Franz Seraph Miloche

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Franz Seraph Miloche (* 7. Juni 1807 in Obergünzburg; † 24. März 1902 in Passau) war Musiker und Chorleiter und von (1838) 1847 bis 1890 (provisorischer) Domchorregent am Dom St. Stephan in Passau.

Leben und Wirken

Miloche war der Sohn eines Kammerdieners bei Hieronymus Bonaparte, Vizekönig von Italien. Er wirkte ab 1827 bis 1875 als königlicher Gesanglehrer am Gymnasium Passau und war zugleich Dommusikus. 1839 wurde er provisorischer und 1847 regulärer Domchorregent. Im gleichen Jahr heiratete er die Passauer Kaufmannstochter Marie Pummerer (in zweiter Ehe), mit der er drei Kinder hatte. Sein Sohn Alexander Miloche wurde Apotheker in New York.

Dommusik 1838

Nach der Neuorganisation des Bistums 1822 und auf Grund der – auf musikalischem Gebiet – historisierenden Reformideen von Bischof Heinrich von Hofstätter musizierte die Dommusik im Oktober 1838 in folgender Besetzung:

  • Chorregent: Franz Seraph Miloche
  • Organist: Ignaz Seydl
  • Calcant: Anton Meninger
  • Sopran und Alt: Singknaben
  • Sängerin: Theres Adlmannseder
  • Tenor: Joseph Korduletsch
  • Bass: Anton Fischer, Franz Xaver Vilseker, Ludwig Schruyens
  • Violinen: Ignaz Voit, Ignaz Aliprandi, Ferdinand Schlotthauer, Peter Federl
  • Viola: Aloys Reisner
  • Violoncello: Perter Federl
  • Kontrabass: Joseph Pichlmayer
  • Klarinetten: Ludwig Berger, Joseph Degruber
  • Trompeten: Hironimus Purckmayer, Johann Nepomuk Sendner, Thomas Heikl, Peter Risinger
  • Pauken: Johann Nepomuk Sendner

Cäcilianismus

Nach der Gründung der bischöflichen Seminarien im Jahr 1844 wurde die Kirchenmusik am Dom dann ausschließlch von den Seminaristen getragen. Die Kirchenmusik orientierte sich fortan an den Maximen des sich vereinsmäßig formierenden Cäcilianismus, der die Wiedereinführung des Gregorianischen Chorals und die Rückbesinnung auf die Musik der Alten Meister (Palestrina u.a.) zu seinen wichtigsten Anliegen machte. Mehrere Jahrzehnte gab es am Dom keine mit Instrumenten (außer der Orgel) begleiteten Messen mehr.

Literatur