Franz Xaver Eggersdorfer
Prälat Dr. Franz-Xaver Eggersdorfer (* 22. Februar 1879 in Pörndorf; † 20. Mai 1958 in Passau) war ein Passauer Geistlicher und Hochschulprofessor sowie von 1930 bis 1933 Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Passau. Er wurde Mitglied der Domkapitels und war von 1943 bis zu seinem Tode Domdekan.
Heute erinnert vor allem die Franz-Xaver-Eggersdorfer Förderschule an den großen Erziehungswissenschaftler und Passauer Ehrenbürger. Nach ihm ist auch die Dr.-Eggersdorfer-Straße neben dem Schulzentrum an der Neuburger Straße benannt. Auch die Gemeinde Aldersbach widmete ihm eine Straße. Sein Namen steht außerdem auf dem Ehrenmal der Stadt Passau.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Franz Xaver Eggersdorfer wurde am 22. Februar 1879 in Pörndorf (jetzige Gemeinde Aldersbach) als jüngstes von neun Kindern geboren. Fünf seiner Geschwister starben jedoch noch im Kindesalter. Seine Eltern waren der „Maxl-Bauer“ Alois und dessen Frau Maria Eggersdorfer.
Eggersdorfer besuchte die Dorfschule, die aus einer einzigen Klasse mit 110 Schülern bestand. Der ortsansässige Pfarrer brachte seine Eltern dazu, den hochbegabten Jungen das Königliche-Humanistische-Gymnasium in Passau besuchen zu lassen. Er studierte Philosophie und Theologie in München. 1903 erhielt er die Priesterweihe in Passau und arbeitete zwei Jahre als Seelsorger. 1905 setzte er sein Studium in München fort, das er 1909 mit der Promotion zum Doktor der Theologie abschloss. 1911 erhielt er einen Lehrauftrag für Pädagogik an der Universität Müchen. Zwischen 1912 und 1915 veröffentlichte er mehrere Artikel und gab Kurse zum Thema Erziehungswissenschaften. Von 1914 bis 1918 war er Militärseelsorger an der Kriegsfront. 1918 wurde er schwer verletzt, blieb aber trotzdem an der Front, um den Soldaten religiösen Beistand zu leisten.
Im Jahr 1919 nahm er in Passau seine Lehrtätigkeit wieder auf und wurde zum Professor ernannt. Im selben Jahr wurde er ebenfalls in den Landtag gewählt. Er entschied sich jedoch gegen eine politische Laufbahn und zog sich aus der Politik zurück. Den Höhepunkt seiner akademischen Karriere erzielte Eggersdorfer 1930, als er zum Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Passau gewählt wurde. 1933 musste er sein Lehramt abgeben, da er ein Gegner des Nationalsozialismus war. Am 1. Dezember 1933 wurde er ins Passauer Domkapitel berufen und 1934 zum Päpstlichen Hausprälaten ernannt. Ab 1943 war er bis zu deinem Tode Domdekan. 1945 erfolgte seine Rehabilitation als Hochschulprofessor.
Von 1934 bis 1955 war er auch Präses der Marianischen Bürgerkongregation. Als wissenschaftlich-pädagogischer Schriftsteller hat er internationalen Ruf erlangt. Zu den zahlreichen Veröffentlichungen gehört auch eine umfangreiche Geschichte der Phil.-theol. Hochschule in Passau. Als Summus Custos hat er sich um die Domkirche große Verdienste erworben. Er war der Initiator zur Anschaffung der Pummerin (1951) und des neuen Hochaltares im Dom (1953) und 1949 Begründer des Diözesanmuseums im Lambergpalais am Domplatz (1960 wieder aufgelöst und dem Oberhausmuseum eingegliedert). An der Gestaltung des 74. Deutschen Katholikentages 1950 war er maßgeblich beteiligt.
Am 20. Mai 1958 verstarb Eggersdorfer infolge einer Herzattacke. Franz Xaver Eggersdorfer ist auf dem Severinsfriedhof in Passau beerdigt.
Werke
- Die philosophisch-theologische Hochschule Passau. Dreihundert Jahre ihrer Geschichte.
- Handbuch der Erziehungswissenschaften
- Jugendbildung
- Die Religiöse Kindererziehung
- Moderne Religionspädagogik
- Der Volksschulunterricht
Auszeichnungen
- Ehrendoktorwürde der Universität München (1953)
- Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik (1954)
- Ehrenbürger der Stadt Passau (1957)
Literatur
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 54)
Vorgänger Karl Weiß |
Rektor der Phil.-Theol. Hochschule Passau 1930 bis 1933 |
Nachfolger Max Heuwieser |
Vorgänger Bernhard Hauth |
Domdekan von Passau 1943 bis 1958 |
Nachfolger Johann B. Baumgärtler |