Friedrich Herzog von Bayern

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Die bayerischen Teilherzogtümer nach 1392

Friedrich Herzog von Bayern, genannt der Weise (* 1339; † 4. Dezember 1393 in Budweis) war als Mitregent Herzog von Bayern und nach der Teilung von 1392 Herzog von Niederbayern-Landshut.

Leben und Wirken

Friedrichs Eltern waren Herzog Stephan II. und dessen zweite Gemahlin Elisabeth von Sizilien. Am 16. Mai 1360 heiratete er auf Vermittlung seines Großvaters Kaiser Ludwig des Bayern die Gräfin Anna von Neuffen, eine Tochter Graf Bertholds VII. von Neuffen. Aus der Ehe ging Friedrichs Tochter Elisabeth hervor.

Als Ludwig V. von Oberbayern 1361 starb, versuchte er Einfluss auf dessen Sohn und Nachfolger Meinhard zu erhalten, konnte sich aber gegen seinen Vater Stephan II. nicht durchsetzen. Das Verhältnis zu seinem Vater war auch deshalb spannungsreich, weil er glaubte, von ihm wegen eines zu geringen Heiratsgutes benachteiligt worden zu sein.

1371 wurde er von seinem Onkel Otto V. zum Erben der Mark Brandenburg bestimmt, doch Kaiser Karl IV. marschierte in Brandenburg ein und belagerte ihn vier Wochen. Schließlich verkauften Otto und Friedrich die Rechte auf die Mark Brandenburg für 200.000 Gulden und eine Schuldverschreibung über weitere 100.000 Gulden an den Kaiser.

Nach dem Tod seines Vaters 1375 regierte Friedrich zusammen mit seinen Brüdern Johann II. und Stephan III. ganz Bayern mit Ausnahme des Herzogtums Bayern-Straubing. Friedrich übernahm Niederbayern und residierte in Landshut. Die Benachteiligung der Brüder in Oberbayern bei der Aufteilung der Territorien glich er mit einer jährlichen Zahlung von 4000 Gulden aus. Am 31. Mai 1377 war er maßgeblich am Frieden von Rothenburg zwischen dem Kaiser und dem Städtebund beteiligt.

Friedrich hielt sich viel in Reichsangelegenheiten außerhalb Bayerns auf und erwarb sich einen Ruf als ausgezeichneter Diplomat. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 2. September 1381 Maddalena Visconti. Ihre Mitgift verschaffte Niederbayern den Reichtum, der die Landshuter Herzöge zu den „reichen Herzögen“ machen sollte. Neben den Töchtern Margarethe und Magdalene sowie einem sechsjährig verstorbenen Sohn Johann stammte aus dieser Verbindung sein Sohn und Nachfolger Heinrich XVI.

1387 nahm er Bischof Pilgrim von Salzburg im Kloster Raitenhaslach gefangen und besetzte einen Teil des Salzburger Landes. Die daraufhin erfolgte Reichskriegserklärung König Wenzels an Bayern am 8. Januar 1388 sowie der Durchzug und die Verwüstung von Niederbayern durch das Bundesheer veranlassten Friedrich, Bischof Pilgrim wieder freizulassen.

Auf Drängen Johanns II. wurde am 19. November 1392 Bayern zum dritten Mal geteilt. Friedrich erhielt mit Niederbayern-Landshut den größten Teil Gesamtbayerns, Johann II. erhielt Oberbayern-München, Stephan III. Oberbayern-Ingolstadt. Friedrich regierte noch ein Jahr als Herzog von Niederbayern-Landshut. Er ist im Kloster Seligenthal bestattet.

Literatur

  • Nikolaus Orlop: Alle Herrscher Bayerns, LangenMüller, München, 2. Aufl. 2006, ISBN 978-3-7844-3075-1