Friedrich Gebeßler

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Friedrich Gebeßler 2010 mit der Ortenburger Ehrenbürgerurkunde. (Foto: Rücker)

Friedrich Gebeßler, im Volksmund auch Buchbinder-Fritz genannt, (* 7. März 1920 in Ortenburg; † 10. Juni 2012 ebenda) war ein niederbayerischer Druckerei-Besitzer sowie Bürgermeister und Ehrenbürger des Marktes Ortenburg. Er war verheiratet und hatte einen Sohn.

Leben und Wirken

Als Jahrgangsbester hat Friedrich Gebeßler seinen Meister im graphischen Gewerbe abschlossen und in der Folge den von seinem Großvater aufgebauten Betrieb Druckerei Gebeßler erfolgreich fortgeführt. Als sich abzeichnete, dass sein Sohn Friedrich in die Fußstapfen seines Vaters treten konnte, stieg Gebeßler in die Kommunalpolitik ein.

Bereits im Januar 1946 – kurz nach Gründung der Partei – war er Mitglied der CSU geworden. Dort hat er unter anderem den Kreisverband Vilshofen und den Ortsverband Ortenburg mit begründet. 1956 wurde er in den Marktgemeinderat von Ortenburg gewählt. Von 1966 bis 1971 übte er das Amt des Zweiten Bürgermeisters aus, bevor er 1971 schließlich zum Ersten Bürgermeister gewählt wurde. Gebeßler gilt als der Baumeister der Großgemeinde Ortenburg. Die größten Verdienste seiner bis 1990 währenden Amtszeit waren die Zusammenführung von fünf kleinen Gemeinden zur großen Marktgemeinde währen der Gemeindegebietsreform, die sehr mutige Schulreform, die fast 40 Jahre gehalten hat, sein Beitrag zum ökumenischen Miteinander und die wirtschaftliche Entwicklung. Ebenso wurden in seiner Amtszeit zahlreiche wichtige Bautätigkeiten durchgeführt, der Neubau der Volksschule Ortenburg, die Sanierung des Marktplatzes und des Schlossinnenhofes, der Ausbau des zentralen Kanalisation der Gemeinde sowie der Neubau der Feuerwehrgerätehäuser in Ortenburg, Unteriglbach und Göbertsham. Nicht zuletzt war es Gebeßler, der den Markt zu einer modernen Tourismusgemeinde aufgebaut hat. Zudem war er von 1960 bis 1966 Mitglied im Vilshofener, von 1975 bis 1990 im Passauer Kreistag.

Nach seinem Ausscheiden aus der Kommunalpolitik wurde Gebeßler von der Marktgemeinde mit dem Ehrentitel „Altbürgermeister“ ausgezeichnet. Auch nach 1990 war er noch in vielen Vereinen engagiert und galt insbesondere als großer Unterstützer der zehn Feuerwehren. Viele haben ihn zum Ehrenmitglied ernannt. Darüber hinaus war Gebeßler über vier Jahrzehnte – von 1952 bis 1992 – Aufsichtsrat bei der Volksbank Vilshofen, davon 20 Jahre Vorsitzender (ab 1978) und später Ehrenvorsitzender. Als eine seiner größten Auszeichnungen empfand er es aber, den verstorbenen Landrat Baptist Kitzlinger als engen und guten Freund gehabt zu haben.

Friedrich Gebeßler war Mitglied zahlreicher örtlicher Vereine. Von 1950 bis 1980 war er Schriftführer des Gewerbevereins Ortenburg, dessen Mitbegründer er war. 1996 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. 1987 wurde er Gründungsmitglied des Förderkreises Bereich Schloss Ortenburg. Von 1995 bis 2003 war Gebeßler zudem dessen Vorsitzender. Nach seinem Abschied wurde er im selben Jahr von seinem Nachfolger Alfons Niederhofer zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Bereits seit 1945 war Gebeßler Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Ortenburg. Von 1948 bis 1968 war er dort als Schriftführer tätig. Friedrich Gebeßler war zudem jahrelanges Mitglied bei den Kochschützen, beim ASV Ortenburg, dem Obst- und Gartenbauverein, dem Wanderverein, den Trachtenvereinen und dem Gesangverein. Des Weiteren war Gebeßler Mitglied des Krieger- und Soldatenvereins, wobei er das letzte Mitglied war, welches selbst im Krieg war.

Am 10. Juni 2012 verstarb Gebeßler im Alter von 92 Jahren. Mit dem Tod des Altbürgermeisters und Ehrenbürgers verlor die Marktgemeinde „eine ihrer herausragendsten Persönlichkeiten“, so Gebeßler Nachfolger Reinhold Hoenicka, und einen „Kommunalpolitiker von großem Format“, wie Ortenburgs Bürgermeister Hans Halser weiter ausführte. Die Beerdigung fand am 14. Juni 2012 in Steinkirchen statt.

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks