Fleisch- und Wurstwarenfabrik Zitzlsberger & Muttenhammer

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Die Fleisch- und Wurstwarenfabrik Zitzlsberger & Muttenhammer (Z & M) war eine 1925 gegründete Rudertinger Fabrik.

Geschichte

Der Rudertinger Gastronom und Landwirt Alois Muttenhammer und der Passauer Metzgermeister Ludwig Zitzlsberger – der bereits eine eigene Metzgerei in der Innstadt besaß – fanden 1925 zusammen und gründeten die Fleisch- und Wurstwarenfabrik Zitzlsberger & Muttenhammer auf dem Areal neben dem Muttenhammer’schen Gasthaus. Zitzlsberger und Muttenhammer setzten ihre Kenntnisse, Lebenserfahrungen und ihre „Geschäftsinstinkte“ in die Planung der Firmengründung ein. Sie waren tüchtige Handwerker, fähige Wirtschaftsstrategen und gute Menschenkenner. Sie nutzten die Zeit des Baues am Passauer Kachlet mit großem Bedarf an Wurstwaren für die Brotzeit der Arbeiter, vertrauten auf die dynamische Wirkung moderner Werbestrategien; blieben realitätsnah und expandierten schrittweise. Beide Männer waren Familienmenschen, die in der Familie auch persönlichen Rückhalt fanden. Sie sahen als Arbeitgeber auch einen sozialen Auftrag für die Gesellschaft und fühlten sich ihrer christlichen Religion verpflichtet. Z & M wurde zum größten Arbeitgeber in der Region und lockte nicht nur Metzgerburschen, die im Haus untergebracht wurden, sondern auch neue Siedler ins Dorf. Ruderting wurde zum Mittelpunkt der Region, die sich heute Passauer Oberland nennt.

Z & M kaufte den Bauern Schlachtvieh ab, schuf Arbeitsplätze und verhalf bis zum heutigen Tag ehemaligen Arbeitnehmern zu einer Betriebsrente. Die Firma baute Wohnungen für Betriebsangehörige, von denen einige bis heute dort wohnen. Nachdem Alois Muttenhammer am 27. Juni 1954 unerwartet am Herzschlag starb, wurde die Firma zunächst von Ludwig Zitzlsberger und Muttenhammers Söhnen Alois und Ignaz weitergeführt. 1967 verließ Zitzlsberger die Firma, machte sich jedoch offen Sorgen wegen des Fortbestands des Betriebes.

Dagegen war Teilhaber Ignaz Muttenhammer trotz des Verkaufs des Haslbauerhofs und des Gasthauses „Zur alten Post“ im Jahr 1965 sehr stolz auf die Firma. Er zeigte auf die moderne Verwaltung mit EDV-Anlagen und auf über 200 Beschäftigten. Ein Fahrzeugpark mit 45 Einheiten (Kühltransporter, Lkw, Verkaufswagen, Pkw) wurde in der betriebseigenen Kfz-Werkstätte betreut. Insgesamt waren 31 Kühlfahrzeuge im Einsatz und belieferten neben den beiden großen Auslieferungslagern in München und Stuttgart zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte, Hotels und Gaststätten vom Bayerischen Wald bis ins Voralpengebiet.

Ignaz und Alois Muttenhammer trennten sich und Ignaz Muttenhammer wurde Alleineigentümer. Der Niedergang der Firma schien unaufhaltbar. Am 1. August 1989 kaufte Horst Weber, Mitinhaber der Wasner-Weber-Gruppe Bad Birnbach die Firma Z & M und erhielt Arbeitsplätze. Der offizielle Firmenname „Z & M“ blieb offiziell erhalten, obwohl er lt. Handelsregister HRB 4836 ab 25.08.1989 „Muttenhammer GmbH & Co. Fleischwaren KG.“ lautete. Im Dezember 1995 schlossen sich aber die Fabriktore für immer.

Der Familie Muttenhammer war der Kühlhausbetrieb als „Bayerwald GmbH & Co. KG“ als privatwirtschaftliches Einkommen geblieben und zum Relikt einer früheren Größe der Dynastie Muttenhammer geworden. Heute lebt niemand aus der Familie Muttenhammer in Ruderting. Die Straßenwidmung Alois-Muttenhammer-Straße verweist auf den Firmengründer von Z & M, aber auch auf seinen gleichnamigen Vater. Beide verkörpern einen Teil deutscher Wirtschaftsgeschichte.

Literatur

  • Eva Maria Öttl: Rudertinger Fleisch- und Wurstwarenfabrik Zitzlsberger & Muttenhammer. Ruderting 2010