Freiwillige Feuerwehr Beiderwies

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Ehemaliges Feuerwehrhaus der Feuerwehr Beiderwies
Gedenktafel am ehemaligen Feuerwehrhaus.

Die Freiwillige Feuerwehr Beiderwies war eine 1883 gegründete Feuerwehr auf dem Gebiet der damaligen Gemeinde Beiderwies. Sie bestand bis 1923 als eigenständige Feuerwehr, wurde dann eine Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Passau und 1964 schließlich mit deren 3. Löschzug vereinigt. Bis heute versteht sich die Freiwillige Feuerwehr Passau-Innstadt in der Traditionsnachfolge der Feuerwehr Beiderwies.

Geschichte

Die Freiwillige Feuerwehr Beiderwies wurde am 25. März 1883 im Gasthaus Lindental (Rohrhofer) in Beiderwies gegründet. Den Anstoß dazu gaben der Kgl. Landgerichtsdirektor Freiherr Franz von Haasy und der Bezirksbautechniker Franz Paul Mader als Reaktion auf eine Brandkatastrophe. Zum ersten Hauptmann der neuen Wehr wurde Mader gewählt, der dieses Amt bis 1884 innehatte. Ihn löste Peter Stümpfl ab, der von 1884 bis 1912 Hauptmann war. Gründungsvorstand war Anton Freislederer.

Zum zehnjährigen Bestehen der Wehr wurde am 25. Juni 1893 die Fahne geweiht. Als Fahnenmutter fungierte Maria Fruhstorfer, Gastwirtsgattin vom Maurerwirt in der Lederergasse. Die Mannschaftsstärke im Jahr 1898 ist laut Mannschaftsfoto mit 47 Mann belegt, davon sind 22 namentlich bekannt.

Anfangs umfasste das Schutzgebiet der Wehr die gesamte Gemeinde Beiderwies, bis sich am 23. August 1908 in Bayerisch Haibach eine eigene Feuerwehr gründete. Zunächst versah man noch gemeinsam Dienst, ehe die Haibacher am 14. Juli 1912 selbstständig wurden und Peter Stümpfl zu ihrem Kommandanten wählten. Für die Feuerwehr Beiderwies verblieb dann noch der westliche Teil der Gemeinde mit den Ortsteilen Voglau, Kühberg, Gschwendthannet, Lindental, Mariahilfberg mit Schärdinger Straße, Erlenbach und das diesseitige Mühltal. Als Stümpfls Nachfolger wählten die Beiderwieser den Regierungsamtmann Josef Scherrer zum ihrem neuen Hauptmann. Das Mannschaftsfoto von 1913 zeigt 51 Mann (Dienst- und Mannschaftsgrade), von denen 43 namentlich festgehalten worden sind.

In Scherrers Amtszeit fiel die Eingemeindung der Gemeinde Beiderwies in die Stadt Passau im Jahr 1923. Die Beiderwieser Wehr wurde in die Freiwillige Feuerwehr Passau eingegliedert und als 6. Kompanie benannt, blieb aber eine selbstständige Löschgruppe. In den Aufzeichnungen finden sich Bezeichnungen wie Löschgruppe Lindental, Feuerwehr Passau Abteilung Beiderwies oder 6. Kompanie.

Nach dem Tod von Stümpfl im Jahr 1926 übernahm der Zimmermeister Karl Voggenreiter das Kommando. Im Jahr 1933 feierte man das 50-jährige Gründungsfest. Damals hatte die Wehr nach wie vor eine Stärke von 51 Mann (davon 48 namentlich erfasst). Während des Zweiten Weltkriegs lag die Führung der Löschgruppe in den Händen von Bäckermeister Ludwig Ringseis. Nach Kriegsende umfasste die Wehr zeitweilig nur mehr 10 aktive Feuerwehrmänner. Er später pendelte sich der Mitgliederstand wieder bei etwa 30 Mann ein.

1946 wurde der Kriegsheimkehrer Johann Pongratz neuer Kommandant und übte dieses Amt bis in die 1960er aus. Danach war Ludwig Sicklinger noch kurze Zeit kommissarisch Leiter der Löschgruppe, ehe sie endgültig in den 3. Zug der Feuerwehr Passau eingegliedert wurde. Dort wurde Sicklinger 1964 zum Zugführer gewählt.

Das Gerätehaus der Feuerwehr Beiderwies befand sich im Lindental (Haus Nr. 51). Es wurde einmal erweitert und 1949 wegen Unbrauchbarkeit mit einer Garage in Rohrhofer’schen Wirtschaftsgebäude vertauscht. 1953 wurde diese Änderung wiederrufen und das alte Gerätehaus seiner ursprünglichen Bestimmung wieder zurückgegeben.

Die ersten Geräte, eine fahrbare Saug- und Druckpumpe mit Handbetrieb, eine ausziehbare Leiter und ein Hydrantenwagen wurden 1950 abgegeben und durch ein motorisiertes Löschfahrzeug ersetzt. Die Übergabe dieses Feuerwehrautos mit Motorspritze am 16. Juli 1950 durch den Kommandanten der Feuerwehr Passau, Willy Osterkorn, wurde als besonderes Ereignis in der Geschichte der Beiderwieser Wehr gefeiert.

Kommandanten

Galerie

Literatur