Fritz Hörauf

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Fritz Hörauf.

Fritz Hörauf (* 17. April 1949 in Eggenfelden) ist Maler, Bildhauer und Architekt zugleich. Eines seiner wichtigsten Werke ist die Aussegnungshalle auf dem Friedhof von Eggenfelden. Fritz Hörauf ist Gründungsmitglied von „Labyrinthe“, Gesellschaft für fantastische und visionäre Künste.

Ausstellungen / Aufträge

Schon 1977 zeigte die Stadt Eggenfelden seine Bilder im Rahmen einer großen Ausstellung. Danach folgten eine Reihe von öffentlichen Aufträgen für die Stadt. In dieser Zeit entstand auch die Aussegnungshalle, welche von Fritz Hörauf entworfen und in Zusammenarbeit mit dem Architekten Jochen Müller und der Augsburger Stuckfirma Schnitzer realisiert wurde. Eine weitere große Ausstellung schloss 1984 an. Aus aktuellem Anlass des 100-jährigen Stadtjubiläums zeigt Fritz Hörauf 2002 ein drittes Mal im Rahmen einer großen Ausstellung im Gotischen Kasten in Gern seine Werke.

Arbeitsweise

Bereits damals kennzeichnete seinen Arbeitsprozess die dialogische Freilegung des noch im Weiß der Leinwand verborgenen Bildes. Man könnte die Geisteshaltung hinter diesem Malprozess als neoplatonisch bezeichnen. Während bei seinen früheren Werken das Bild Ausgangspunkt für weitere Plastiken und Architekturmodelle war, so erfolgt heute der Zugang zum Malen über das Modellieren. Entsprechend erhalten die architektonischen Schauplätze in seinen neuesten Bildern greifbare Dreidimensionalität und eine fast schwindelnde Tiefe. Der Betrachter blickt in Welten, die vielleicht unsere Vorstellungskraft übersteigen, jedoch durch klare Formen und präzis choreografierte Haltungen der Figuren eine Metaebene der Realität erschaffen. In der Detailliertheit und Kunstfertigkeit seiner Darstellungen liegt nichts Ungefähres. Den manchmal monatelangen Malprozess charakterisiert ein intensives Ringen um konkrete Gestalt.

Die Orte und Wesenheiten gehören keiner historischen Epoche an, sondern liegen in einer anderen Zeit- und Raumqualität. Nehmen wir die Zeitstruktur in unserer Welt linear wahr, so erscheint sie in jener Welt vielschichtig, mehrdimensional, ohne Anfang und Ende. Deshalb muten Fritz Höraufs Bilder seltsam vertraut an, da sie alle archetypischen Stufen unseres Empfindens durchschreiten. Sie sind überzeitlich. Und jede neue Betrachtung dringt in eine weitere Schicht der zeitlich übereinander liegenden Ebenen.

Der Betrachter blickt nicht wie durch ein Fenster in eine fremde Fantasiewelt, sondern beginnt ein unmittelbares Gespräch mit den Wesen, die als Baum, als Gesicht oder als Architektur erscheinen. Neben visionären Themen schafft Fritz Hörauf aber auch Landschaftszeichnungen. Plätze unserer Welt, wahrgenommen mit dem inneren Auge. Jedes Bild beginnt mit dem Nichts. Doch anstatt das Nichts zu übermalen, stellt sich der Künstler Fritz Hörauf der Leere der Leinwand und eröffnet einen Dialog mit dem Unsichtbaren. Dadurch erhält das Unsichtbare eine klare und vielsichtigere Form: Verborgene Orte werden sichtbar.

Galerie

Literatur

  • PNP: Bildlicher Dialog mit dem Unsichtbaren. In: Rottaler Anzeiger vom 5. November 2002 (S. 21)

Weblinks