Georg Haberland (Zwiesel)

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Georg Haberland.

Georg Haberland (* 29. Juli 1934 in Dorfen, Oberbayern; † 31. Oktober 2013 in München) war ein Jurist und Bürgermeister von Zwiesel.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Zahnarzt-Ehepaares studierte in München Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Nach einigen Jahren in der freien Wirtschaft kam er 1966 als juristischer Sachbearbeiter an das Straßenbauamt Landshut. 1967 wechselte er an das Straßenbauamt Deggendorf und schließlich als Regierungsrat an das Landratsamt Deggendorf.

Als im November 1971 in Zwiesel ein neuer Bürgermeister gewählt werden sollte, trat Haberland als Kandidat einer Bürgerinitiative zur Wahl an und gewann die Wahl gegen den gemeinsamen Kandidaten der damaligen Stadtratsfraktionen. 1977 und 1983 wurde er im Amt bestätigt. Die wohl bedeutendste Maßnahme in seiner 18-jährigen Amtszeit war der Bau der Umgehungsstraße, die er nach einer zehnjährigen Planungsphase und einer dreijährigen Bauzeit am 9. Oktober 1986 zusammen mit Politikern und Vertretern staatlicher Stellen eröffnen konnte. Zu den zahlreichen weiteren unter ihm verwirklichten Projekten gehörten die grundlegende Sanierung der Wasser- und Stromversorgung, der Bau der Kläranlage, der Bau der Realschule, der Ausbau des Straßennetzes, der Bau des Hauses des Gastes, die Errichtung des Infozentrums und der Bau des Liftes bei Glasberg. Er selbst berechnete, dass in seiner Amtszeit die Stadt 155 Millionen D-Mark investierte, während die Schulden nur um 8,8 Millionen D-Mark stiegen. Von 1972 bis 1990 war Haberland Kreistagsmitglied des Landkreises Regen.

Nicht selten hatte der tatkräftige Bürgermeister mit massivem Widerstand zu kämpfen, besonders auch beim Bau der Umgehungsstraße. Bei der Bürgermeisterwahl 1989 unterlag er seinem Gegenkandidaten Alois Feitz (SPD). Haberland orientierte sich neu, wurde Geschäftsführer der Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern (GAB) und später Niederlassungsleiter der ITCM Rostock. 1991 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 1994 trat er überraschend bei den Landtagswahlen für die Republikaner an, kam aber nicht in den Landtag.

In den letzten Jahren lebte der seit 2007 verwitwete Haberland mit seiner Lebensgefährtin in München und hielt Kontakt zu seinem Sohn, dem Münchner Unternehmer Dr. Michael Haberland, und seiner in Dachau lebenden Tochter, die als freischaffende Künstlerin arbeitet. Immer wieder kam er auch zu Veranstaltungen in „seine“ Stadt Zwiesel. Er starb im Alter von 79 Jahren an den Folgen eines Blutgerinnsels im Kopf. Die Urnenbeisetzung findet am 16. November 2013 in seinem Geburtsort Dorfen statt.

Werke

  • Waldmuseum Zwiesel. Wald und Holz, Heimat und Glas. 1983

Auszeichnungen

Literatur