Gergweis

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Die Pfarrkirche Maria Verkündigung

Gergweis ist ein Ortsteil der Stadt Osterhofen im niederbayerischen Landkreis Deggendorf und war bis zur Gebietsreform 1972 eine selbständige Gemeinde.

Lage

Gergweis liegt im Tal der Vils etwa zehn Kilometer südlich von Osterhofen.

Geschichte

Das Dörfchen (villula) Kerihhinwis (die Gründung eines Kerichin) wird bereits 765 erstmals erwähnt. Später wurde daraus der Ortsname Gerchweis. Lehnsherr war im 11. Jahrhundert der Bischof von Passau. Im Jahr 1076 gab Bischof Altmann drei Huben dem Augustinerchorherrenstift St. Nikola.

Ein großer Teil der Hofmark blieb im Besitz der Passauer Bischöfe. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts besaßen sie neben elf Häusern eine Mühle mit Fischweiher, eine Taverne und ein Forstgericht. Einen Teil ihrer Güter gaben sie örtlichen Adeligen als Lehen. So erhielt Albero Waller am 6. Juli 1255 drei Huben auf Lebenszeit. 1262 fielen sie an den Bischof zurück, der damit die Edlen von Harbach belehnte. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts fiel der Besitz durch Erbschaft an die Grafen von Hals.

Nach deren Aussterben gehörte die Hofmark den Landgrafen von Leuchtenberg, von diesen kam sie an die Freiherren von Frauenberg zu Haidenburg. Die Verleihung einzelner Güter behielten sich die Bischöfe vor, so gehörten im 18. Jahrhundert mehrere Häuser zur Herrschaft der Fugger von Göttersdorf. Das hölzerne Schlösschen verfiel Ende des 17. Jahrhunderts und wurde nicht wiederhergestellt. 1718 vernichtete ein Brand 22 Wohngebäude und 20 Scheunen.

1835 wurde Gergweis selbstständige Gemeinde. 1855 zählte es 55 Häuser, 1909 standen in Gergweis 82 Häuser. Die Volkszählung von 1916 erfasste 582 Einwohner. Bekannt wurde Gergweis als „Dackeldorf“, seit Kathi Hofmeister 1936 zunächst aus Liebhaberei die Hundehaltung begann. 1949 erwuchs daraus der erste Dackelzwinger und 1951 die erste Dackelausstellung in Gergweis.

Am 1. Januar 1972 kam Gergweis mit der Gebietsreform zur Stadt Osterhofen. Gergweis zählt heute etwa 600 Einwohner.

Im 13. Jahrhundert bereits Pfarrei, wurde Gergweis Filiale der Pfarrei Galgweis, 1866 Expositur und 1921 zur Pfarrei Gergweis erhoben.

Sehenswürdigkeiten

Die spätgotische Pfarrkirche Maria Verkündigung wurde um 1450 bis 1485 erbaut. Sie besitzt ein Netzrippengewölbe im Kirchenschiff. Außer einer spätgotischen Verkündigungsgruppe hat sie eine vorwiegend barocke Ausstattung mit einem Altar aus dem Jahr 1686 und einem Altarblatt von 1713.

Vereine

  • FC Gergweis 1923 e.V..
  • Bayerischer Bauernverband Ortsverband Gergweis
  • Freiwillige Feuerwehr Gergweis
  • Geflügelzuchtverein Gergweis und Umgebung
  • Imkerverein Gergweis
  • KLJB Gergweis
  • Krieger- und Reservistenkameradschaft Gergweis
  • Motorradfreunde Gergweis e. V.
  • Obst- und Gartenbauverein Gergweis e. V.
  • Tennisclub Gergweis e. V.
  • VdK Ortsverband Gergweis
  • Internationaler Dackel-Club Gergweis e. V., gegründet 1960

Persönlichkeiten

Im Jahr 1850 wurde Franz Wieland in Gergweis geboren, der 1893 Mitbegründer des Bundes der niederbayerischen Landwirte war und 1897 im Landtagswahlkreis Landau/Isar zum Landtagsabgeordneten gewählt wurde.

Siehe auch

Literatur

  • Joseph Klämpfl: Der ehemalige Schweinach- und Quinzingau. Eine historisch-topographische Beschreibung, 1855, Nachdruck 1993, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, ISBN 3-924484-73-2