Georg Christoph Abele

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Georg Christoph Abele

Georg Christoph Abele (* 18. Juli 1786; † 1. März 1833 in Neu-Hurkenthal, Böhmen) war ein böhmischer Glashüttenherr und Gründer der Glashütte Ludwigsthal.

Leben und Wirken

Seine Vorfahren waren Hugenotten, die über Württemberg nach Böhmen gelangt waren (Abelé). Georg Christoph war der älteste Sohn des in Schüttenhofen wohnhaften Glashüttenbesitzers Christian Ferdinand Abele und seiner Ehefrau Katharina, geb. Rosner. Er hatte noch zwei Brüder und drei Schwestern. Als ältester Sohn war er zur Übernahme der Fabrikgüter in Hurkenthal bestimmt.

Als sein Vater 1801 starb, war Georg Christoph noch nicht volljährig. Seine Mutter führte bis zu seiner Volljährigkeit mit Hilfe eines tüchtigen Fabrikleiters die Geschäfte weiter. Abele erbaute in Hurkenthal mehrere große Spiegel-, Schleif- und Polierwerke und erzeugte die ersten im Böhmerwald nach französischem Muster geblasenen Spiegel.

1809 vermählte er sich mit Susanne Freiin von Hafenbrädl aus Bayerisch Eisenstein, einer Tochter des Eisensteiner Gutsbesitzers Franz Ignaz von Hafenbrädl. Sie brachte eine Mitgift von 100.000 Gulden in die Ehe, starb aber schon 1819 an den Folgen einer schweren Geburt. Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor: Christoph (1812-1879), Wilhelm (1814-1851) und Ferdinand (1816-1860).

1820 erbaute er die Familiengruft in Hurkenthal. 1821 kaufte er von Josef Hafenbrädl für 8.640 Gulden das dritte der Hurkenthaler Güter, die sogenannte Althütte. Im selben Jahr starb die Freiin Elisabeth von Hafenbrädl, und Abele erwarb das landgräfliche Gut Deffernik samt dem Stromerhof für 46.280 Gulden.

1822 kaufte er ein großes Stück Urwald am Großen Regen nördlich von Zwiesel und errichtete hier die Glashütte Ludwigsthal als Spiegelfabrik und das Schloss Ludwigsthal, bei dem er einen schönen Obst- und Ziergarten anlegte. Er gab der neuen Ansiedlung den Namen Ludwigsthal zu Ehren des bayerischen Königs Ludwig I.

Die Hurkenthaler Spiegel waren zu ihrer Zeit die reinsten und größten geblasenen Spiegel, die zu hohen Preisen Absatz fanden. Abele verschied am 1. März 1833 mitten aus seiner Schaffenstätigkeit heraus an einem Blutschlag.

Literatur

  • Fritz Pfaffl nach Original von Anna Jelinek: Die Chronik der Familie Abele. Glasfabrikanten im Böhmerwald. Ohetaler Verlag, Riedlhütte 2010, ISBN 978-3-941457-44-7