fernmeldeturm Passau

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Der Fernmeldeturm (nach der Entfernung der alten Antenne).

Der Fernmeldeturm Passau (auch: Fernsehturm) ist ein als Stahlbetonkonstruktion mit zwei Antennenplattformen ausgeführter Fernmeldeturm in Haidenhof. Er wurde 1962/63 von der damaligen Deutschen Bundespost für die Realisierung von Richtfunkverbindungen und als Sendeturm für den nichtöffentlichen Landfunkdienst errichtet und am 1. April 1963 feierlich eingeweiht.

Der Fernmeldeturm Passau hatte bis Ende 2007 eine Höhe von gut 75 Metern. Seit der groß rot-weiße Antennenträger im Dezember des Jahres abgenommen wurde, ist er jedoch nur mehr etwas mehr als 50 Meter hoch und hat damit gut ein Drittel seiner ursprünglichen Höhe eingebüßt.

Der Turmbetreiber ist die Deutsche Funkturm GmbH (DFMG), eine Tochter der Deutschen Telekom.

UKW-Hörfunkprogramme

Heute werden von diesem Turm, dessen Fundament sich 383 Meter über dem Meeresspiegel befindet, auch die folgenden UKW-Hörfunkprogramme abgestrahlt:

Programm Frequenz ERP RDS PS
Unser Radio 98,3 MHz 0,2 kW UNSERRAD/PASSAU
Radio Galaxy 91,7 MHz 0,2 kW GALAXY

Ein weiterer, ebenfalls als Stahlbetonkonstruktion ausgeführter Fernmeldeturm befindet sich südlich von Passau in der Nähe des zu Neuburg am Inn gehörenden Dorfes Dommelstadl. Er ist mit 90 Meter Höhe sogar höher als der Fernmeldeturm Passau.

Entfernung der Antenne

Die etwa 23 Meter hohe rotweiße Antenne, die seit je her auf dem Turm thronte, wurde Anfang Dezember von der DFMG mit einem Spezial-Hubschrauber entfernt. Grund hierfür ist, dass immer mehr Haushalte auf digitales Fernsehen umsteigen und damit die analoge Variante ins Hintertreffen gerät. Dadurch machte es sowohl für die Betreiber als auch für die Funk- und Fernsehanstalten (die ja weiterhin Miete für die überflussig gewordene Antenne hätten bezahlen müssen) mehr Sinn, die Antenne abzutragen.

Seither rotiert auf dem Fernsehturm ein grelles weißes Licht – fast wie bei einem Leuchtturm oder Flughafentower – und irritiert Anwohner und Autofahrer. Bei dem weißen Licht (Anwohner sprechen von „Lichtblitzen“) handelt es sich laut der DFMG um die Tagesbeleuchtung der neuen Flughindernis-Befeuerung, die nach Entfernung der Antenne als Ersatz für die 23 Meter hohe rotweiße Markierung eingeschaltet werden muss. Konkret erfordert das der nahe Hubschrauber-Landeplatz des Klinikums. Abends brennt ein weniger störendes rotes Licht.

Anders als in den 1960er Jahren, als der Turm gebaut wurde, wird das Fernsehsignal nicht mehr mit Analogtechnik gesendet. Jetzt ist der Turm vor allem ein Träger von Mobilfunk-Antennen, wofür die alte rot-weiß-rote Spitze keine Rolle spielte. Allerdings trägt er nach wie vor auch zwei UKW-Radiosender für den Raum Passau.

Man überlegt derzeit, wie der störende Effekt der „Lichtblitze“ verringert werden kann. Eine bereits diskutierte Alternative wäre, dass der verbliebene Turm mindestens auf seinen obersten 18 Metern rotweiß angemalt werden muss, also etwa bis zur Mitte zwischen den beiden kreisrunden Plattformen. Die Verantwortlichen glauben aber nicht, dass das den Passauern besser gefallen würde, als es die Lichtblitze tun.
Weitere Alternativen wären, entweder die Leuchtkraft der Flughindernis-Befeuerung künftig in Abhängigkeit von der Tageshelligkeit herunterzuregeln oder den Abstrahlwinkel zu verändern. Oder vielleicht aber auch das durchgehend leuchtende rote Nachtlicht eher einzuschalten. In jedem Fall sieht sich die DFMG in der Pflicht, auf das Bürgeranliegen einzugehen.

Galerie

Siehe auch

Literatur

Weblinks