Franz Seraph Auer

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Dieser Artikel behandelt den Rottaler Straftäter Franz Seraph Auer. Für den Passauer Geistlichen Prof. Dr. Franz Auer klicken Sie bitte hier!

Franz Seraph Auer (* 4. September 1806 in Wolkertsham bei Bayerbach; † 17. Februar 1827 in Griesbach) war ein Rottaler Mörder. Seine Hinrichtung ist der erste bekannte Fall einer Vollstreckung der Todesstrafe in Griesbach, der durch Quellen bezeugt werden kann und zugleich die letzte Hinrichtung mit dem Schwert.

Leben und Wirken

Auer wurde geboren am 4. September 1806 in Wolkertsham bei Bayerbach; sein Taufpate war ein gewisser Birndorfer. ursprünglich sollte Auer Schneider werden und kam deshalb zu einem Meister in Asbach in die Lehre. Doch der Jugendliche fand kein Gefallen an diesem Handwerk. Es dauerte auch nicht lange, so sagte er der Nähnadel Lebewohl und nahm das Jagdgewehr in die Hand – er wurde Jagdaufseher in Wolkertsham. Er verkaufte heimlich ein Reh und wurde daher aus dem Dienste entlassen. Nun erbarmte sich seiner der gräfliche Oberjäger von Kleeberg, Leopold Maas, und nahm ihn als Jagdaufseher in seine Dienste. Doch Auer erschoss im Wald bei Tettenweis seinen Wohltäter kaltblütig von hinten und bedeckte ihn mit Moos, seinen Frevel zu verbergen. Am 12. Dezember 1825 wurde er verhaftet und in die Eisenfronfeste nach Griesbach eingeliefert. Nachdem die Voruntersuchung abgeschlossen war, gingen die Akten an das Kgl. Appellationsgericht für den Unterdonaukreis in Straubing, welches den Franz Seraph Auer am 27. September 1826 wegen Verbrechens des zweifach qualifizierten Mordes als unmittelbaren Urheber schuldig erkannte und ihn deshalb zum Tode durch Enthauptung nach halbstündiger Ausstellung am Pranger verurteilte.

Der Vollzug der Todesstrafe am 17. Februar 1827 oblag dem Scharfrichter und Wasenmeister Joseph Zankl. Die Exekution spielte sich mit dem damals üblichen Zeremoniell ab: Zunächst wurden dem 20-jährigen Franz Seraph Auer vor dem Griesbacher Rathaus von der gerichtlichen Kommission die Urteile verkündet, dann wurde er auf den Richtplatz geführt und dort enthauptet. Obwohl es ein bitterkalter Wintertag war, soll der Hinrichtungsakt die Rottaler Bevölkerung in Scharen zur „Köpfstatt“ getrieben haben.

Literatur