Georg Hinterwinkler

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Porträt von Georg Hinterwinkler aus dem Isar-Boten von 1908 zum 25-jährigen Priesterjubiläum.
Diese Gedenktafel erinnert an das Wirken von Georg Hinterwinkler am Plattlinger Josefsheim, dem heutigen BRK-Zentrum. Foto: Kellermann

Georg Hinterwinkler (* 31. Januar 1857 in Untereschlbach; † 14. August 1915 in Straubing) Geistlicher Rat und Stadtpfarrer in Plattling.

Leben und Wirken

Georg Hinterwinkler war Sohn eines Brauers und er besuchte von 1870 bis 1878 das humanistische Gymnasium in Landshut, studierte anschließend bis 1883 katholische Theologie in Regensburg und wurde am 1. Juli 1883 zum Priester geweiht. Nach vier Jahren als Kaplan in Au bei Freising, war er von 1887 bis 1896 Prediger der Stadt Straubing, ehe er zum Stadtpfarrer und Distriktsschulinspektor in Plattling wurde. Hier war er bis zum 14. September 1908 tätig und kam dann als Stadtpfarrer nach Straubing, wo er 1915 starb. Seiner Militärpflicht genügte er als Einjährig-Freiwilliger im Bayerischen Infanterie-Regiment "von der Tann" in Regensburg. In Plattling war Hinterwinkler der Begründer der Wohltätigkeitsstiftung St. Josefsheim Plattling. Dieses Altersheim ging 1916 durch Kauf in städtisches Eigentum über. Ferner bewirkte er den Bau des Katholischen Vereinshauses und des Plattlinger Mädchenschulhauses. Die Stadt Plattling beschloss am 29. Mai 1908 ihm die Ehrenbürger-Würde zu verleihen. Heute ist eine Straße (Verbindung von der Frühlingsstraße zur Dr.-Kiefl-Straße) nach ihm benannt. Georg Hinterwinkler war zudem für den Wahlkreis Deggendorf für zwei Wahlperioden (1899 - 1907) Abgeordneter des Bayerischen Landtags und für die Zentrumspartei Mitglied des Reichstags von Juni 1903 bis Januar 1912. Im Landtag gehörte er u. a. dem Ausschuss zur Beratung über Maßnahmen zur Abwehr von Überschwemmungsgefahren an. Im Reichstag wirkte Hinterwinkler im Ausschuss für "Unterstützungswohnsitz". 1903 erreichte er bei den Reichstagswahlen im Wahlkreis Deggendorf 60,79 Prozent, im Jahr 1907 waren es 63,54 Prozent.

Auszeichnung

  • Ehrenbürger der Stadt Plattling (1908) — Der Magistrat beschloss am 29. Mai 1908 das Ehrenbürgerrecht anlässlich des 25-jährigen Priesterjubiläums zu verleihen. Ehrengeschenk war ein Messkelch, für dessen Anschaffung ein Kredit von 200 Mark genehmigt wurde, ebenso weitere 40 Mark für die Ehrenurkunde. Bei seiner Verabschiedung in Plattling galten als seine Verdienste: Errichtung einer Kinderbewahranstalt, Genehmigung des Instituts der Englischen Fräulein, Erbauung des Klosters und des Mädchenschulhauses, Gründung des Katholischen Arbeitervereins, Bau des katholischen Vereinshauses und des Invalidenheims (Josefsheim), sowie Gründung des Vereins für ambulante Krankenpflege durch Gewinnung und Einführung der barmherzigen Schwestern als Krankenpflegerinnen. Als Schulaufsicht hatte er sich besondere Verdienste erworben, da er dem Lehrpersonal in unterrichtlicher und methodischer Beziehung vollkommene Freiheit gewährt habe. Die Übergabe der Ehrenbürgerurkunde erfolgte am Tag des 25-jährigen Priesterjubiläums, am 29. Juni 1908 durch Bürgermeister Georg Fischer.

Literatur

  • Max E. Heißenhuber, Plattlinger Straßennamen, Eigenverlag, Juli 2007
  • Georg Urmann, Schulgeschichte Plattlings Band 2, Herausgeber Max E. Heißenhuber, Eigenverlag, November 2006
  • Isar-Bote, 21. Jahrgang, Ausgabe Nr. 71

Weblinks