Friedrich Carl von Savigny

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Friedrich Carl von Savigny während seiner Landshuter Zeit. Zeichnung von Ludwig Emil Grimm, 1809

Dr. Friedrich Carl von Savigny (* 21. Februar 1779 in Frankfurt am Main; † 25. Oktober 1863 in Berlin) war ein bedeutender Jurist und Professor an der Universität Landshut. In Landshut ist die Savignystraße nach ihm benannt.

Leben und Wirken

Der früh verwaiste Sayigny stammte aus einer wohlhabenden, adeligen Hugenottenfamilie. Er studierte von 1795 bis 1799 in Marburg die Rechte, ein Semester verbrachte er in Göttingen. Nach der Promotion 1800 verschaffte ihm gleich seine erste Monographie Das Recht des Besitzes 1803 schlagartige Berühmtheit.

Nach seiner Heirat mit Kunigunde Brentano 1805, einer kurzen Lehrtätigkeit in Marburg und mehrjährigen Reisen durch Europa folgte er 1808 einem Ruf an die Universität Landshut. Von dort wechselte er 1810 an die neugegründete Berliner Universität, wo er bis zu seinem Tod wirkte und eine überragende Stellung innehatte. Savigny, der zahlreiche preußische Staatsämter übernahm, beschäftigte sich besonders mit Rechtsgeschichte. Er bekämpfte die Lehre vom Naturrecht, Träger und erzeugende Kraft des Rechts war für ihn das Volk.

Während seiner Landshuter Zeit lebte Savigny an der Neustadtecke. Sein Haus, wo seine Ehefrau Kunigunde („Gundel“) Gäste empfing, wurde bald ein Mittelpunkt des geistigen Landshut. Auch Johann Michael Sailer war ein häufig erscheinender Gast. Für Savigny war das Recht Ergebnis der Kräfte von Geschichte und Volkstum, und für die katholisch geprägte bayerische Vergangenheit, die vom bayerischen Staat in der gerade erfolgten Säkularisation bekämpft wurde, empfand er tiefe Sympathie. Er schrieb in einem Brief:

„Ich glaube, wenn ich Bayern mit all seinen Klöstern gesehen hätte vor Anfang der Illuminaten, hätte ich das Land sehr lieb gewonnen… Das Beste, ja das einzig Gute, was von Anstalt und Einrichtung hier ist, liegt eben in den Resten der alten geistlichen Verfassung. Davon, ich meine von den eigentümlichen Verhältnissen der katholischen Geistlichkeit, ihrer Erziehung und Bildung, haben wir anderen gar keinen Begriff, und es ist etwas in seiner Art ebenso Vortreffliches und Herrliches als das ganz verschiedene Wesen unserer Universitäten…“

Im Musikzimmer seines Landshuter Domizils hatte Savigny seine Schwägerin Bettina Brentano einquartiert, die hier an Goethes Briefwechsel mit einem Kinde schrieb. Bettina Brentano schilderte auch die Studenten, die in Savignys Haus verkehrten, darunter die Juristen Eduard von Schenk, Max Prokop von Freyberg, Salvotti, Dipauli sowie die Mediziner Josef Löw, Karl Loě und Nepomuk Ringseis.

Literatur

  • Benno Hubensteiner: Romantik in Landshut. In: Unbekanntes Bayern. Entdeckungen und Wanderungen, Süddeutscher Verlag 1955, fotomechanischer Nachdruck 1976, ISBN 3 7991 5839 1
  • Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 3 P-Z, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5