Fridolin Häring

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Fridolin Häring

Fridolin Häring (* 8. Mai 1926; † 22. Februar 2018 in München) war ein bayerischer Spediteur und Gründer der Spedition Häring. Er zählte zu den erfolgreichsten ostbayerischen Wirtschaftspionieren seiner Zeit.

Leben und Wirken

Fridolin Häring entstammte einer Familie mit zwölf Kindern im kleinen Dorf Rettenbach bei Plattling. 1943 wurde er zur Flak eingezogen. Nach dem Krieg verdiente er als Fernfahrer sein Brot und gründete 1955 mit finanzieller Hilfe seines früheren Arbeitgebers Wilhelm Holzhäuer von den Atex-Hartfaserplattenwerken in Elsenthal bei Grafenau seine Spedition, wobei er anfangs noch selbst am Steuer seiner Lkw saß.

Dank seines Engagements und unternehmerischen Talents gewann Häring mit seiner „blauen Flotte“ bald Großkunden in ganz Deutschland. Das ließ Zweigniederlassungen in München, Stuttgart, Straubing, Landshut, Passau, Regensburg, Nürnberg, Remscheid und Berlin entstehen. Die wirtschaftliche Basis bildeten nationaler und internationaler Ladeverkehr sowie Kontraktlogistik. 1991 übergab er die Geschäftsführung mit zwei weiteren Geschäftsführern an seinen Sohn Karl-Heinz, 1993 auch die Hauptanteile an der Firma. Zu dieser Zeit zählte das Unternehmen rund 800 Mitarbeiter und machte einen Umsatz von 170 Millionen DM. 2004 wurde das Unternehmen von Kühne + Nagel käuflich übernommen. Damals zählte die Spedition Häring 1.600 Mitarbeiter und machte 225 Millionen Euro Umsatz.

Fridolin Häring war einer der Ersten in Ostbayern, der für seine Mitarbeiter 1980 eine betriebliche Altersversorgung einführte. Zudem unterstützte er die MS-Station Passau, die Passauer Tafel und die Benediktiner-Missionsarbeit in Tansania. Zeit seines Lebens zeigte Häring sich als Mäzen der Kunst. Er engagierte sich als Gremiumsvorsitzender der Industrie- und Handelskammer Niederbayern und überzeugter Rotarier: Seit 1974 gehörte er dem Rotary Club Passau an, war 1979/1980 dessen Präsident und wurde später Ehrenmitglied; zudem erhielt er die Paul-Harris-Fellow-Auszeichnung mit drei Saphiren. 1976 nahm ihn die Lamplbruderschaft in ihre Reihen auf. Doch sein großer Traum galt dem Fliegen: Der „Frido“, wie ihn Freunde nannten, war Vorsitzender des Luftsportvereins Vilshofen. 1964 baute er in Unterhüttensölden bei Grafenau für seine Cessna den ersten Flugplatz im mittleren Bayerischen Wald, machte den Berufspilotenschein und richtete eine kleine Fluglinie zu europäischen Flughäfen ein.

Am 22. Februar 2018 starb Fridolin Häring 91-jährig in München. Die Urnenbeisetzung fand im engsten Keis statt.

Auszeichnungen

Literatur