Kirche St. Johannes Nepomuk (Rabenstein)

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Die Kirche St. Johannes Nepomuk. (Foto: Archiv Proft)

Die Kirche St. Johannes Nepomuk ist eine katholische Filialkirche der Stadtpfarrei St. Nikolaus Zwiesel im Zwieseler Ortsteil Rabenstein. Der heutige, moderne Kirchenbau wurde in den Überresten des historischen Forststadels errichtet.

Geschichte

Ein Brand zerstörte am 20. Dezember 1961 das ehemalige Schloss des Glasmachergeschlechts derer von Kiesling in der Ortsmitte. Erhalten blieben die Kapelle aus dem Jahre 1816 und der aus dem Jahre 1767 stammende Forststadel. Da die Schlosskapelle St. Georg längst zu klein geworden war, wurde auf Initiative des damaligen Stadtpfarrers Franz Xaver Neun der historische Schloss-Stadel nach den Plänen von Architekt Ludwig Ostertag (München) in zweijähriger Bauzeit zu einem eigenwilligen, aber künstlerisch ansprechenden Gotteshaus umgestaltet. Die Bauaufsichtsführung lag in den Händen des Zwieseler Architekten Alois Mayer. Am 16. Mai 1964 erfolgte die Grundsteinlegung durch Prälat F. X. Stockinger aus Passau. Die Weihe am 18. September 1966 durch Bischofs-Koadjutor Dr. Antonius Hofmann war das wohl größte religiöse Fest seit Bestehen dieses Bergdorfes.

Im Sommer 2009 erfolgte eine umfassende Innenrenovierung des Gotteshauses.

Kunst

In diesem, dem hl. Johann Nepomuk (Patrozinium am 16. Mai) geweihten Gotteshaus kommen die vorherrschenden Bauelemente des Bayerischen Waldes – Stein, Glas und Holz – wirksam zum Ausdruck. Die Sakristei und ein Gruppenraum wurden in den neu erbauten Glockenturm integriert. Das lichtdurchflutete Presbyterium im Übergang vom modernen Spitzturm zum Kirchenraum besitzt einen herrlichen Rokokoaltar, der in der Niederaltaicher Klosterschreinerei um 1750 von Benjamin Schreiter bzw. Schretter gefertigt wurde. Das Altarbild zeigt umgeben von zahlreichen Heiligen den Kirchenpatron Johannes Nepomuk, über ihm die heiligste Dreifaltigkeit.

Der Altar stand vor dem Kirchenbau in der Kiesling-Kapelle. Der Taufstein war ehemals Weihwasserbecken in der Kapelle. Zelebrationsaltar, Ambo, Kredenztisch und Sitze sind aus Bronze und Werke des Zwieseler Künstlers Siegfried Schriml. Alf Ciesinger schuf die Bronzetafeln der Eingangstüre. Bemerkenswert sind die bunten Glasfenster von Bernhard Schagemann (Glasfachschule Zwiesel), welche die "O-Antiphonen" (jeweils mit der Anrede „o“ beginnend) der Adventszeit thematisieren.

Glocken und Orgel

Die drei Glocken wurden von der Glockengießerei Perner in Passau angefertigt und am 21. November 1964 eingeholt.

  • Dreifaltigkeitsglocke (835 kg), Ton fis
  • Familienglocke (452 kg), Ton o
  • Engelsglocke (334 kg), Ton h

Im Herbst 2001 erhielt das Gotteshaus eine neue zweimanualige Orgel mit neun Registern aus der Werkstatt der Firma Orgelbau Wünning aus Großolbersdorf im Erzgebirge.

Literatur

  • Franz Xaver Neun (Hg.): Kirche St. Johann Nepomuk. Rabenstein bei Zwiesel, 2. Aufl. (o. J.)
  • Christina Hackl: Vom Stadel zum Schmuckstück. In: Der Bayerwald-Bote vom 13. Juni 2016 (S. 22)