Gündlkofen

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Die Pfarrkirche St. Peter und Paul

Gündlkofen ist ein Ortsteil der Gemeinde Bruckberg im niederbayerischen Landkreis Landshut. Bis 1978 bildete Gündlkofen eine selbstständige Gemeinde.

Lage

Gündlkofen liegt etwa zwei Kilometer nordöstlich von Bruckberg am Rande des Isartals.

Geschichte

Das seit der Jungsteinzeit bewohnte Land um Gündlkofen, das auch Spuren der Besiedlung aus der Kelten- und Römerzeit erbracht hat, tritt nach der bajuwarischen Stammesbildung im frühen Mittelalter durch schriftliche Zeugnisse ins Licht der Geschichte. Der Ortsname erscheint bereits im Jahr 883 als Cundalic-houen. Nach dem Ebersberger Traditionskodex schenkte im 12. Jahrhundert Ekkehard von Buch sein Landgut in Gundelchoven der Sebastianskirche zu Ebersberg. Auch ein Adalhoh von Gundelchoven wird erwähnt. Sodann erscheint in der Zeit zwischen 1141 und 1181 ein Marchwart de Gundelchoven, und 1205 wird in einer Urkunde Churadus de Gundeleschoven als Zeuge angegeben, ferner 1313 ein Gebhart von Gundelhoven.

Am 16. Mai 1296 übergaben die Herzöge Otto III. und Stephan I. dem Kloster Seligenthal das Dorf Gündlkofen zu Eigentum. Daraufhin übertrug im Jahr 1297 der Bischof von Freising auch die Pfarrei an Seligenthal, und Herzog Friedrich übertrug 1366 auch das Patronatsrecht der Kirche in Gündlkofen ebendorthin.

Seit der Übergabe von 1296 übte das Kloster Seligenthal in Gündlkofen auch die niedere Gerichtsbarkeit aus, und zwar in der Person des Klosterrichters, später des Hofmarksrichters. Doch hatte die Dorfgemeinde eine Reihe von Freiheiten und Vorrechten, in die der Richter von sich aus nicht eingreifen durfte. Hatte es ursprünglich genügt, dass diese Rechte von Generation zu Generation überliefert wurden, so ließen sie die Bauern vorsichtigerweise im Jahre 1478 schriftlich aufzeichnen. Dieses Hofmarksrecht von Gündlkofen ist eines der wenigen Dokumente aus der Zeit der Landshuter Hochzeit, welches unmittelbare Einblicke in das Leben der Bauern von damals gibt. In 21 Artikeln werden gewisse Selbstständigkeiten, die Behandlung von Schuldfällen und anderen Rechtsgeschäften einzeln aufgeführt.

Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges hatte Gündlkofen manche Verluste an Hab und Gut hinzunehmen. Die plündernden Soldaten nahmen das Getreide weg, Rinder, Schweine und Lämmer. Im Zuge der Gemeindebildung wurde 1811 die Größe Gündlkofens im Urkataster mit 20 Anwesen angegeben. 1855 erfolgte der Bau des Schulhauses in der heutigen Hauptstraße. 1875 wurde der Ortsname Gindlkofen in Gündlkofen geändert. Die Einwohnerzahl stieg von 305 im Jahr 1925 auf 503 im Jahr 1950. 1954 bis 1955 erfolgte der Schulhausneubau in der jetzigen Schulstraße.

1972 wurde Tondorf nach Gündlkofen eingemeindet, doch 1978 erfolgte im Zuge der Gebietsreform die Eingliederung der Gemeinde Gündlkofen in die neue Großgemeinde Bruckberg. 1993 hatte der Ortsteil Gündlkofen 1016 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Peter und Paul. Der Neubau der jetzigen Kirche im Stil des Rokoko durch den Landshuter Hofmaurermeister Johann Georg Hirschstetter wurde 1746 bis 1756 erstellt. Ungewöhnlich sind die geschweiften Chorseitenmauern. Vom Hochaltar der Vorgängerkirche sind noch die beiden Altarflügel erhalten. Sie stammen aus den Jahren 1510 bis 1515 und sind mit biblischen Motiven bemalt. Am Hochaltar von 1790 befindet sich eine Holzfigur des hl. Petrus von Christian Jorhan dem Älteren.
  • Pfarrhof. Der Holzbau mit Walmdach entstand 1677.

Bildung und Erziehung

  • Grund- und Mittelschule Bruckberg-Gündlkofen
  • Kinderkrippe Spatzennest

Vereine

  • Katholischer Burschenverein Gündlkofen. Er wurde 1924 gegründet.
  • Frauenbund Gündlkofen
  • Freiwillige Feuerwehr Gündlkofen. Sie wurde 1901 gegründet.
  • Kirchenchor Gündlkofen
  • KSK Gündlkofen. Er wurde 1879 gegründet.
  • Landfrauen Gündlkofen/Tondorf
  • SV Gündlkofen. Er wurde 1973 gegründet.
  • Schützenverein Isarthaler Gündlkofen. Er wurde 1903 gegründet.

Literatur

  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4

Weblinks