Franz Xaver Rosenberger
Franz Xaver Rosenberger (* 17. August 1820 in Lackenhäuser; † 28. Mai 1895 in Passau) war ein Passauer Kommerzienrat und Eisenhändler. Er war Sohn des Matthias Rosenberger.
Leben und Wirken
Rosenberger heiratete 1848 Katharina Mitterwallner, eine Seifensiederstochter aus München (* 26. November 1824; † 17. April 1868) und übernahm das väterliche Geschäft, das er vergrößerte. Gleichzeitig förderte er als erster den Fremdenverkehr und baute sein Rosenberger Gut als Gasthaus aus. 1858 zog er nach Passau und erwarb hier das Haus Steinweg 4 (später „Rosenberger-Haus“) . Er wurde zu einem der einflussreichsten Passauer Bürger. 1863 wurde er Gemeindebevollmächtigter und Armenpflegschaftsrat, 1864 dann Magistratsrat und Mitglied der Handelskammer, 1865 Hauptmann der Landwehr-Artillerie. Nach dem Tod seiner Ehefrau heiratete er am 15. Juni 1869 die über 30 Jahre jüngere Auguste Berghofer (* 15. Juni 1851) aus Regensburg. Sein Sohn Franz Xaver Rosenberger jun. (1853–1906) war mit Johanna Freislederer, einer Tochter des Anton Freislederer verheiratet.
1868 gründete er die Kettensteggesellschaft. 1872 wurde er Reichstagsabgeordneter, 1875 bis 1886 war er Landtagsabgeordneter. 1882 erhielt er den Titel Kommerzienrat. Als 1. Vorstand des Vinzenzvereins, Verwalter des Krankenhauses und Ehrenmitglied des Veteranenvereins hat er sich auch auf dem sozialen Gebiet engagiert. Seit 1866 gehörte er der Lamplbruderschaft an.
Rosenberger war mit dem Dichter Adalbert Stifter, der ihn mehrfach besuchte, befreundet; von einem regen Briefwechsel sind noch Unterlagen erhalten. In Stifters Reiseerzählung Aus dem bairischen Walde wird er als „der Patriarch der Lackenhäuser“ bezeichnet.
Der Rosenbergerweg an der Innstraße in Passau ist nach ihm benannt.
Literatur
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 193 f.)